Bosch-Waschmaschinen aus Simeria?

Aufschwung durch deutsche Großinvestition erhofft

Bukarest - Bis zu 2500 neue Arbeitsstellen könnten in der Kleinstadt Simeria entstehen, wenn der deutsche Konzern Bosch dort ein Werk zur Produktion von Waschmaschinen bauen sollte. Pläne zur Errichtung eines neuen Standortes in Rumänien habe Bosch bereits vor einigen Monaten gegenüber der Bukarester Wirtschaftspresse bejaht, nun erklärte der Bürgermeister von Simeria den Zeitungen in Deva und Hunedoara, dass die Kommunalverwaltung ein 20 Hektar großes Grundstück in der Nähe des Rangierbahnhofs der Rumänischen Eisenbahnen CFR ausfindig gemacht und die Eigentümer überzeugt habe, es an Bosch zu verkaufen. Der Investor wolle drei Hallen sowie einen Eisenbahnanschluss errichten. Bosch-Vertreter in Rumänien wollten laut der Bukarester Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar” die in der Lokalpresse veröffentlichten Informationen noch nicht bestätigen. Wann die Produktion von Waschmaschinen oder anderen Elektrogeräten in Simeria starten könnte, ist ebenfalls unklar.

Die Kleinstadt Simeria zählt etwa 12.000 Einwohner und liegt günstig in der Mitte des Städtedreiecks Deva – Broos/Orăştie – Hunedoara, wenige Kilometer von der Autobahn A1 Deva – Hermannstadt/Sibiu entfernt. Seit österreichisch-ungarischer Zeit war Simeria ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt im Westen Siebenbürgens, das 1869 gebaute Reparaturwerk und die Berufsschule der CFR bestehen weiterhin, das Werk wird von der Grampet-Gruppe betrieben. Eine Bosch-Fabrik in Simeria würde dem mittleren Teil des Kreises Hunedoara einen zusätzlichen Aufschwung bescheren, die Region leidet an Strukturschwäche und etwas höherer Arbeitslosigkeit, im Vergleich zum florierenden Raum Mühlbach/Sebeş – Karlsburg/Alba Iulia, der keine 50 Kilometer weiter östlich liegt und nicht nur hohe Auslandsinvestitionen anziehen konnte, sondern auch zahlreiche rumänische Unternehmen der Lebensmittel-, Textil- und Bauindustrie beherbergt.
Die Niederlassungen des Bosch-Konzerns setzen in Rumänien etwa 1,5 Milliarden Lei (das sind 332 Millionen Euro) um, betrieben werden Fabriken in Blasendorf/Blaj und Klausenburg/Cluj-Napoca, ein Entwicklungszentrum in Klausenburg sowie ein Call-Center in Temeswar/Timişoara.