Bukarester Aktienmarkt erlebt Kurskorrektur, Umsätze schwächeln

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bukarests Börse erlebte eine stärkere Kurskorrektur in der letzten vollen Juliwoche. Der Hauptindex verlor fast 1,4 Prozent an Wert und fiel somit wieder unter die 9000-Punkte-Marke, die vor zwei Wochen geknackt worden war. Der BETPlus zog nach mit einem fast gleich hohen Kursverlust (minus 1,33 Prozent). Das Wochenminus von 0,7 Prozent reichte für den BET-FI aus, um ebenfalls unter die psychologische Grenze von 40.000 Punkten zu rutschen, die der Index in der Woche zuvor überschritten hatte. Der ROTX-Index hatte mit einem Verlust von 1,4 Prozent zu kämpfen, was ihn lediglich von der 19.000-Punkte-Marke entfernte. Die hatte der Index in der Vorwoche vergebens versucht zu erreichen. Den höchsten Kursverlust aber musste der Energiewerte-Index BET-NG verkraften: minus zwei Prozent.

Schwache Umsatzentwicklung

Umsatzmäßig startete die Handelswoche schwach. Am ersten Handelstag wurden Aktien für nur 15,15 Millionen Lei (3,28 Millionen Euro) gehandelt. Die Banca Transilvania (TLV, 2,515 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) sicherte 7 Millionen Lei vom Tagesumsatz. Am Tag darauf wurden sogar knapp 300.000 Lei weniger Umsatz mit Aktien generiert. Der Kursknick erfolgte am Mittwoch, als die Aktien des Mineralölkonzerns OMV Petrom (SNP, 0,392 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) um 5,13 Prozent einsackten. Keiner der Emittenten, die im BET-Hauptindex abgebildet sind, schaffte es an diesem Tag zuzulegen. Das drückte die Börse um 1,36 Prozent, ermöglichte aber eine Umsatzspitze von knapp 69 Millionen Lei. Fast die Hälfte entfiel dabei auf SNP-Aktien. Diese waren auch auf Wochensicht für knapp ein Drittel des Gesamtumsatzes in Höhe von 145,87 Millionen Lei (umgerechnet 30,9 Millionen Euro) verantwortlich. TLV-Papiere – meistens Umsatzprimus an der Bukarester Börse – standen in der vergangenen Woche erst an zweiter Stelle der umsatzstärksten Aktien mit einem Anteil von 27 Prozent. BRD-Aktien (BRD, 13,26 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) waren für 10,8 Prozent des Umsatzes verantwortlich. Am Donnerstag wurden immerhin noch 35,7 Millionen Lei (7,6 Millionen Euro) mit Aktien umgesetzt, bevor am Freitag der Handel auf 10,4 Millionen Lei (2,2 Millionen Euro) zurückfiel.

Verluste für Aktien

Die genannten Emittenten haben allesamt in der vergangenen Woche an Wert verloren. SNP-Aktien konnten den Verlust vom Mittwoch eingrenzen, auf Wochensicht betrug das Minus 3,9 Prozent. TLV-Aktien verloren 0,6 Prozent und BRD-Wertpapiere 1,34 Prozent. Vor allem TLV-Aktien dürften in nächster Zukunft interessant zu verfolgen sein. Die Bank hat ihr Stammkapital um 400,8 Millionen Lei durch eine Neuemission von 400,8 Millionen neuen Aktien mit einem Nennwert von 1 Leu erhöht. SNP-Aktien könnten mögli-cherweise weiter etwas an Wert verlieren, da das Wirtschaftsministerium – noch mit 20,6 Prozent an Petrom  beteiligt – die Arbeit an den Rahmenbedingungen zu einem Aktienverkauf bekanntgegeben hat. Aktuellen Plänen zufolge sollen 8 Prozent der Aktien an die Belegschaft von Petrom verkauft werden. Das könnte ein leichtes Überangebot an SNP-Papieren zur Folge haben, was wiederum den Kurs drücken könnte. Doch trotz momentaner Flaute am Markt gibt es noch Lichtblicke. So schloss der Hersteller von Dachelementen und Entwässerungssystemen Raiko Transilvania die Kapitalbeschaffung ab, die vor einem Börsengang erforderlich ist. Eine Million Lei konnte das Unternehmen somit einsammeln, um die Listung am AeRO-Segment der rumänischen Börse in die Wege zu leiten. Das Unternehmen machte 2018 einen Gewinn von 0,14 Millionen Lei, bei einem Umsatz von 4,1 Millionen Lei. Das Unternehmen beziffert seinen Marktanteil bei 3,1 Prozent, bei einem geschätzten Marktvolumen von knapp 41 Millionen Lei.

Devisen

Der Devisenmarkt gab in der vergangenen Woche ein uneinheitliches Bild ab. Der rumänische Leu konnte sich einigermaßen gegen den Euro behaupten und drückte die europäische Gemeinschaftswährung um 0,0042 Lei auf Wochensicht. Das ist nicht viel, dennoch reichte es für ein Kursminus von 0,09 Prozent. Der Euro kostete am ersten der letzten drei Handelstage dieses Monats 4,7273 Lei. Der US-Dollar hingegen kostete seine Stärke auch gegen den Leu aus. Trotz eines leicht schwächeren Wirtschaftswachstums als erwartet in den USA, kletterte der US-Dollar um 0,03 Lei oder 0,78 Prozent auf 4,2407 Lei für den gestrigen Tag.

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