Die Bukarester Wertpapierbörse im Wochen- und Jahresrückblick

Zum Jahresende drehte die rumänische Börse noch einmal ins Plus und legte im Durchschnitt noch einmal fast ein Prozent zu (0,97 Prozent). Der Hauptindex BET übertraf den Durchschnitt deutlich mit einem Wochenplus von 1,24 Prozent. Auf Jahressicht betrachtet lag der BET zum Jahresende nur 0,7 Prozent unter dem Anfangsstand von 9877,96 Punkten. Die reale Performance aber wird erst sichtbar, wenn man den Endstand von 9805,6 Punkten dem Tiefststand von 6936,37 vom 20. März 2020 gegenüberstellt: Dann wird der Hauptindex in einem Krisenjahr 41 Prozent zugelegt haben. Dass der BET kurz zuvor, am 27. Januar, noch sein Allzeithoch bei 10.221,68 Punkten erreicht hatte (und der Leitindex somit aktuell 4 Prozent darunter notiert), unterstreicht die positive Haltung der Anleger.

Die Indizes im Wochen- und Jahresrückblick

Der BETPlus zog nach mit 1,23 Prozent. Vom Allzeithoch vom 1528,38 vom 23. Januar ist der Index nur 4,16 Prozent entfernt, vom letztjährigen Tiefststand bei 1039,66 (genau zwei Monate später) 40,9 Prozent. Der ROTX erreichte seinen Tiefststand am 23. März 2020 bei 14.450,25 Punkten – neun Monate und ein paar Tage später stand er 42,9 Prozent darüber und nur 3,8 Prozent unter dem Allzeithoch von 21.380,82 Punkten im Januar des vergangenen Jahres. Auf Wochensicht hat der ROTX-Index den Durchschnitt nur geringfügig übertroffen: Er schaffte ein Plus von einem Prozent. Der Energiewerte-Index BET-NG und der Finanzwerte-Index BET-FI unterboten beide den Durchschnitt mit Wochenzuwächsen von 0,6 beziehungsweise 0,76 Prozent. Der Finanzwerte-Index erreichte am 20. Januar 2020 seinen Höchststand bei 52.777,88 Punkten und fiel bis zum 16. März 2020 auf 34.269,29 Punkte, so dass der Abstand zum Tiefststand derzeit bei 25 Prozent und zum Höchststand bei 18,4 Prozent liegt. Der Energiewerte-Index startete ins Jahr 2020 mit einem Höchststand von 790,88 Punkten, den er seitdem nicht wieder erreichte. Stattdessen erreichte er am 16. März vergangenen Jahres seinen Tiefststand von 519,41 Punkten und steht nun 12,3 Prozent vom Höchststand und 33,4 Prozent vom Tiefststand entfernt.

Der Umsatz der letzten Handelstage fiel bescheiden aus, auch wenn sich die Handelszeit über nur drei Tage erstreckte. Insgesamt wurden 94,8 Millionen Lei (19,45 Millionen Euro) mit Aktien umgesetzt, was einem Tagesdurchschnitt von 31,6 Millionen Lei (6,48 Millionen Euro) entspricht.

Umsätze – und Kapitalerhöhung bei MedLife

Der niedrigere Umsatz wurde diesmal von eher weniger gewohnten Emittenten generiert: Den ersten Platz belegt der AKW-Betreiber Nuclearelectrica (SNN, 17,86 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8), dessen Aktien es auf 15,7 Prozent des Gesamtumsatzes brachten. Die Aktien legten 4,44 Prozent zu im Laufe der letzten Handelswoche (und 25,24 Prozent seit Jahresbeginn). Sie wurden von der Banca Transilvania (TLV, 2,25 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1, minus 0,9 Prozent auf Wochensicht, minus 13,3 Prozent auf Jahressicht) mit einem Anteil von 14,9 Prozent sowie vom Gesundheitsdienstleister MedLife (M, 11,2 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6) mit 6,2 Prozent und dem Stromversorger Transelectrica (TEL, 25,6 Lei, ISIN ROTSELACNOR9, plus 1,2 Prozent auf Wochensicht und 29,6 Prozent seit Jahresbeginn) mit einem Anteil von 6,1 Prozent gefolgt. M-Aktien verloren nominell 81 Prozent des Wertes gegenüber der Vorwoche, weil das Unternehmen im Zuge einer Kapitalerhöhung fünf neue Aktien für jede bestehende Aktie herausgab. Somit wurde der Aktienpreis am letzten Handelstag des vergangenen Jahres um den Faktor 6 nach unten korrigiert. Dennoch schaffte die Aktie auch am letzten Handelstag kräftig zuzulegen: Sie schloss das Jahr mit einem Stückpreis von 11,2 Lei bei einem Referenzpreis von 10 Lei – zuvor hatte es die Aktie bis auf einen Stückpreis von 60 Lei geschafft.

Devisen

Der Devisenmarkt schloss das Krisenjahr 2020 mit einer leicht optimistischen Note. Der rumänischen Notenbank BNR ist es zweifelsohne zu verdanken, dass der rumänische Devisenmarkt keine ernsthaften Turbulenzen durchleben musste. Der Euro stieg zwar beträchtlich, doch in kleinen, überschaubaren Schritten, der US-Dollar wies auch unter dem Einfluss der internationalen Märkte höhere Ausschläge zum rumänischen Leu auf. In der letzten Handelswoche des vergangenen Jahres konnte sich der Leu sogar ein wenig durchsetzen, wobei die Variation von 0,05 Prozent gegenüber dem Euro zu den Seitwärtsbewegungen gehört, während das Minus von 0,7 Prozent beim US-Dollar schon deutlicher ausfällt. Der Euro startete bei einem Stand von 4,8694 Lei in das neue Jahr, während der US-Dollar bei 3,966 und damit unter der psychologischen Marke von 4 Lei startete.

 


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