BVB: Rally zum Jahresende, Banken holen auf

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Der rumänische Aktienmarkt BVB startete in der letzten vollen Handelswoche noch einmal kräftig durch und schloss die Woche mit einem – für dieses ansonsten eher schwache Jahr – satten Plus. Die Marktkapitalisierung stieg auf über 21,6 Milliarden Euro, der durchschnittliche Tagesumsatz stieg im Vergleich zur Vorwoche noch einmal um knapp 19 Prozent auf umgerechnet 5,7 Millionen Euro. Allerdings verlief der Handel weniger gleichmäßig, die Umsätze variierten stärker von Tag zu Tag. Am letzten Tag der Handelswoche wurden noch einmal Staatsanleihen für umgerechnet 7,37 Millionen Euro gehandelt.

Indizes und Aktien

Der Markt legte um 3,6 Prozent zu in dieser letzten vollen Handelswoche. Der Hauptindex BET-C stieg auf 2.718,40 Punkte, einem Wert, den der Index seit etwa Mai dieses Jahres nicht mehr erreicht hatte. Der Finanzwerte-Index BET-FI bildete mit einem Wochenplus von 0,7 Prozent das Schlusslicht unter den Indizes, doch steuerte er auf 25.000 Punkte zu. Er schloss bei 24.799,78 Punkten, einem Wert, den er seit April nicht mehr erreicht hatte. Der ROTX-Indes knackte wie erwartet die 10.000-Punkte-Marke, nachdem er 4,2 Prozent zugelegt hatte. Und auch der Energiewerte-Index BET-NG knackte seine Marke von 600 Punkten. Er hatte auf Wochensicht 2 Prozent zugelegt und fand so wieder auf den Stand von etwa Mitte Mai zurück.

Banken holen auf

Bankaktien holten in der letzten vollen Handelswoche noch einmal auf, nachdem manche von ihnen zwei Wochen zuvor die Indizes noch kräftig belastet hatten. Besonders stark hatte es die SocGen-Tochter BRD getroffen (BRD, 7,9 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2), die hierzulande mit schwerwiegenden Sicherheitsproblemen zu kämpfen hat. In dieser letzten Handelswoche aber legten BRD-Papiere noch einmal 8,2 Prozent zu und schlossen bei knapp 8 Lei. Damit führte BRD die Liste der Bankaktien an. Die Erste Bank (EBS, 106,5 Lei, ISIN AT0000652011) hatte bereits in den Wochen zuvor schrittweise zugelegt, so dass diese Aktien nun „nur“ um 4,3 Prozent stiegen, dafür aber auf 106,5 Lei. Auch die beiden Außenseiter unter den Bankaktien – Banca Transilvania (TLV, 1,23 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) und Banca Comerciala Carpatica (BCC, 0,0393 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) holten noch einmal auf: TLV-Papiere legten knapp 5 Prozent zu, BCC 2,1 Prozent.

BRD-Aktien aber waren nicht die einzigen Performer in dieser Woche. Getoppt wurde die Entwicklung von den Bau-Aktien Condmag (COMI, 0,0828 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) und Dafora (DAFR, 0,0326 Lei, ISIN RODAFRACNOR5). Diese haben sich aber im Laufe der Zeit als Spekulations-Aktien hervorgetan, deren Entwicklung hatte sich von den fundamentalen Wirtschaftsdaten der beiden Emittenten entkoppelt. Ebenso verhielt es sich mit den Aktien des Kunststoffverarbeiters Teraplast (TRP, 0,201 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7), die auf Wochensicht 6,3 Prozent zulegten. Auch diese Papiere waren Gegenstand von Aktienspekulationen in der Vergangenheit.
Ein weiterer Wochengewinner war dasAluminium-Hüttenwerk Alro Slatina (ALR, 1,92 Lei, ISIN ROALROACNOR0). ALR-Aktien konnten in der Woche 5,5 Prozent zulegen.

Rasdaq

Auch der Sekundärmarkt Rasdaq legte noch einmal kräftig nach in der letzten vollen Handelswoche. Sonderdeals stützten den Tagesumsatz gleich an mehreren Tagen, sodass der durchschnittliche Umsatz auf 1,6 Millionen Lei oder 0,36 Millionen Euro anstieg – nicht ganz so viel wie in der Vorwoche, als er – ebenfalls dank Sonderdeals – auf umgerechnet 1,6 Millionen Euro geklettert war. Insgesamt aber schloss auch der Freie Markt durchaus freundlich, der Hauptindex legte zwei Prozent auf 1.423,71 Punkte zu.

Devisen

Die rumänische Währung setzte den Aufwertungstrend der Vorwoche verstärkt fort und drückte sowohl den Euro wie auch den US-Dollar auf neue Tiefststände. So fiel die europäische Gemeinschaftswährung um 0,7 Prozent auf einen Stand von 4,4451 Lei. Der US-Dollar verlor auf Wochensicht sogar 1,7 Prozent und begann die Weihnachtswoche bei einem Stand von 3,3636 Lei – gut unter 3,4 Lei. So viel hatte die amerikanische Währung zuletzt noch im Mai gekostet. Auch der Euro lag zuletzt Ende Mai auf einem ähnlichen Stand.

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