Bukarester Börse weiter im Plus inmitten von Berichtssaison

Der Bukarester Aktienmarkt folgte dem Aufwärtstrend der internationalen Märkte und schloss die vergangene Handelswoche mit einem leichten Aufschwung. Der Hauptindex BET legte auf Wochensicht 1,5 Prozent zu, gefolgt vom BETPlus mit einem Wochenplus von 1,49 Prozent. Der Energiewerte-Index BET-NG kletterte magere 0,73 Prozent, ROTX lag mit seinem Wochenplus von 1,03 Prozent wieder über dem Durchschnitt (plus 0,8 Prozent) und der Finanzwerte-Index bewegte sich wieder einmal gegen den allgemeinen Trend und schloss mit einem Wochenverlust von 0,68 Prozent.

Den Gesamtumsatz, der nur 8 Prozent unter dem der Vorwoche lag, teilten sich die üblichen Verdächtigen: Banca Transilvania (TLV, 20,15 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) machte 30,5 Prozent aus mit einem Volumen von 47 Millionen Lei, der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,446 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) erreichte ein Volumen in Höhe von 17,5 Millionen Lei (11,35 Prozent), der Fonds Proprietatea (FP, 1,946 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) kam auf 15,5 Millionen Lei und die SocGen-Tochter Banca Română de Dezvoltare (BRD, 13,26 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) auf 14,1 Millionen Lei (9,15 Prozent vom Gesamtumsatz). Bis auf die SNP-Aktien, die auf Wochensicht 1,1 Prozent verloren, konnten alle genannten Emittenten Kurszuwächse feiern.

Damit waren sie Teil der 32 Emittenten starken Gruppe der Gewinner der vergangenen Woche, die zudem mit 8 Emittenten mit zweistelligen Kurszuwächsen trumpfen konnte. Am anderen Ende der Skala standen 36 Emittenten, deren Aktienkurse in der vergangenen Handelswoche rückläufig waren. Hier registrierten vier Emittenten zweistellige Kursverluste.

Derweil meldeten weitere Emittenten Quartalsergebnisse. So verbuchte der Weinhersteller Purcari Wineries Public Company Ltd. (WINE, 8,71 Lei, ISIN CY0107600716) 35,3 Millionen Lei Gewinn in den ersten neun Monaten dieses Jahres, das waren aber 11 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Der Umsatz kletterte dennoch um 20 Prozent auf 199,7 Millionen Lei. Die Unternehmensführung blickt optimistisch in die Zukunft, bezeichnet sie doch die diesjährige Ernte als eine Rekordernte nach einem schwierigen Jahr 2021. Die Aktie gab 1,02 Prozent nach.

Während der Inflationsdruck sich auf die Ergebnisse des Konsumgüterherstellers bemerkbar machte, frohlocken Energieerzeuger und -versorger. Die Gewinne von Romgaz (SNG, 40,65 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und Transgaz (TGN, 247 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8) verdoppelten sich (auf 2,2 Milliarden bei Romgaz) beziehungsweise stiegen um mehr als 200 Prozent (auf 273 Millionen Lei, bei Transgaz) seit Jahresbeginn. Der Umsatz des Erdgaserzeugers Romgaz verdreifachte sich sogar, dennoch gab die Aktie auf Wochensicht um 1,8 Prozent nach. TGN-Papiere legten hingegen 4,4 Prozent zu.

Bei der Preisentwicklung im Energiemarkt ist kaum verwunderlich, dass ein Großabnehmer wie das Hüttenwerk Alro (ALR, 1,56 Lei, ISIN ROALROACNOR0) deswegen in Schwierigkeiten gerät. Der Umsatz konnte zwar im Vergleich zur Vorjahresperiode um 19 Prozent gesteigert werden, die Verluste stiegen jedoch von 25 auf 110 Millionen Lei. Die Anleger störte das offenbar nicht, die Aktie legte in der vergangenen Woche 5,4 Prozent zu.

Der Fonds Proprietatea hat seit Jahresbeginn 3,5 Milliarden Lei Gewinn gemacht, das waren 13,3 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Aktionäre des zweitgrößten Anteilseigners bei Rumäniens größtem Stromerzeuger, Hidroelectrica, haben beschlossen, den 2-Milliarden-Euro-Börsengang nur in Bukarest steigen zu lassen. FP hält 20 Prozent an Hidroelectrica. Zuvor war eine zweifache Listung auch in London geplant gewesen. Die Erlöse sollen an die Aktionäre als Dividende ausgeschüttet werden. Auch soll der Fonds über das gesamte kommende Jahr bis zu 3,5 Milliarden eigene Aktien zurückkaufen und so eine Stammkapitalminderung realisieren.

Devisen

Der Euro holte im Verhältnis zum US-Dollar leicht auf, was auch am rumänischen Devisenmarkt sichtbar wurde. Die europäische Gemeinschaftswährung legte auf Wochensicht 0,0516 Lei zu (oder 1,06 Prozent), der US-Dollar ging ganz leicht zurück im Verhältnis zum Leu. So entwickelten sich die beiden Leitwährungen gegenüber dem rumänischen Leu uneinheitlich. Am gestrigen Montag startete der Euro bei einem Stand von 4,9418 Lei in die neue Handelswoche, während der US-Dollar bei 4,7618 Lei lag.


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