BRD-Mutter reagiert auf Griechenlandkrise

Société Générale plant Stellenabbau und Spartenverkauf

Paris/Bukarest (dpa/ADZ) - Angesichts immer neuer Hiobsbotschaften aus dem hoch verschuldeten Griechenland und stark fallender Aktienkurse zieht die französische Großbank Société Générale die Notbremse. Sie will mit einem Stellenabbau und Spartenverkäufen die Ertrags- und Kapitalbasis der Bank absichern.

Bis Ende 2013 solle durch den Verkauf von Unternehmensteilen Kapital in Höhe von vier Milliarden Euro freigesetzt werden, teilte die Bank am Montag in Paris mit.Zudem solle vor allem im Investmentbanking das Risiko reduziert werden. Die Bank kündigte zudem den Abbau von fünf Prozent der Stellen im Investmentbanking an und betonte erneut, dass ihr Engagement in den hoch verschuldeten Eurozonen-Staaten kein Problem sei. Aktuell habe die Bank 4,3 Milliarden Euro in Papiere von Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien investiert.

Die Société Générale ist in vielen Ländern in Mittel- und Osteuropa an nationalen Banken beteiligt, so auch mit 58 Prozent an dem vormals als „Banca Română pentru Dezvoltare“ bekannten rumänischen Kreditinstitut. Die BRD erwirtschaftete im letzten Jahr mit einer halben Milliarde Lei zwar den größten Profit im lokalen Bankensektor, 2009 machte die Bank aber fast doppelt soviel Gewinn. Nach den Ausgabenkürzungen in der Vergangenheit hätten sich die Aktivitäten der BRD gut erholt und für das nächste Halbjahr werde mit verbesserten Risikokosten gerechnet, berichtet die Société Générale. Über erneute Kürzungen für die BRD wurde nichts bekannt.

Die Aktie der französischen Geschäftsbank war am Freitag erneut abgestürzt und setzte damit ihre Talfahrt der vergangenen Wochen fort. Der Kurs verlor am Freitag 10,58 Prozent auf 17,455 Euro. Seit Anfang Juli sank der Marktwert der Bank damit um knapp 60 Prozent auf zuletzt nur noch etwas mehr als 13 Milliarden Euro.

Am Markt wird in den kommenden Tagen mit einer Abstufung der französischen Banken durch die Ratingagentur Moody’s gerechnet. Die französischen Banken sind insgesamt sehr stark in Griechenland engagiert und zählen daher wegen der anhaltenden Probleme in dem hoch verschuldeten Land in den vergangenen Wochen zu den größten Verlierern an den Aktienmärkten.