Bukarester Wertpapierbörse in zweiter Woche rückläufiger Indizes

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

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Auch in der zweiten Aprilwoche ging es mit den Indizes an der rumänischen Börse nach unten. Im Durchschnitt verloren die rumänischen Indizes 0,7 Prozent, deutlich mehr als in der Vorwoche (-0,14 Prozent). Der Hauptindex verlor 0,84 Prozent und nähert sich wieder der 11.000-Punkte-Marke. Die 12.000 Punkte scheinen vorerst außer Reichweite zu sein. Der BETPlus hinkte hinterher mit einem Wochenminus von nur 0,73 Prozent. Der ROTX hatte die beste Wochenperformance mit einem Rückgang von nur 0,55 Prozent auf 23.431,19 Punkte. Der Finanzwerte-Index BET-FI verlor auf Wochensicht 0,65 Prozent (48.306,86 Punkte). Den höchsten Verlust fuhr der Energiewerte-index BET-NG ein: minus 0,898 Prozent auf 811,07 Punkte. Auch hier ist die untere Schwelle näher als die nächstgelegene bei 900 Punkten.

Der Gesamtumsatz ging im Vergleich zur Vorwoche um fast ein Drittel auf 192,55 Millionen Lei (26,32 Millionen Euro) zurück. Die Rangliste fand zu alten Werten zurück, so wurden wieder vermehrt Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,41 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) gehandelt. Etwas mehr als ein Viertel (25,63 Prozent) des Gesamtumsatzes geht auf das Konto der Bankaktien, die die Woche unverändert abschlossen. 14,8 Millionen Lei (11,4 Prozent) wurden mit Aktien des Fonds Proprietatea (FP, 1,694 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) umgesetzt, das macht den Emittenten das am zweitmeisten gehandelte Unternehmen der vergangenen Woche. Der Run half jedenfalls nicht dem Kurs, dieser verlor auf Wochensicht 1,17 Prozent. Gefolgt wird der Fonds vom Arzneimittelhersteller Antibiotice (ATB, 0,526 Lei, ISIN ROATBIACNOR9), dessen Aktien in der vergangenen Handelswoche satte 5,2 Prozent zulegten.

Die Aktien folgten dem allgemeinen Markttrend, 26 Emittenten wiesen Kursverluste auf, die Zahl der Kursgewinner lag bei 27. Die Marktkapitalisierung ging auf Wochensicht um 0,19 Prozent leicht zurück. Die größten Gewinner gemessen an den letzten registrierten Transaktionspreisen waren der Kunststoffverarbeiter Romcarbon (ROCE, 0,202 Lei, ISIN ROROCEACNOR1), dessen Aktien 21,7 Prozent an Wert zulegten, und mit einem Plus von 22 Prozent der andere gelistete Kunststoffhersteller Prodplast (PPL, 4,54 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7). Das Erdölunternehmen Rompetrol Well Services (PTR, 0,536 Lei, ISIN ROPESAACNOR0) profitierte offenbar von steigenden Preisen für Erdöl, dessen Aktien legten 25,2 Prozent zu. Davon konnte anscheinend der größte Mineralölkonzern des Landes – OMV Petrom (SNP, 0,435 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) – nicht profitieren. Dessen Aktien verloren auf Wochensicht ein Prozent. Hier hat wohl das Gerücht gewirkt, OMV plane den Verkauf der rumänischen Tochtergesellschaft. Damit gehörte das Unternehmen zu den Verlierern der Woche, war aber nicht der größte von ihnen. Das Bauunternehmen Dafora (DAFR, 0,015 Lei, ISIN RODAFRACNOR5) verlor auf Wochensicht 6,25 Prozent, nur etwas weniger als das Chemieunternehmen Carbochim (CBC, 14 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3), welches 6,7 Prozent an Wert verlor. Am härtesten traf es das Industrieunternehmen Grupul Industrial Electrocontact (ECT, 0,0355 Lei, ISIN ROELBOACNOR6), dessen Aktien 11,25 Prozent im Minus schlossen.

Interessant wird in nächster Zukunft die Entwicklung des Erdgaserzeugers Romgaz (SNG, 32,85 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) sein. Das Unternehmen hat dem US-Mineralölkonzern Exxon ein nicht näher bekanntes Angebot für dessen Anteile am Neptun-Erdgasvorkommen im Schwarzen Meer vorgelegt. Dadurch würde Romgaz mit OMV Petrom zusammenkommen. Exxon hat eigenen Angaben zufolge bereits 500 Millionen US-Dollar in das Projekt investiert. Der Einstieg von Romgaz dürfte dem vom rumänischen Energieministerium gehaltenen Unternehmen einen starken Produktionsschub verleihen. Allerdings ist der Weg noch lang und vermutlich kostspielig.

Devisen

Der rumänische Leu folgte dem Abwärtstrend der Vorwoche und verlor gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung weiter an Wert. Der Euro legte im Vergleich zum Vorfreitagswert noch 0,07 Prozent zu. So tätigte er noch einen Schritt in Richtung 4,93 Lei, weswegen einige Analysten schon 4,95 Lei für einen Euro als gesetzt voraussehen. Der US-Dollar verlor hingegen etwas an Wert. Der Kursrückgang war mit 0,52 Prozent nicht unerheblich. So startete die nordamerikanische Leitwährung am gestrigen Montag bei einem Stand von 4,112 Lei in die neue Woche. Zeitgleich lag der Euro bei 4,9243 Lei.


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