Bukarester Wertpapiermarkt: Zweitschlechteste Woche in diesem Jahr

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Tiefrot färbte sich die Tabelle der rumänischen Börsenindizes am Ende der vergangenen Woche. Es war mit einem Durchschnittsverlust von 5,3 Prozent die zweitschlechteste Woche in diesem Jahr. Der rumänische Aktienmarkt (BET) fiel um 4,9 Prozent zurück, am stärksten betroffen waren die Finanzwerte. Der entsprechende Index verlor auf Wochensicht 6,1 Prozent und fiel somit auf 26.604,53 Punkte zurück. Dafür waren vor allem die SIF-Investmentgesellschaften SIF (SIF4, 0,6 Lei, ISIN ROSIFDACNOR6), SIF Banat-Crisana (SIF1, 1,472 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) und SIF (SIF2, 0,66 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0) mit Wochenverlusten von 11,7 (SIF4), beziehungsweise 6,8 Prozent (SIF1 und SIF2) verantwortlich. Der Fonds Proprietatea (FP, 0,727 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) belastete den Finanzwerteindex trotz Aktienrückkauf mit einem Wochenminus von 4,7 Prozent.

Jeweils 5,6 Prozent verloren der ROTX-Index – vor allem einem Einbruch um 9,1 Prozent der Aktien der Ersten Bank (EBS, 104,5 Lei, ISIN AT0000652011) geschuldet – und der Energiewerteindex BET-NG. Dieser musste ein Wochenminus von 10,9 Prozent der Aktien von OMV Petrom (SNP, 0,2155 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) verarbeiten, die in der vergangenen Woche aufgrund anhaltend niedriger Erdölpreise ihr 52-Wochen-Tief erreichten. Umso erstaunlicher ist das Comeback anderer Erdölaktien. Der Erdölhändler PetrolExportImport (PEI, 6,18 Lei, ISIN ROPEIMACNOR6) legten 14,4 Prozent zu, der Betreiber des Erdöllagers im Schwarzmeerhafen Constanta Oil Terminal (OIL, 0,116 Lei, ISIN ROOILTACNOR9) 12,6 Prozent. Der Chemieriese Oltchim (OLT, 0,426 Lei, ISIN ROOLTCACNOR2) korrigierte seinen Einbruch der Vorwoche um 12,1 Prozent. Da Petrom jedoch eine höhere Gewichtung im BET-NG-Index haben, konnte das Aufbäumen der genannten Erdölaktien die Belastung nicht auffangen.

Erste Geschäftsberichte veröffentlicht

In der vergangenen Woche meldeten die Bank BRD (BRD, 9,76 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2), der Pipelinebetreiber Conpet (COTE, 73 Lei, ISIN ROCOTEACNOR7) und der Börsenbetreiber BVB (BVB, 25,4 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) ihre vorläufigen Jahresergebnisse für das vergangene Geschäftsjahr. Die rumänische Tochter der Société Générale hat den Vorjahresgewinn fast versiebenfacht, auf 104 Millionen Euro. Trotzdem konnten die Aktien nicht davon profitieren, sie verloren auf Wochensicht 6,3 Prozent und fielen unter die 10-Lei-Grenze. Conpet konnte den Gewinn vom Vorjahr nur um 5,6 Prozent auf umgerechnet 12,1 Millionen Euro erhöhen. Die Aktien gingen dennoch um 4,9 Prozent zurück, wegen der Belastung der Energiewerte. Der Börsenbetreiber BVB verbuchte einen Gewinnrückgang von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Aktien gaben in der vergangenen Woche nur 3,4 Prozent nach.

Kleiner Ausblick

Größere Beachtung werden in nächster Zukunft die Aktien des Kautschukverarbeiters Artego (ARTE, 5,48 Lei, ISIN ROARTEACNOR4) erfahren. Mitte März soll eine Vollversammlung den Rückkauf von bis 10 Prozent der eigenen Aktien als Maßnahme zur Reduzierung des Stammkapitals abgesegnet werden. Das dürfte die Aktien aufwerten.
Der Aluminiumhersteller Alro (ALR, 1,1 Lei, ISIN ROALROACNOR0) hat die Aufnahme eines Kredits in Höhe von 60 Millionen Euro mit der Schwarzmeer-Handels- und Entwicklungsbank abgeschlossen. Mit dem Geld soll das Investitionsprogramm für 2016 fortgeführt werden, das am Ende eine höhere Effizienz des Hüttenwerkes erzielen soll.
Interessant dürfte auch die weitere Entwicklung der Aktien des Immobilienentwicklers New Europe Property Investments (NEP, 44,8 Lei, ISIN IM00B23XCH02) werden. NEPI hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem Umsatzsprung von 71 Prozent gegenüber dem Vorjahr abgeschlossen.

Devisen

Der rumänische Leu setzte seinen Aufwertungstrend der Vorwoche gegenüber beiden Hartwährungen fort. So stieg der Leu gegenüber dem US-Dollar um 0,06 Lei oder 1,5 Prozent und drückte die amerikanische Währung unter die 4-Lei-Marke. Am vergangenen Montag kostete ein US-Dollar somit 3,9623 Lei und damit so wenig wie seit Monaten nicht mehr. Auch die europäische Gemeinschaftswährung musste sich vermutlich den Stützkäufen des Leu im Markt beugen. Der Euro 0,027 Lei auf Wochensicht und schloss die Woche bei 4,4744 Lei ab. Der Wertverlust zum Leu betrug 0,6 Prozent.

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