Bukarester Börse im Minus, Bankensektor zeigt sich wertstabil

Auch die Bukarester Börse zog in der vergangenen Woche mit den ausländischen Märkten gleich und schloss mit kräftigeren Kursabschlägen. Allerdings scheint der rumänische Bankensektor vorerst weniger stark von den aktuellen Turbulenzen betroffen zu sein: Die Erste Group Bank AG (EBS, 150 Lei, ISIN AT0000652011), deren Stammbörse eigentlich in Wien steht, verlor auf Wochensicht 10 Prozent in Bukarest. 

Den zweithöchsten Verlust – minus 4,15 Prozent – hatte die Banca Română de Dezvoltare (BRD, 12,46 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) zu verkraften. Die kleine Patria Bank (PBK, 0,084 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) verlor auf Wochensicht nur 1,64 Prozent und die Banca Transilvania (TLV, 19,4 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) legte erstmals in 9 Wochen wieder zu: plus 1,15 Prozent. Somit scheint es fast eine normale Handelswoche für den rumänischen Bankensektor an der Börse gewesen zu sein.

Keine hohen Verluste 1ei Indizes

Was die Aktienindizes angeht, so betrug der durchschnittliche Verlust 1,25 Prozent – ebenfalls ein normaler Wert. Der Hauptindex BET und der BETPlus lagen mit minus 1,03 beziehungsweise minus 1,07 Prozent deutlich darunter und auch der zusammen mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index blieb noch unter dem Durchschnitt mit minus 1,14 Prozent. Etwas härter traf es in der vergangenen Woche den Finanzwerte-Index BET-FI und den Energiewerte-Index BET-NG: Beide verloren jeweils 1,49 Prozent. Der BET-FI fiel somit unter die die 50.000-Punkte-Marke.

Rückkauf-Aktion von FP stützt Umsatz

Die Aktienumsätze wurden in der vergangenen Woche durch ein öffentliches Angebot seitens des Fondul Proprietatea (FP, 2,09 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) kräftig unterstützt. 132,87 Millionen FP-Aktien wurden dabei zu einem Stückpreis von 2,19 Lei zurückgekauft, was den Tagesumsatz auf 329 Millionen Lei anwachsen ließ und den Wochenumsatz auf 497,16 Millionen Lei (3,6-mal so viel wie in der Woche zuvor). Die Aktie schloss die Woche mit einem Abschlag von 1,18 Prozent. 

Nur SIF Banat Crișana (SIF1, 2,48 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) konnte mit plus 0,8 Prozent einen Zuwachs ausweisen, alle anderen BET-FI-Aktien schlossen die Woche mit Verlusten.

Andere Emittenten, die noch kräftig zum Wochenumsatz beigetragen haben, waren der Treibstoffkonzern OMV Petrom (SNP, 0,49 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit einem Wochenverlust von 1,6 Prozent und einem Umsatzvolumen von 52,6 Millionen Lei und die Banca Transilvania mit einem Volumen von 40 Millionen Lei.

Hohe Anzahl an Verlierern

Das Gewinnerlager war in der vergangenen Woche rar gesät, nur 22 Emittenten schlossen die Handelswoche mit Kursgewinnen. Das Bauunternehmen Societatea de Construcții Napoca (NAPO, 4,28 Lei, ISIN RONAPOACNOR0) setzt seinen Höhenflug fort und legte weitere 10,3 Prozent zu – nach einem Plus von 8,9 Prozent in der Vorwoche. Am Montag vergangener Woche erreicht die Aktie ihr neues Allzeithoch bei 4,4 Lei, seit Jahresbeginn hat die NAPO-Aktie 127,66 Prozent an Wert dazugewonnen. 

Der Maschinenbauer UAMT (UAM, 1,03 Lei, ISIN ROUAMTACNOR1) legte in der vergangenen Woche 11,96 Prozent zu. Der Textilerzeuger Conted (CNTE, 31,8 Lei, ISIN ROCNTEACNOR9) erreichte in der vergangenen Woche bei 31,8 sein neues Allzeithoch.

50 andere Emittenten mussten allerdings Federn lassen. Die bereits erwähnte Erste Group Bank AG spielt zwar ganz oben – oder ganz unten, wie man’s nimmt – mit, doch ist beileibe nicht der größte Verlierer der Woche. Der Maschinenbauer ALTUR (ALT, 0,051 Lei, ISIN ROALTCACNOR1) verlor auf Wochensicht 11,3 Prozent, der Hotelbetreiber SIF Hoteluri SA (CAOR, 3,2 Lei, ISIN ROCAORACNOR9) sogar 16,7 Prozent und der Maschinenbauer UZTEL (UZT, 1,15 Lei, ISIN ROUZTEACNOR5) konnte nach einem Absacken der Aktie um 29,45 Prozent ein neues Allzeittief bei 1,15 Lei markieren, dem Stand am vergangenen Freitag.

Devisen

Auch in der vergangenen Woche waren sich Euro und US-Dollar nicht einig im Verhältnis zum rumänischen Leu. Während der Euro sich leicht verteuerte, ging der US-Dollar etwas stärker zurück. Dabei folgte der Euro einem Auf- und Ab-Kurs, startete eher schwach in die Woche und kletterte bis zur Mitte der Woche auf einen Höchststand, den er danach wieder verließ, um für gestern wieder ab der 4,92-Lei-Marke zu starten und damit 0,006 Lei oder 0,13 Prozent höher als noch in der Vorwoche.

Der US-Dollar ging den umgekehrten Weg, er erreichte am Mittwoch sein Wochentief und zog in der zweiten Wochenhälfte wieder an. Gestern startete der US-Dollar bei 4,6271 Lei in die neue Woche, mit einem Wochenrückgang von 0,011 Lei oder 0,24 Prozent.


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