Bukarests Börse setzt Aufwärtstrend fort, Finanzwerte weiterhin beliebt

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Der Appetit der Anleger für rumänische Aktien scheint immer stärker zuzunehmen. Der Gesamtumsatz mit Aktien lag in der vergangenen Woche bei 123,88 Millionen Lei (27,8 Millionen Euro), das waren 20,7 Prozent mehr als noch in der Woche zuvor. Finanzwerte lagen weiterhin im Fokus der Anleger, mit den Aktien der Banken Transilvania, BRD sowie des Fonds Proprietatea wurden insgesamt 45,11 Millionen Lei (10,1 Millionen Euro) umgesetzt, was mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes ausmacht. Vor allem BRD-Aktien (BRD, 11,2 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) profitierten dabei endlich von den guten Ergebnissen des ersten Halbjahres. Der Kurs der Bankaktien kletterte in der vergangenen Woche erstmals seit Monaten wieder über 11 Lei. Die Umsatzkrone gewann die Investmentgesellschaft SIF Banat-Crisana (SIF1, 1,65 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2). Die Rückkaufaktion für 30,8 Millionen Aktien (5,6 Prozent des Stammkapitals) wurde am vergangenen Dienstag beendet. Das Angebot erfreute sich einer erhöhten Nachfrage, 141,7 Millionen Aktien wollten zurückgekauft werden. Die Aktien schafften einen Umsatz von 57,08 Millionen Lei (12,8 Millionen Euro) und einen Kurszuwachs von 4,5 Prozent.

Alle Indizes legen zu

Zuwächse gab es auch für alle Indizes und zwar jeweils mehr als ein Prozent. So wies der BETPlus-Index mit seinem Plus von 1,07 Prozent das schwächste Ergebnis aus. Der ROTX-Index hingegen legte mit plus 1,6 Prozent das beste Wochenergebnis hin unter den Indizes. Das hatte der Index zweifelsohne dem besonders guten Abschneiden der Ersten-Bank-Aktien (EBS, 113 Lei, ISIN AT0000652011), die die Handelswoche mit einem Kursplus von 4,15 Prozent abschlossen. Knapp verfehlt haben der Markt-Index BET (6.985,27 Punkte) und der Finanzwerte-Index BET-FI (28.961,24 Punkte) ihre Ziele, über die jeweiligen psychologischen Marken zu klettern.

Von den an der Bukarester Börse gelisteten Aktien schlossen 47 mit Kursgewinnen, nur 18 registrierten Verluste. Die höchsten Wochengewinne verzeichneten der Lebensmittelhersteller Boromir (SPCU, 0,264 Lei, ISIN ROSPCUACNOR2) mit plus 25,7 Prozent, der Messgerätehersteller Mecanica Fina (MECE, 8,12 Lei, ISIN ROMECEACNOR3) – wieder einmal – mit einem Zuwachs von 16 Prozent und der Metallverarbeiter VES (VESY, 0,0594 Lei, ISIN ROVESYACNOR8) mit einem Plus von 13,4 Prozent. Die größten Verlierer der Woche waren der Anlagenbauer Comelf (CMF, 2,37 Lei, ISIN ROCMBFACNOR6) mit einem Verlust von 4,8 Prozent, der Elektromotoren-Hersteller Electroaparataj (ELJ, 0,116 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) mit minus 4,13 Prozent und das Pharmaunternehmen Ropharma (RPH, 0,29 Lei, ISIN ROIAFRACNOR4) mit einem Kursabschlag von 3 Prozent.

Entscheidung im Fall Oltchim?

Der Chemieriese Oltchim (OLT, 0,384 Lei, ISIN ROOLTCACNOR2) – ein leidiges Thema der Bukarester Wertpapierbörse – könnte bis Ende dieses Jahres stückchenweise verkauft werden. Medienberichten zufolge soll der Riese (umgerechnet 84 Millionen Euro Umsatz) aufgeteilt werden, um danach verkauft zu werden. Es ist die vorerst letzte Lösung für ein seit Jahren bestehendes Problem: Das Unternehmen steckt trotz Umsatzwachstums seit 2013 immer noch in der Insolvenz. Mehrere Privatisierungsversuche scheiterten bislang. Zuletzt lagen Anfang 2016 Absichtsschreiben dreier ausländischer Investoren vor, die Verhandlungen scheiterten erneut. Für Wirtschaftsminister Constantin Borc – das von ihm geleitete Ministerium ist mit 54 Prozent an Oltchim beteiligt – stellt die Privatisierung eine Priorität dar. Die Aktie reagierte leicht positiv auf die Ankündigung eines erneuten Privatisierungsversuchs. Auf Wochensicht gab es ein Plus von 3,8 Prozent. Da ist aber noch etwas Luft nach oben, denn das Unternehmen hat recht gute Halbjahreszahlen vorgelegt. Der Absatz stieg um 4 Prozent (umgerechnet 84 Millionen Euro) und der Gewinn lag bei umgerechnet 4,1 Millionen Euro.

Devisen
Es war eine starke Woche für den rumänischen Leu. Die Landeswährung konnte sich sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem US-Dollar behaupten. Vor allem der Euro hatte das Nachsehen zum Leu. Dieser legte auf Wochensicht 0,24 Prozent zur europäischen Gemeinschaftswährung zu, somit war der Zuwachs des Euro der Vorwoche abgegolten. Zwar blieb die europäische Leitwährung fest jenseits der 4,45-Lei-Marke verankert, dafür aber im unteren Drittel der Kursspanne. Am gestrigen Montag kostete ein Euro 4,4568 Lei. Ein US-Dollar war zur selben Zeit bei 3,9458 Lei bewertet, was einem Wochenverlust von nur 0,06 Prozent entspricht. Dafür aber bleibt die amerikanische Währung vorerst unter der psychologischen Marke von 4 Lei.

 

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