Ein Drittel der Führungspositionen wird von Frauen belegt

Europaweit beträgt die Quote 29 Prozent / Deutschland und Niederlande Schlusslichter in Europa

Das größte Unternehmen in Rumänien, OMV Petrom, wird von Mariana Gheorghe geführt. Foto: petrom.ro

Bukarest (ADZ) - In Rumänien werden 34 Prozent der Führungspositionen in Unternehmen von Frauen belegt. In Europa liegt die Quote bei 29 Prozent. Dies geht aus einer Studie der Beratungsfirma Mercer hervor, welche 5321 Unternehmen in 41 Ländern aus Europa und dem Mittleren Osten untersucht hat.
Auf den ersten drei Plätzen liegen Litauen, mit einem Frauenanteil von 44 Prozent, Bulgarien (43 Prozent) und Russland (40 Prozent). Rumänien belegt den achten Platz, wobei die ersten neun Plätze allesamt von Ländern aus dem ehemaligen Ostblock gestellt werden. Laut Mercer-Expertin Sophie Black liegt dies daran, dass zu Sowjetzeiten Frauen dazu ermutigt wurden eine gleiche Rolle im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben einzunehmen. Seit der Wende ist jedoch ein Gegentrend sowie wachsende Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern zu verzeichnen.

Die westeuropäischen Länder mit den meisten Frauen in Führungspositionen sind Irland und Griechenland mit jeweils 33 Prozent, gefolgt von Schweden (30 Prozent). Die Schlusslichter in Europa sind die Niederlande, Deutschland und Österreich, wo jeweils 19, 20 und 21 Prozent der Spitzenposten von Frauen belegt werden. Unter den angegebenen Gründen finden sich kulturelle Faktoren sowie Erwartungen betreffend der Kindererziehung, was dazu führe, dass viele Frauen in Teilzeit arbeiten und demzufolge seltener befördert werden. Ein weiteres Problem sei die Unternehmenskultur, so Sophie Black. Wenn innerhalb einer Firma von Führungsleuten erwartet werde, dass sie die Arbeit über familiäre Verpflichtungen stellen, würde dies Frauen eher entmutigen aufzusteigen.
Auf dem letzten Platz der Untersuchten Länder liegt Saudi Arabien, wo keine Frauen Führungsposten besetzten. Die Türkei liegt mit einer Quote von 26 Prozent noch knapp vor der Schweiz, Finnland und Norwegen (jeweils 25 Prozent).