Bukarests Börse europaweit mit zweithöchstem Kursgewinn im Januar, startet mit Verlusten in den neuen Monat

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bukarests Aktienmarkt hat in der vergangenen Woche einen für sich guten Monat abgeschlossen. Der Hauptindex BET legte im Januar 7,95 Prozent zu und weist europaweit somit den zweithöchsten Zuwachs aus, nach der Börse in Athen. 8,6 Prozent betrug der Zuwachs des Finanzwerte-Index BET-FI, etwas mehr als das Plus von 7,76 Prozent des ROTX-Index und gleichauf mit dem Gewinn, den der Energiewerte-Index BET-NG verbuchte. Im Durchschnitt wurden knapp 48,5 Millionen Lei mit Aktien pro Tag umgesetzt. Im besagten Zeitraum stieg die Marktkapitalisierung um 9,07 Prozent auf umgerechnet 38,6 Milliarden Euro.

Verlustreiche Woche

Auf Wochensicht allerdings zeigt sich ein ganz anderes Bild. Da erlebte die Bukarester Börse eine Kurskorrektur von durchschnittlich 2,27 Prozent. Mit einem Minus von 2,81 Prozent wies der Energiewerte-Index den höchsten Verlust aus und fiel somit wieder unter die 700-Punkte-Marke. Den niedrigsten Verlust schaffte der Finanzwerte-Index BET-FI (minus 1,84 Prozent). Dazwischen lagen der ROTX-Index mit einem Verlust von 2,3 Prozent und der BETPlus mit minus 2,16 Prozent. Die rückläufige Marktkapitalisierung (minus 2,31 Prozent) lag im Einklang mit der allgemeinen Stimmung an der Börse. 50 Emittenten schlossen die vergangene Handelswoche mit Kursverlusten. Denen standen nur 14 gegenüber, die die vergangene Woche als „gut“ bezeichnen können. Allen voran Electroputere (EPT, Lei, ISIN ), die dank der Mitteilung, ungebrauchte Grundstücke in liquide Mittel (9,88 Millionen Euro) verwandelt zu haben, die Aktionäre entzückte: plus 20 Prozent auf Wochensicht. Am unteren Ende der Skala stand der Maschinenbauer Altur (ALT, 0,034 Lei, ISIN ROALTCACNOR1), dessen Aktien auf Wochensicht um 6,85 Prozent nachgaben.

Biofarm leitet Berichtssaison ein

Der rumänische Pharmahersteller Biofarm (BIO, 0,3 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9) hat am vergangenen Mittwoch seine vorläufigen Jahresergebnisse vorgelegt. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 11,9 Prozent zum Vorjahr, auf 170,23 Millionen Lei erzielt. Der Gewinn nach Abzug der Steuern betrug 36,48 Millionen Lei, ein Plus zum Vorjahr von 23,7 Prozent. Nur der Anstieg der Schulden um 9,6 Prozent auf 46,17 Millionen Lei gibt Anlass zur Besorgnis.

Anleger scheinen das ähnlich zu sehen, die Aktie gab im Wochenrückblick um 1,64 Prozent nach. Allerdings ist noch Luft nach oben. Seit Beginn dieses Jahres legte die BIO-Aktie 2,7 Prozent zu. Das Unternehmen zahlte im vergangenen Jahr 0,017 Lei je Aktie als Dividende aus, das entsprach einer Dividendenrendite von 5,7 Prozent zum damaligen Aktienpreis. Dabei wurden nur 57 Prozent des Vorjahresgewinns als Dividende ausgezahlt. Bleiben diese Eckdaten bestehen, dürfte Biofarm in diesem Jahr eine Rendite von 7 Prozent oder 0,021 Lei je Aktie zahlen. Allerdings ist hierzu kein Beschluss gefasst worden.

Biofarm gehört mehrheitlich (50,98 Prozent) der Investmentgesellschaft SIF Muntenia, 23,2 Prozent hält SIF Banat-Cri{ana und 13,62 Prozent SIF Moldova. Die restlichen Aktien sind im Streubesitz.

AeRO erhält Neuzugang

Die Sekundärplattform AeRO erhielt am vergangenen Donnerstag einen prominenten Neuzugang. Der 1990 gegründete Möbelhersteller Elvila, eines der ersten privaten Unternehmen in Rumänien nach der Wende, ließ sich auf der Plattform listen. 1,98 Millionen ELV-Aktien (ISIN ROELVIACNOR6) mit einem Nennwert von 1 Lei und einem Ausgabepreis von 2,6 Lei wurden auf den Markt geworfen. Sie machen 7,46 Prozent der insgesamt 26,58 Millionen Aktien aus. Mit 65,44 Prozent ist der Gründer Viorel Cataramă Hauptaktionär seines Unternehmens. 2016 verbuchte Elvila 52,27 Millionen Lei Umsatz und 0,99 Millionen Leu Nettogewinn, sowie 15,18 Millionen Lei Schulden.

Devisen

Der rumänische Leu befand sich in den letzten Januartagen auf einer Auf-und-Abfahrt. Der rumänische Devisenmarkt startete mit gemischten Gefühlen am vorvergangenen Montag, danach konnte sich der Leu etwas durchsetzen, verlor aber am Tag danach wieder, um sich am ersten Februartag gegen den Euro durchzusetzen. Gegen den US-Dollar setzte er sich dann am Freitag durch. Auf Wochensicht konnte die rumänische Währung immerhin 0,28 Prozent gegen den Euro und satte 0,45 Prozent gegen den US-Dollar wieder gut machen. Gestern kostete ein Euro 4,6526 Lei und ein US-Dollar 3,7266 Lei.

 

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