Börse stoppt vorerst Abwärtstrend kurz vor Ostern

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Foto: sxc.hu

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Bukarests Aktienmarkt verlangsamte den Abwärtstrend der vergangenen zwei Wochen sogar bis zu einer kurzfristigen Trendumkehr in den letzten zwei Handelstagen. Auf Wochensicht schloss die Börse dadurch im leichten Minus. Der durchschnittliche Tagesumsatz bewegte sich mit umgerechnet 4,2 Millionen Euro auf ähnlichem Niveau wie in der Vorwoche. Die Marktkapitalisierung gab leicht nach, in Euro ausgedrückt ging sie im Durchschnitt im Vergleich zur Vorwoche um 3 Prozent zurück. Mit 0,52 Millionen Euro aber sorgten Anleihen wieder für mehr Umsatz. Der Umsatz mit Aktien hingegen flaute am orthodoxen Karfreitag auf umgerechnet 1,8 Millionen Euro ab.

Indizes und Aktien

Der Markt verlor auf Wochensicht nur noch 0,78 Prozent. BET-C konnte die 3000-Punkte-Marke halten, obwohl die Marke über die gesamte Handelswoche unterschritten wurde. Ähnlich verhielt es sich mit dem Finanzwerte-Index BET-FI. Auch er machte eine weit auslaufende U-Bewegung, konnte aber zum Ende der Woche wieder über die 24.000 Punkte klettern. Drei der fünf SIF-Investmentgesellschaften schlossen die Woche mit Kursgewinnen ab.

Bei den einzelnen Emittenten lag die Zahl derer, die die Handelswoche im Plus abschlossen gleichauf mit jener der Wochenverlierer. Allerdings hielten sich die Verluste stark in Grenzen, während im grünen Bereich mehrere Emittenten Wochenzuwächse von mehr als 7 Prozent vorzuweisen hatten, hatte nur der Düngemittelhersteller Amonil (AMO, 0,0105 Lei) einen Wochenverlust von 7 Prozent zu verkraften, alle übrigen Verlierer verzeichneten weitaus niedrigere Kursverluste.

Wie auch in der Woche zuvor legten die Aktien des Chemiebetriebs Carbochim (CBC, 13,73 Lei) Zuwächse im zweistelligen Bereich hin. Das besondere Interesse ist auf gute Jahresergebnisse und Gerüchte über eine mögliche Verknappung der frei erhältlichen Aktien durch die Aufstockung der Beteiligung durch den wichtigsten Aktionär Electroargeş zurückzuführen.
Für eine negative Überraschung an der Börse sorgten die Aktien des Ausgleichsfonds Proprietatea (FP, 0,566 Lei). Sie verloren auf Wochensicht fast 2 Prozent. Der Fonds schloss das erste Quartal mit einem Verlust von 1,5 Millionen Lei ab. Im ersten Quartal 2011 hatte der Fonds noch 14 Millionen Lei Gewinn eingefahren. Medienberichten zufolge macht der Fonds nun Druck bei den Unternehmen, an denen er beteiligt ist, für höhere Dividendenausschüttungen.

Aktie der Woche

Die Banca Comerciala Carpatică (BCC, 0,057 Lei) plant in diesem Jahr, nach drei verlustreichen Jahren, wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. Nachdem die Bank das vergangene Jahr mit einem Fehlbetrag von umgerechnet 7,5 Millionen Euro abgeschlossen hat, sollen in diesem Jahr 3,8 Millionen Euro Gewinn erzielt werden. Dabei ist sich die Bankleitung durchaus des schwierigen Geschäftsumfeldes bewusst, denn die geplanten Einnahmen sollen um 19 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau liegen. Dafür will die Bank den Kosten Daumenschrauben anlegen und diese im Vergleich zum Vorjahr gleich um 32,5 Millionen Euro drücken. Der Aktienkurs zog erstmals seit Wochen wieder an, auf Wochensicht legten BCC-Aktien um 7,34 Prozent zu. Im vergangenen Jahr kursierten erneut Gerüchte über einen möglichen Einstieg eines Fonds bei der Bank, der jedoch nicht mehr zustande kam. Die Bank betreibt ein Filialnetz an 155 Standorten und hatte im vergangenen Jahr einen Marktanteil von nur knapp über einem Prozent.

Rasdaq

Der sehr schwache Aktienhandel am Sekundärmarkt Rasdaq begünstigte den Hauptindex, der den Verlust der Vorwoche mit einem Plus von 1,1 Prozent fast ausbügelte. Der durchschnittliche Tagesumsatz betrug in der vergangenen Handelswoche 0,07 Millionen Euro, fast halb so viel wie in der Woche zuvor. Derzeit wird an der technischen Umsetzung der Auflösung des Sekundärmarktes und der Übernahme der Rasdaq-Aktien ins weniger regulierte BVB-Handelssystem gearbeitet. Allerdings regt sich bei Maklern und Anlegern erneut Widerstand gegen dieses Vorhaben.

Devisen

Zeitweilig konnte der Leu sich in der vergangenen Handelswoche leicht behaupten gegen den Euro. Auf Wochensicht jedoch musste die rumänische Währung erneut gegen den Euro einstecken, wenn auch nur sehr wenig, mit 0,05 Prozent. Am heutigen Dienstag kostet ein Euro 4,3733 Lei. Gegenüber dem US-Dollar aber konnte sich der Leu wie auch in der Woche zuvor noch behaupten. Er legte 0,6 Prozent zu, sodass heute der US-Dollar 3,3249 Lei kostet.


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