Erneut Unentschlossenheit an der Börse, Angst vor Zypern-Entscheidung

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Erneut kehrte Unentschlossenheit auf das Bukarester Börsenparkett, der Markt schloss uneinheitlich. Zwar konnten die Hauptindizes BET und BET-C leicht zulegen zur Vorwoche, doch andere Indizes mussten Verluste hinnehmen. Die Marktkapitalisierung legte trotz eines schwachen Starts in die Handelswoche erst einmal zu, bevor es zu einem leichten Einbruch von einem Prozent (in Euro) am vergangenen Mittwoch kam. Dabei zeigten die Indizes vor allem am Mittwoch Anzeichen einer stärkeren Unentschlossenheit. Auf Wochensicht blieb die Kapitalisierung fast unverändert (minus 0,07 Prozent), in Lei ausgedrückt. Der durchschnittliche Tagesumsatz fiel im Vergleich zur Vorwoche, als mit FP- und OMV-Aktien zweistellige Umsätze erzielt wurden, um 66 Prozent auf umgerechnet 6,47 Millionen Euro. Nach einem besonders schwachen Wochenstart kletterte der Tagesumsatz wieder auf „normale“ Werte. Auch das Interesse für Anleihen ebbte in der vergangenen Woche ab.

Aktien und Indizes

Die „Verlierer“ der Woche waren der Finanzwerte-Index und der ROTX-Index. Alle SIF-Investmentgesellschaften bis auf SIF Oltenia (SIF5, 1,52 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4) mussten Wochenverluste hinnehmen. Auch die Aktien des Fonds Proprietatea (FP, 0,6305 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), der umsatzstärkste Emittent der Vorwoche, schlossen mit einem Minus von 0,3 Prozent, hielten sich aber gut über der 0,6-Lei-Grenze. Der Kunststoffverarbeiter Romcarbon SA Bacau (ROCE, 0,13 Lei, ISIN ROROCEACNOR1) legte aufgrund guter Jahreszahlen ein Wochenplus von 36 Prozent hin. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Ob das allein für den Kurssprung reicht, mag bezweifelt werden, die Aktien taten sich in der Vergangenheit nicht besonders hervor am Bukarester Parkett.
Eine Konsolidierung erfuhr der Energiewerte-Index BET-NG. Er legte auf Wochensicht 0,8 Prozent zu und näherte sich wieder der 700-Punkte-Marke. Auch hier zeigte sich ein Bild der Unentschlossenheit. Die meisten Erdölaktien schlossen die Woche mit einem Minus als Vorzeichen, Petrom (SNP, 0,4705 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) legten jedoch zu.

Sie waren unter den umsatzstärksten Aktien der vergangenen Woche. Nun schlossen sie Handelswoche mit einem Kursplus von 4 Prozent und erreichten so auch ein 52-Wochen-Hoch. Während Transelectrica konnte nicht von den guten Zahlen der Energiebranche profitieren, TEL-Aktien (TEL, 13,8 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) fielen um 1,4 Prozent. Dafür konnte Transgaz endlich wieder zulegen. TGN-Papiere (TGN, 220 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8) kletterten in der vergangenen Woche auf 220 Lei und nähern sich so dem 52-Wochen-Hoch von 248 Lei.
Analysten gingen davon aus, dass die Unentschlossenheit wegen des geplanten Rettungspakets für Zypern noch anhalten, wenn nicht gar in Pessimismus umschlagen werde. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Ergebnisse des Vorjahres und etwaige Dividendenentscheidungen in Rumänien die Anleger aus ihrer derzeitigen Reserve locken können.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt erlebte eine ähnlich gute Woche wie in der Vorwoche. Da dort keine Rekordumsätze wie am Hauptmarkt verzeichnet wurden, betrug die Differenz im Umsatz nur etwa 13 Prozent zur Vorwoche. Gestützt wurde der Umsatz von zwei Sonderdeals am vergangenen Mittwoch mit den Aktien des Rohstoffhändlers Apromat SA Arad (APRB, 1,731 Lei, ISIN ROAPRBACNOR8) und jenen des Projektierungsunternehmens ICPV SA Arad (ICPV, 1,5 Lei, ISIN ROICPVACNOR1). Es ging in beiden Fällen um Übernahmeangebote. ICPV-Papiere legten dabei um 188 Prozent zu. Der Hauptindex Rasdaq-C legte 0,5 Prozent zu und näherte sich erneut der 1500-Punkte-Grenze.

Devisen

Die Zypern-Rettungsaktion warf bereits ihre Schatten voraus, das war am Devisenmarkt zu sehen. Euro und US-Dollar konnten gegenüber dem Leu deutlich zulegen. Die amerikanische Währung legte sogar 1,4 Prozent zu und näherte sich zuweilen gefährlich der 3,4-Lei-Grenze. Auch der Euro scheint vorerst die 4,4-Lei-Grenze ins Visier genommen zu haben. Die Nervosität an den Devisenmärkten hat den Leu in der vergangenen Woche stärker belastet.

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