Börse schließt Monat mit Dämpfer ab, Bank- und Energie-Aktien stehen unter Druck

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Erneuter Dämpfer an der Bukarester Börse: Die Indizes fielen im Durchschnitt um 1,9 Prozent, die Marktkapitalisierung ging um 4,1 Prozent zurück, 40 Emittenten mussten Kursrückgänge verkraften. Der Hauptindex BET ging um überdurchschnittliche zwei Prozent zurück, der BETPlus folgte mit 1,9 Prozent. Ein Minus von 2,3 Prozent wies der ROTX aus, vor allem getrieben von der Entwicklung der EBS-Aktien (mehr dazu weiter unten) und der Energiewerte-Index toppte die negative Entwicklung mit einem Wochenverlust von 2,6 Prozent – auch dazu mehr, weiter unten. Die Bilanz wurde vom Finanzwerte-Index BET-FI sozusagen aufgebessert, der auf Wochensicht 0,5 Prozent verlor. Dabei verloren vier von fünf SIF-Investmentgesellschaften an Wert. Nur SIF Muntenia (SIF4, 0,724 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) legte auf Wochensicht zu: um 1,4 Prozent. Hinzu kommt, dass der Fonds Proprietatea (FP, 1,245 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) noch 0,8 Prozent zulegte. Der Fonds hat eine hohe Gewichtung in der Berechnung des BET-FI.

Die Börse im Juli

Auf Monatssicht verlor der Hauptindex BET knapp fünf Prozent, weit mehr als sein Schatten, der BETPlus. Dieser verlor im Juli nur wenig mehr als drei Prozent. Fast unverändert schloss der Finanzwerte-Index BET-FI bei etwas mehr als 42.200 Punkten. Auch der Energiewerte-Index BET-NG wies auf Monatssicht eine eher niedrige Variation von 1,2 Prozent auf – nach unten. Um 1,4 Prozent ging der ROTX im Juli zurück.

Umsätze wieder rückläufig

Der Umsatz ging wieder zurück in der vergangenen Woche, nachdem er in der Vorwoche zugelegt hatte. Das Minus betrug fast 27 Prozent, der Gesamtumsatz lag bei 130 Millionen Lei (knapp 27 Millionen Euro), der Tagesdurchschnitt bei 26 Millionen Lei (5,4 Millionen Euro). Ein Fünftel davon entfiel auf die Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), deren Aktien um 4,5 Prozent zurückgingen. Etwas mehr als 15 Prozent des Gesamtumsatzes entfielen auf den Fondul Proprietatea und die Erste Group Bank AG schaffte es auf Platz 3 (10,1 Prozent). Die Aktien der Banca Română de Dezvoltare (BRD, 11,8 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) erreichten Platz 4, die Aktie verlor auf Wochensicht 3,4 Prozent.

Aktien im Fokus

In Wien gab die Erste Bank Group (EBS, 93,98 Lei, ISIN AT0000652011) einen ernüchternden Ausblick auf das restliche Geschäftsjahr ab. Kreditvorsorgen und höhere Wertberichtigungen drückten die Halbjahresbilanz, der Einbruch des Nettogewinns um 80 Prozent im zweiten Quartal und die Erkenntnis, dass die Profite auch im Gesamtjahr 2020 rückläufig sein werden, trübten das restliche Bild. Die Aktie verlor auf Wochensicht 9,2 Prozent an der Wiener Börse, in Bukarest waren es (in Lei) 8,9 Prozent.

Ähnlich erging es auch dem Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,31 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9). Das wertvollste an der rumänischen Börse gehandelte Unternehmen meldete einen Einbruch um 74 Prozent des Gewinns im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal. Auf Halbjahressicht liegt der Gewinnrückgang um 56 Prozent (867 Millionen Lei). Der Umsatz ging um 11 Prozent zurück. Die Aktie scheint jedoch vorerst nicht betroffen zu sein, auf Wochensicht verlor sie unscheinbare 1,3 Prozent.

Anders Teraplast (TRP, 0,425 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7), die Aktie legte auf Wochensicht knapp 9 Prozent zu nachdem bekannt wurde, dass der Baustoffhersteller seine Stahlsparte nach Irland verkauft hat. Angeblich spülte der Verkauf 410 Millionen Lei in die Unternehmenskasse. Aber auch sonst kann das Unternehmen auf ein gutes Halbjahr zurückblicken: Der Reingewinn legte um 105 Prozent auf 31 Millionen Lei zu, der Umsatz stieg um 19 Prozent auf fast 200 Millionen Lei.

Devisen

Die aktuelle Dollar-Schwäche an den internationalen Märkten machte sich auch im Verhältnis zum rumänischen Leu bemerkbar. Auf Wochensicht ging der US-Dollar um 2,1 Prozent zurück, der Leu legte 0,09 Lei zu. Am gestrigen Montag startete die nordamerikanische Leitwährung bei schon lange nicht mehr dagewesenen 4,078 Lei. Die europäische Gemeinschaftswährung hingegen machte eher eine Seitwärtsbewegung durch. Im Vergleich zur Vorwoche verlor der Euro nur 0,0024 Lei, weswegen er am gestrigen Montag bei einem fast unveränderte Stand zum Vormontag startete: nämlich bei 4,8316 Lei.



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