Erneut schwache Woche für die Bukarester Wertpapierbörse

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Foto: sxc.hu

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Die Bukarester Wertpapierbörse BVB folgte weiter ihrem Abwärtstrend der vergangenen zwei Wochen, diesmal sogar verstärkt. Das Minus im Markt (1,82 Prozent) übertraf das der Vorwoche (-1,1 Prozent), die Marktkapitalisierung ließ weiter nach (minus 1,93 Prozent) und fiel auf umgerechnet 20,1 Milliarden Lei. Der durchschnittliche Tagesumsatz mit Aktien sackte um 41,7 Prozent auf umgerechnet gerade einmal 4,2 Millionen Euro ein. Die Handelswoche klang für die BVB mit den niedrigsten Tagesumsätzen seit Jahresbeginn ab. Dafür überraschte der Handel mit Anleihen, der in zweiter Woche in Folge einen Durchschnitt von umgerechnet 2,5 Millionen Euro erreichte. In der vergangenen Woche wurden mehr Transaktionen mit Anleihen verzeichnet als in der Woche zuvor.

Indizes und Aktien

Zwei Indizes verloren in der vergangenen Woche erneut die Unterstützung ihrer bisheriger psychologischen Grenzen. Der allgemeine Index BET-C, der die gesamte Markt-Performance wiedergibt, sackte unter die 3000-Punkte-Marke und schloss bei 2975,53 Punkten, um 1,82 Prozent unter dem Vorwochenwert.

Auch der ROTX-Index fiel erneut unter seine psychologische Grenze von 10.000 Punkten. Hier spielten vor allem Energie- und Bankaktien eine wichtige Rolle in der Index-Performance. Die OMV-Tochter Petrom (SNP, 0,38 Lei) und der staatliche Netzbetreiber Trans-electrica (TEL, 16,02 Lei) konnten nicht von den jeweiligen positiven Umständen der Dividendenausschüttung (Petrom) und des Verkaufs von 15 Prozent (Transelectrica) profitieren. Petrom zahlt in diesem Jahr umgerechnet etwa 400 Millionen Euro an Dividenden, so viel wie alle übrigen börsennotierten Unternehmen. Was Transelectrica angeht, so steht der Emittent derzeit wegen des Angebots von 15 Prozent, die über die Börse mit einem Abschlag von etwa 12 Prozent verkauft werden sollen, im Vordergrund. Während sich bei Petrom bereits höhere Kosten, etwa durch die vom Staatschef angekündigten höheren Lizenzgebühren ab 2014 abzeichnen, ist Transelectrica kurzfristig wohl eine interessante Anlage, doch belasten dort Schulden und ausstehende Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe die Aktien auf langer Sicht. Die beiden Aktien verloren über die Woche jeweils über 4 Prozent. Den ROTX-Index belasteten außerdem noch die Wochenverluste der Banken Banca Comercială Română (BCC, 0,053 Lei) und der Erste Bank Group AG (EBS, 79,9 Lei), die 5 bzw. 2,5 Prozent verloren.

Ausblick

Der weitere Verlauf der Azomureş-Aktien (AZO, 1,87 Lei) wird interessant sein. Der Schweizer Rohstoffhandelskonzern Ameropa hat die Übernahme des Düngemittelherstellers abgeschlossen und hält derzeit knapp 76 Prozent am Unternehmen. Laut Börsengesetz muss der Großaktionär nun auch den Minderheitsaktionären für den verbliebenen Teil ein Übernahmeangebot vorlegen. Das heizt die Phantasie der Anleger an, die Aktie ist seit Jahresbeginn um knapp 40 Prozent gestiegen. Auf Wochensicht legten AZO-Aktien jedoch nur unscheinbare 0,8 Prozent zu, erreichten immerhin ihr 52-Wochen-Hoch.

Rasdaq

Der Mangel an Interesse nagte auch am Hauptindex des Sekundärmarktes Rasdaq. Der Tagesumsatz büßte im Durchschnitt etwas mehr als 25 Prozent ein, im Vergleich zur Vorwoche. Der Hauptindex Rasdaq-C verlor satte 2,6 Prozent. Das ist mehr als üblich. Der Hauptindex droht auch die Unterstützung bei 1500 Punkten zu verlieren. Dabei sah es Anfang der Handelswoche nicht nach einer umsatzschwachen Woche aus. Der Tagesumsatz lag über einer Million Lei. Gegen Mitte der Woche jedoch knickte der Umsatz ein und erholte sich bis Ende der Handelswoche auch nicht mehr richtigt.

Devisen

Mit einem Höchststand von 4,3794 testete der Euro die vorläufige Höchstgrenze zum Leu in diesem Jahr. Die Abwertung der rumänischen Landeswährung scheint erst einmal gebremst zu sein, obwohl die Exportwirtschaft – als Motor des Wirtschaftswachstums – davon sicher noch weiter profitieren würde. Auf Wochensicht erholte sich der Leu nur sehr leicht zum Euro (+0,16 Prozent). Gegen den US-Dollar konnte sich die Landeswährung jedoch behaupten. 1,7 Prozent beträgt der Wochenzuwachs des Leu zum US-Dollar. Das drückte die amerikanische Währung unter die 3,3-Lei-Grenze.


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