Börsianer erwarten Börsengang von Nuclearelectrica

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

In Erwartung der Listung des AKW-Betreibers Nuclearelectrica, die am Montag begonnen hat, verlief der Handel an der Bukarester Börse in der Vorwoche mehr als zurückhaltend. Der tägliche Umsatz mit Aktien halbierte sich von umgerechnet 6,68 Millionen Euro auf 3,25 Millionen Euro. Die Marktkapitalisierung ging nur noch leicht zurück auf 24,4 Milliarden Euro. Im Wochenrückblick schlossen sämtliche Indizes im Minus. Allerdings hielten sich die Verluste in Grenzen. Kein Index verlor dabei mehr als einen Prozent. Auch bei den Aktien hielten sich Kursgewinne und -verluste auf niedrigem Stand.

Nur fünf Emittenten schafften höhere Kursgewinne als drei Prozent. Dazu gehörten der Gummiverarbeiter Artego SA Tg. Jiu (ARTE, 10 Lei, ISIN ROARTEACNOR4) mit einem Plus von 5,2 Prozent und der Kunststoffverarbeiter MJ Maillis (MJM, 0,032 Lei, ISIN ROMJMAACNOR9). Zu den größeren Verlierern gehörten die Maschinenhersteller Electroputere SA Craiova (EPT, 0,0119 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) und Mecanica Ceahlău (MECF, 0,1436 Lei, ISIN ROMECFACNOR0) mit einem Wochenverlust von je sieben Prozent sowie Elektrogeräte-Hersteller Electroargeş (ELGS, 0,66 Lei, ISIN ROELGSACNOR6) mit minus 6,3 Prozent. Sämtliche Bankpapiere notierten am Ende der Handelswoche im Minus, ebenso wie alle Investment-Aktien. Von diesen verlor SIF Muntenia SA (SIF4, 0,669 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6) mit 2,12 Prozent am meisten. Bei den Energiewerten konnten der Hafenbetreiber Oil Terminal SA Constanţa (OIL, 0,1251 Lei, ISIN ROOILTACNOR9) und der Mineralölkonzern Petrom (SNP, 0,437 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) die Woche mit Kursgewinnen abschließen. Alle anderen Energie-Aktien schlossen im Minus.

An die lang ersehnte neue Listung – der ersten in fünfeinhalb Jahren – sind enorm viele Erwartungen angeknüpft. Markt, Akteure und Verkäufer erhoffen sich ein Comeback des rumänischen Aktienmarktes, der in den vergangenen Jahren regional und lokal immer mehr an Bedeutung verloren hat. Das Angebot, das gestern begonnen hat, wird am 20. September enden. Nach Abschluss der Angebotszeit wird aufgrund der Zeichnung der Verkaufspreis für institutionelle Anleger festgelegt. Dieser wird irgendwo zwischen einem Minimum von 11,2 und einem Maximum von 15 Lei liegen. Private Anleger können die Aktien zum Höchstpreis von 15 Lei erwerben. Angeboten werden 25,36 Millionen Aktien, die einem Zehntel vom Unternehmen entsprechen, dafür erhofft sich der Verkäufer – Nuclearelectrica SA – mindestens 64 Millionen und höchstens 85,6 Millionen Euro.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt wartete in der vergangenen Woche mit ordentlichen Umsätzen auf. Dabei wurden die verhältnismäßig hohen Umsätze – im Durchschnitt wurden täglich umgerechnet fast 0,19 Millionen Euro umgesetzt – einzig durch normale Transaktionen erreicht. Am vergangenen Dienstag wurden rekordverdächtige 1,98 Millionen Lei (0,43 Millionen Euro) nur mit Aktien des Messgeräteherstellers AMPLO SA Ploie{ti (AMPL, 3,83 Lei, ISIN ROAMPLACNOR8) umgesetzt. Fast 500.000 Aktien wechselten den Besitzer Auch sonst lag der Umsatz im sechsstelligen Lei-Bereich. Der Hauptindex Rasdaq-C allerdings profitierte nicht vom regen Handel am Sekundärmarkt. Auf Wochensicht verlor er einen halben Prozentpunkt, hielt sich dennoch über der 1450-Punkte-Marke. Der Rasdaq-C schloss bei 1471,31 Punkten.

Devisen

Der US-Dollar setzte den rumänischen Leu in der vergangenen Woche stärker unter Druck als der Euro. Die Syrienkrise ließ die Erdölpreise steigen, was den US-Dollar – weiterhin weltweite Ölwährung – stärkte. Möglicherweise schwächelt der Leu auch, weil die Nachfrage nach Erdöl und Erdgas vor Ausbruch des Winters jetzt wieder steigt. Auf Wochensicht verlor der Leu 1,77 Prozent und fiel auf einen Kurs von 3,41 Lei für einen Dollar. An den internationalen Märkten ging der Euro gegen den Dollar leicht zurück, aufgrund einer erwarteten Straffung der US-Geldpolitik. Zum Leu legte der Euro in der vergangenen Woche nur 0,8 Prozent zu und schloss die Woche bei 4,4725 Lei.

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