Börse schließt schwach, doch langfristige Aussichten sind gut

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Bukarester Börse setzte ihren Abwärtstrend der Vorwoche auch in der vergangenen Handelswoche fort. Im Falle des Finanzwerte-Index verstärkte sich dieser sogar auf einen Wochenverlust von 4,04 Prozent. Hier drückten sämtliche Aktien den Index nach unten. Vor allem die SIF-Investmentgesellschaften verbuchten hohe Kursverluste. SIF Banat Crişana (SIF1, 1,259 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) fiel wieder unter die 1,3-Lei-Grenze nach einem Verlust von 6,04 Prozent, während SIF Moldova (SIF2, 1,359 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0) mit einem Minus von 6,9 Prozent den höchsten Kursverlust unter den SIF-Gesellschaften erlebte. SIF Transilvania (SIF3, 0,6325 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) musste 5,03 Prozent lassen, SIF Muntenia (SIF4, 0,885 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) wies mit 3,9 Prozent den niedrigsten Wochenverlust auf. SIF Oltenia (SIF5, 1,88 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4) schließt diesen Überblick mit einem Minus von 5,1 Prozent.

Für eine kleine Überraschung sorgten einige Hotel-Aktien. Wie auch vor zwei Wochen erlebten die Aktien des Hotelbetreibers Calipso SA Oradea (CAOR, 1,87 Lei, ISIN ROCAORACNOR9) einen Kurssprung, der allerdings den Verlust der Vorwoche wieder wett machte. Eine ähnliche Entwicklung machte auch der Hotelbetreiber Turism, Hoteluri, Restaurante Marea Neagra (EFO, 0,077 Lei, ISIN ROEFRIACNOR6) durch. Auch EFO-Aktien legten auf Wochensicht zehn Prozent zu. Damit schloss sich die Reihe Emittenten, die in der vergangenen Woche zweistellige Kurszuwächse erlebten. Ähnlich wie in der Woche zuvor war die Zahl der Verlust-Aktien mit 43 höher als jene der Gewinner (23). Doch anders als in der Woche zuvor schlossen diesmal Pharma-Aktien allesamt im Minus. Doch auch Banken mussten sich mit Verlusten zufrieden geben. Am stärksten betroffen war die eher unscheinbare Banca Comerciala Carpatica (BCC, 0,0647 Lei, ISIN ROBACRACNOR6), wohl aufgrund der Tatsache, dass der Eigentümer – der Geschäftsmann Ilie Carabulea – wegen Korruption in Untersuchungshaft musste.

Insgesamt war es eine schwache Woche für die Bukarester Wertpapierbörse BVB. Bei um 30 Prozent höheren Umsätzen als in der Vorwoche schlossen sämtliche Indizes im Minus. Diese negative Entwicklung wurde von jener der Marktkapitalisierung verstärkt, die bereits am ersten Handelstag der Woche um fast 1,7 Prozent zurück gegangen ist. Auf Wochensicht ging sie um weitere Prozent auf umgerechnet 30,1 Milliarden Euro zurück. Damit schloss die Börse einen schwachen Monat im Trend der ausländischen Börsen. Doch der Geschäftsführer des Börsenbetreibers BVB Ludwik Sobolewski versprach Besserung. Er wolle die Börse in fünf Jahren zu einem regionalen Star der Börsenwelt machen, bekräftige er vergangene Woche. Er könnte das schaffen: Um den Zuschlag der Listung des größten rumänischen Stromerzeugers Hidroelectrica im Juni dieses Jahres haben fünf der weltgrößten Investmentbanken gekämpft. Und Medienberichten zufolge plant Polens größte Maklerfirma, Ipopema Securities, den Markteintritt in Rumänien.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt entwickelte sich leicht gegen den Hauptmarkt. Der Index schloss zwar auch im Minus, wie die Hauptindizes der Hauptbörse, doch lag der Verlust unter einem Prozent (0,7 Prozent). Die Umsätze variierten diesmal stärker als in der Woche zuvor und waren zuweilen von Sondertransaktionen gestützt. Auf Wochensicht waren die Umsätze aber enttäuschend. Im Durchschnitt lagen sie gut unter 100.000 Euro. Am letzten Handelstag wühlte ein Sonderdeal mit den Aktien des Getränkeherstellers Perla Covasnei (PELA, 1 Lei, ISIN ROPELAACNOR5) den Markt auf.

Devisen

Der Leu schaffte es in der vergangenen Woche erneut, zum Euro aufzuholen. Manche Marktanalysten vermuten hinter dem Wertzuwachs eine unterstützende Aktion der rumänischen Notenbank BNR. Die rumänische Währung holte auf Wochensicht 0,7 Prozent auf. Ein Euro kostete am Montag mit 4,4978 Lei so wenig wie seit vier Wochen nicht mehr. Im Verhältnis zum US-Dollar hingegen musste der Leu wieder klein beigeben. Die amerikanische Währung legte 0,33 Prozent zu und kostete am vergangenen Montag 3,3211 Lei.

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