Bukarester Börse erneut uneinheitlich trotz hoher Umsätze

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Wieder schloss die Börse eine Handelswoche in offensichtlicher Orientierungslosigkeit. Drei der bedeutendsten Indizes schlossen mit Verlusten, zwei blieben im grünen Bereich. Doch keiner schaffte eine stärkere Kursbewegung jenseits von 0,4 Prozent. Im Schnitt bewegte sich der Markt in der vergangenen Handelswoche um 0,07 Prozent nach unten. Der Hauptindex BET geriet mit 0,047 Prozent in Rückstand zur Vorwoche. Der BETPlus schloss die Woche mit einem Plus von 0,37 Prozent ab. Ein Plus von 55,77 Punkten (0,13 Prozent) erzielte der Finanzwerte-Index BET-FI. Der ROTX verlor 0,08 Prozent und der Energiewerte-Index BET-NG bildete mit minus 0,41 Prozent das Schlusslicht unter den Indizes.

Das Verhältnis zwischen Aktien mit Kursgewinnen und jenen mit Verlusten war paritätisch in der vergangenen Woche, 19 Emittenten schlossen unverändert zur Vorwoche. Der Umsatz mit Aktien betrug in der Summe umgerechnet 174,52 Millionen Euro, was einem Tagesdurchschnitt von 34,9 Millionen Euro entspricht. Knapp 80 Prozent des Wochenumsatzes sind auf den Fonds Proprietatea zurückzuführen (FP, 0,926 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5). Der Fonds hatte am Montag vergangener Woche den neunten Rückkauf von 1,2 Millionen eigener Aktien abgeschlossen.

Schwacher Monat Februar

Der Februar brachte nicht viel für die rumänische Börse. Der Hauptindex BET stieg nur um 0,98 Prozent und erreichte seinen Höchststand in diesem Monat am letzten Handelstag bei 8452 Punkten. Der Tiefststand lag am 9. Februar bei 8002 Punkten. Dazwischen liegen 5,6 Prozent Kursunterschied. Der BETPlus-Index legte im selben Zeitraum 0,88 Prozent im Vergleich zum Schlussstand vom 31. Januar zu. Der Finanzwerte-Index BET-FI verlor 2,55 Prozent auf unter 42.000 Punkte und war somit der einzige Index, der im Februar an Wert verlor. Besser erging es dem Energiewerte-Index BET-NG, der im Februar von 707 auf 713 Punkten anstieg. Er erreichte ebenfalls am 9. Februar seinen Tiefststand von 676 Punkten und den Höchststand am 28. Februar bei 713,12 Punkten. Am besten schnitt jedoch der ROTX-Index ab mit einem Monatsgewinn von 1,1 Prozent. Somit festigte er seine Position jenseits der 17.000-Punkte-Marke, bei 17.384,54 Punkten.

Aktien – eine Auswahl

Der jüngste an der Börse zugelassene Emittent, Purcari Winery (WINE, 19,2 Lei, ISIN CY0107600716) wird heute seine Jahresergebnisse offenlegen. Es handelt sich dabei, wie in den meisten Fällen, um die vorläufigen Ergebnisse. Der endgültige Jahresbericht wird im Juni veröffentlicht. Dennoch dürfte die Bekanntgabe der ungeprüften Ergebnisse den Kurs der WINE-Aktie in nächster Zukunft beeinflussen. Seit dem Handelsstart am 15. Februar verlor die Aktien 3,3 Prozent an Wert.

Die Aktien des Fastfood-Franchisenehmers Sphera Group (SFG, 28,5 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4) wurde von Anlegern regelrecht abgestraft. Analysten zufolge, die von der Finanzzeitung (Ziarul Financiar) zitiert werden, war die SFG-Aktie wohl zu hohen Erwartungen ausgesetzt. Das Umsatzplus von 37 Prozent hat anscheinend keine Anleger überzeugt, zumal der Gewinn um 36 Prozent eingebrochen war. Zudem hatte die Aktie nach ihrem Verkaufsstart ohne ersichtlichen Grund stark zugelegt (33 Prozent binnen 5 Wochen). In der vergangenen Woche sackte die SFG-Aktie um 11,77 Prozent ein.

Der höchste Gewinn in der Geschichte der Ersten Group Bank AG (EBS, 191 Lei, ISIN AT0000652011) in Höhe von 1,3 Milliarden Euro ließ die Aktie in Wien auf ein Jahreshoch von 42 Euro steigen. Zu dem guten Ergebnis habe das kräftige Wirtschaftswachstum in Ost-europa geführt, wo Erste zu den größten Kreditgebern gehört. In Bukarest notierte die Aktie nahe dem 52-Wochen-Hoch von 200 Lei. Auf Wochensicht legte sie 5,2 Prozent zu. Im Februar legte die Aktie 1,3 Prozent zu, seit Jahresbeginn sind es 14,5 Prozent.

Devisen

In den letzten Februartagen musste die rumänische Landeswährung gegenüber beiden Leitwährungen Federn lassen. Auf Wochensicht betrug der Wertverlust gegen den Euro geringe 0,08 Prozent, was die europäische Gemeinschaftswährung knapp unter der 4,66-Lei-Grenze schließen ließ. Dabei hatte der Euro diese Grenze im Laufe der Woche zweimal überschritten. Ähnlich erging es auch dem US-amerikanischen Dollar. Dieser hat die Woche mit einem Kursgewinn von 0,27 Prozent knapp unter der 3,8-Lei-Marke abgeschlossen, nachdem er im Laufe der Handelswoche zweimal über dieser Grenze gelegen hatte. Gestern kostete ein Euro 4,659 Lei, ein US-Dollar 3,7917 Lei.

 

Die hier dargestellten Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Sie stellen keine Rechts- oder Anlageberatung dar. Keine der hier enthaltenen Informationen begründet in keinem Land und gegenüber keiner Person eine Aufforderung, ein Angebot oder eine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der Autor haftet nicht für Schäden aufgrund von Handlungen, die ausgehend von der Benutzung der hier dargestellten Mitteilungen entstehen können. Alle Werte entstammen der letzten vor Redaktionsschluss abgeschlossenen Handelssitzung.