Bukarester Aktienbörse tiefer im Minus Vertriebsunternehmen Aquila schließt Angebot erfolgreich ab

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Bukarester Börse folgte dem Trend der Vorwoche und schloss auch in der dritten Handelswoche des Novembers in der Verlustzone. Diesmal lagen die Kursrückgänge mit einem Durchschnitt von 1,8 Prozent deutlicher im Minus als in der Vorwoche (minus 0,7 Prozent). Ebenso wie in der Vorwoche war der Energiebereich der Verlustbringer. Da die Kursverluste einzelner Energie-Aktien zwischen 1,09 Prozent (für Rompetrol Rafinare – RRC, 0,045 Lei, ISIN ROPTRMACNOR5) und 8,3 Prozent (für Rompetrol Well Services – PTR, 0,408 Lei, ISIN ROPESAACNOR0) lagen, drückte dies den Energiewerte-Index BET-NG um 22,9 Punkte oder 2,62 Prozent auf einen Freitagsstand von 849,17 Punkten, am stärksten von allen Indizes. Etwas besser – aber immer noch überdurchschnittlich schlecht – schnitten der ROTX mit einem Wochenverlust von 2,18 Prozent (auf 26.830,36 Zähler) und der Hauptindex BET mit einem Minus von 2,13 Prozent, gefolgt vom BETPlus mit einem Verlust von 2,1 Prozent. Am besten entwickelte sich noch der Finanzwerte-Index, der nach dem einzigen Gewinn in der Vorwoche unter den Indizes in dieser Woche ein Minus von 0,28 Prozent vorwies.

Der Umsatz erlebte am vergangenen Mittwoch eine Spitze, als das Vertriebsunternehmen Aquila Part Prod (AQ, ISIN RO7066ZEA1R9) sein Aktienangebot erfolgreich abschloss. Der Umsatz der gezeichneten Aktien in Höhe von 366,7 Millionen Lei taucht als solcher im Tagesbericht der rumänischen Börse auf. Damit hat das Unternehmen alle angebotenen Aktien an den Mann gebracht, allerdings zum niedrigsten Stückpreis von 5,5 Lei. Damit wird das Unternehmen auf etwa 1 Milliarde Lei bewertet. Der Umsatz an der rumänischen Börse kletterte somit in der vergangenen Woche auf 578,6 Millionen Lei, wobei die Banca Transilvania (TLV, 2,59 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit 48 Millionen Lei allein einen Anteil von 8,3 Prozent am Gesamtumsatz beitrug. Der Baustoffhersteller Prebet (PREB, 1,45 Lei, ISIN ROPREBACNOR0) schaffte es auf Platz zwei mit einem Umsatz in Höhe von 18,5 Millionen Lei und einem Anteil von 3,2 Prozent. Die Aktien schossen in der vergangenen Woche auch um 12,4 Prozent in die Höhe. Das ist auf den Ausstieg des bislang größten Einzelaktionärs zurückzuführen, der 30,9 Prozent am Unternehmen verkauft hat. Dritter auf der Umsatzliste war in der vergangenen Woche der Gesundheitsdienstleister MedLife (M, 21 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6) mit einem Umsatz von 15,3 Millionen (2,6 Prozent). Die Aktie korrigierte ihren Kurs um 8,3 Prozent auf Wochensicht.

Damit war sie eine von 50 Aktien, die in der vergangenen Woche Verluste schrieben. Diese reichten von 0,33 Prozent etwa für den Winzerbetrieb Purcari Winery (WINE, 15 Lei, ISIN CY0107600716) bis hin zu minus 28,8 Prozent für den Metallverarbeiter VES (VESY, 0,089 Lei, ISIN ROVESYACNOR8). MedLife lag mit seinem Wochenverlust noch im oberen Drittel. Zu den 17 Gewinnern der Woche gehörten noch der Pharmahersteller Biofarm (BIO, 0,78 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9) mit plus 3,7 und der Hausbauer Impact Developer & Contractor (IMP, 0,725 Lei, ISIN ROIMPCACNOR0) mit einem Wochengewinn in Höhe von 6,6 Prozent. Absoluter Gewinner der Woche war aber der Kunststofferzeuger Promateris (PPL, 11,2 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7), dessen Aktien auf Wochensicht 34 Prozent zulegten. Das Unternehmen hat ein Umsatzplus von 66 Prozent für die ersten drei Quartale de Jahres gemeldet, der Gewinn ist um 112 Prozent auf 22 Millionen Lei gestiegen.

Devisen

In der vergangenen Handelswoche zogen Euro und US-Dollar am gleichen Strang, und zwar nach oben, zu Lasten des rumänischen Leu. Die anhaltenden Verhandlungen der Parteien, die eine Regierungskoalition bilden sollen, scheinen der Landeswährung keinen Gefallen zu tun. Der Euro war dabei mit einem Plus von 0,3 Prozent gewohnt zurückhaltend, der US-Dollar nicht. Dieser spielt derzeit seine Stärke an den internationalen Märkten auch gegenüber dem Leu aus. Das Wochenplus lag bei 1,3 Prozent – kein gutes Zeichen für Erdöl- und Erdgasimporte. Das dürfte die Inflation in Rumänien weiter befeuern, die Auswirkungen werden aber erst in Monaten sichtbar sein. Am gestrigen Montag lag der Euro bei 4,949 Lei, während ein US-Dollar 4,3793 Lei kostete.


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