Bukarester Börse gibt uneinheitliches Bild nach Osterferien ab

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bukarests Börse hat erneut eine durch Feiertage (Ostermontag) verkürzte Handelswoche abgeschlossen. Das Fazit dabei lautet: uneinheitlich. Der Markt bewegte sich dabei kaum, der Hauptindex machte mit einem Plus von 0,11 Prozent (9,93 Punkte) eher eine Seitwärtsbewegung durch. Der BETPlus-Index folgte mit einem höheren Zuwachs von 0,21 Prozent. Der ROTX-Index legte auf Wochensicht 0,16 Prozent (28,75 Punkte) zu. Rückschläge gab es für den Energiewerte-Index BET-NG (minus 0,065 Prozent oder 0,48 Punkte) und vor allem für den Finanzwerte-Index, der um einen Prozent oder 415,99 Prozent nachgab. Die Marktkapitalisierung verlor knapp ein Prozent, von 183,4 auf 183,19 Milliarden Lei.

34 Emittenten, die in der vergangenen Woche Kurszuwächse erlebt haben, standen 30 Emittenten gegenüber, die Verluste registrierten. Die höchsten gab es für den Hotelbetreiber Turism Felix (TUFE, 0,212 Lei, ISIN ROTUFEACNOR7) – minus 6,2 Prozent – und für den Textilerzeuger CONTED (CNTE, 25 Lei, ISIN ROCNTEACNOR9) – minus 7,4 Prozent. Die höchsten Wochengewinne strichen der Chemiebetrieb Carbochim (CBC, 10 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3) und der Energieunternehmens Energopetrol (ENP, 0,368 Lei, ISIN RORMAHACNOR2) ein: 11,1 Prozent, beziehungsweise 15 Prozent.

Der Umsatz entwickelte sich trotz der durch die Osterfeiertage verkürzte Handelswoche gut. Dafür war aber vor allem der Abschluss der Übernahme der Mehrheit am Pharma-Hersteller Zentiva (SCD, 3,33 Lei, ISIN ROSCDBACNOR8) verantwortlich. Am vergangenen Dienstag kauften vier Sanofi-Tochtergesellschaften gemeinsam 48,21 Millionen Aktien an Zentiva zum Stückpreis von 3,5 Lei auf, sodass das Unternehmen zu 93,25 Sanofi direkt und indirekt gehört. Bei einer Beteiligung von 95 Prozent kann das Unternehmen von der rumänischen Börse genommen werden. Der Umsatz betrug am besagten Tag 230,5 Millionen Lei, davon entfielen 73,2 Prozent auf den Zentiva-Deal. Im Durchschnitt wurden in der vergangenen Woche so 91,4 Millionen Lei mit Aktien umgesetzt. Die höchsten Umsätze wurden – von Zentiva-Aktien einmal abgesehen – mit Electrica- (EL, 11,64 Lei, ISIN ROELECACNOR5), Banca-Transilvania- (TLV, 2,64 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) und Petrom-Aktien (SNP, 0,335 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) erzielt.

Steigende Erdölpreise pushen Petrom-Aktien

Die Aktien des Erdölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,3355 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) profitierten in der vergangenen Woche von einem Bericht über steigende Erdölpreise und den guten Vorjahresergebnissen. Im ersten Quartal habe der Konzern einen durchschnittlichen Erdölpreis von 57,4 US-Dollar pro Barrel erzielt, um 27 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Das dürfte die Ertragslage des Unternehmens verbessern. Petrom hat 2017 einen Reingewinn in Höhe von 2,46 Milliarden Lei erzielt, um 139 Prozent mehr als im Jahr zu vor. Davon soll eine Bruttodividende in Höhe von 0,02 Lei je Aktie ausgezahlt werden das entspricht, bei aktuellen Aktienpreisen, einer Rendite von knapp 6 Prozent. Am Ende der Handelswoche standen die SNP-Aktien mit einem Plus von nur 1,3 Prozent da, doch hatten sie am Donnerstag bei 0,347 Lei ein Drei-Jahres-Hoch erreicht.

Kommt Hidroelectrica doch noch an die Börse?

Rumäniens zweitwertvollstes Unternehmen nach Petrom, der Stromerzeuger Hidroelectrica, hat in seinem Budget für das laufende Geschäftsjahr sein Budget für eine erwartete Listung an der Bukarester Börse um 31,5 Millionen Lei aufgestockt. Das werten Analysten als Zeichen, dass das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 3,3 Milliarden Lei (2017) in diesem Jahr an die Börse gebracht wird. Laut ursprünglichem Plan sollen im initialen Börsengang 10 Prozent an Hidroelectrica gelistet werden, weitere 5 Prozent sollen in einem zweiten Schritt auf den Markt gebracht werden. Der Investmentfonds Proprietatea (FP, 0,97 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), selbst an Hidroelectrica beteiligt, schätzt den Wert des Unternehmens auf 18 Milliarden Lei.

Devisen

Der Euro machte in der Woche nach Ostern eine Seitwärtsbewegung im Verhältnis zum Leu durch. Im Vergleich zur Vorwoche verlor die europäische Gemeinschaftswährung 0,0004 Lei oder 0,0086 Prozent. Das ist keine wahrnehmbare Kursveränderung. Da zeigte sich der Leu zum US-Dollar deutlich entschlossener. Der Wertzuwachs der rumänischen Währung betrug auf Wochensicht 0,49 Prozent, also 0,0187 Lei. Das ließ den US-Dollar gestern 3,7778 Lei kosten, während ein Euro bei 4,6611 notierte.

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