Bukarester Wertpapierbörse BVB: Knacks am Freitag

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Indizes an der Bukarester Wertpapierbörse BVB erlebten in den ersten Apriltagen eine kleine Korrektur. Den höchsten Kursverlust verzeichnete der Finanzwerte-Index BET-FI mit einem Minus auf Wochensicht von 1,1 Prozent auf 30.063,47 Punkte. Die übrigen Indizes schlossen die vergangene Handelswoche mit Verlusten unter einem Prozent ab. Der ROTX-Index konnte sogar 0,5 Prozent Gewinn verbuchen, unterstützt vor allem von der Ersten Group Bank AG (EBS, 103,5 Lei, ISIN AT0000652011). Sie legten in der vergangenen Woche 4,4 Prozent zu, nachdem polnische Analysten in Wien das Kursziel für EBS-Aktien von 21 auf 26 Euro erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt haben. Mit ihrem Wochenplus lagen die EBS-Aktien in Bukarest unter den ersten fünf Wochengewinnern.

Gewinner der Woche

Der unangefochtene Wochengewinner war das Erdöl-Handelsunternehmen Petrolexportimport (PEI, 12,01 Lei, ISIN ROPEIMACNOR6) mit einem Plus von 39,5 Prozent. Das Unternehmen profitierte von einem Gerichtsbeschluss aus London, wo ein Richter den Schweizer Rohstoffhändler Glencore zu einer Strafzahlung in Höhe von 40 Millionen US-Dollar an OMV Petrom verurteilte. Glencore-Vorgänger hatten in den 90er Jahren minderwertiges Erdöl über Petrolexportimport an OMV-Petrom-Vorgängerfirmen geliefert. Petrolexportimport eröffnete ein Schiedsverfahren gegen Glencore, das aber abgewiesen wurde. Danach gab der staatliche Vermittler den Fall an OMV Petrom weiter. Die Entscheidung in London hat zur Folge, das Petrolexportimport nun eine Rückstellung von 10 Millionen Lei (2,3 Millionen Euro) auflösen kann. Nun kann das Unternehmen einen Gewinn von 11,6 Millionen Lei für 2014 verbuchen, nach einem Gewinn von 0,35 Millionen Lei im Jahr zuvor.

Verlierer der Woche

Doch es gab nicht nur Gewinner in der vergangenen Woche. Der Kunststoffverarbeiter Prodplast (PPL, 2 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7) kassierte die „Belohnung“ für ein verlustreiches Geschäftsjahr 2014. Der Jahresverlust betrug 1,78 Millionen Lei, nach einem Gewinn in Höhe von 12,76 Millionen Lei im Jahr zuvor. Die Ergebnisse rühren bereits seit längerer Zeit hauptsächlich von Finanzgeschäften her. Das Kerngeschäft wurde erst 2014 wieder ein wenig aufgepäppelt: Die Verluste von 2,5 auf 0,12 Millionen Lei reduziert, der Erlös um 66 Prozent gesteigert. Das rettete die Aktien vorerst nicht, sie driften derzeit in Richtung 52-Wochen-Tiefstpreis.

Ansonsten machte der Bukarester Aktienmarkt einen lässigen bis desinteressierten Eindruck. Die Umsätze lagen etwa 17 Prozent unter der Vorwoche, die Marktkapitalisierung zog zunächst an – wie auch die Indizes – bis zum Freitag, als aufgrund eines 45 Prozent niedrigeren Tagesumsatzes als am Vortag die Kapitalisierung um einen Prozent zurückging und die Indizes im Schnitt 1,3 Prozent an Wert verloren.

Rasdaq

Auch das Interesse am Sekundärmarkt Rasdaq hat in der vergangenen Handelswoche nachgelassen. Der durchschnittliche Tagesumsatz lag bei niedrigen 0,07 Millionen Euro, es wurden keine Sonderdeals abgeschlossen. Insgesamt wurden umgerechnet 0,38 Millionen Euro mit Aktien am Rasdaq-Markt umgesetzt. Dabei tat sich auch kein Emittent besonders hervor. Der Hauptindex Rasdaq-C genoss diese Atmosphäre jedoch und legte in der vergangenen Woche 1,4 Prozent zu. So notierte der Rasdaq-C erstmals seit Monaten wieder über der 1500-Punkte-Marke und schloss bei 1507,11 Punkten.

Devisen

Der rumänische Leu setzte seine Aufwertung aus der Vorwoche fort. Während aber der Aufwärtstrend gegenüber dem Euro in etwa den gleichen Rhythmus beibehielt, verlangsamte sich die Aufwertung des Leu gegenüber dem US-Dollar merklich. Der Euro verlor in der vergangenen Woche 0,19 Prozent und somit nur geringfügig mehr als in der Woche zuvor. Am vergangenen Montag kostete ein Euro 4,4157 Lei. Im gleichen Zeitraum verlor der US-Dollar 0,7 Prozent. In der Vorwoche lag der Kursverlust noch bei 1,36 Prozent. Am vergangenen Montag kostete ein US-Dollar 4,0582 Lei.


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