Fehlbetrag der Leistungsbilanz nach sieben Monaten über sechs Milliarden Euro

Auslandsverschuldung steigt um 8,194 Milliarden Euro

Das Defizit der Warenhandelsbilanz ist von minus 7,377 Milliarden Euro im Zeitraum Januar bis Juli 2018 auf minus 9,446 Milliarden Euro in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres gestiegen. Symbolfoto: pixabay.com

Bukarest (ADZ) - Das Leistungsbilanzdefizit Rumäniens lag Ende Juli 2019 bereits bei 6,025 Milliarden Euro. Dies hat die Rumänische Zentralbank (BNR) Ende vergangener Woche bekanntgegeben. Verglichen zu demselben Zeitraum im vergangen Jahr hat sich der Fehlbetrag der Leistungsbilanz um rund 1,2 Milliarden Euro erhöht, in den ersten sieben Monaten 2018 betrug das Leistungsbilanzdefizit 4,859 Milliarden Euro.
Stark gestiegen ist dabei das Defizit der Warenhandelsbilanz, von minus 7,377 Milliarden Euro im Zeitraum Januar bis Juli 2018 auf minus 9,446 Milliarden Euro in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres. In der Dienstleistungsbilanz stieg der Überschuss zum Vorjahr um 436 Millionen Euro auf 5,086 Milliarden Euro. Das Defizit in der Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen (Primäreinkommen) verzeichnete einen Rückgang von minus 3,322 Milliarden Euro auf minus 2,602 Milliarden Euro und bei den laufenden Übertragungen (Sekundäreinkommen) lag der Überschuss bei 937 Millionen Euro gegenüber 1,190 Milliarden Euro im Vorjahr.

In die Leistungsbilanz fließt sämtlicher Austausch mit anderen Ländern ein, also neben dem Warenhandel auch Dienstleistungen sowie Erwerbs- und Vermögenseinkommen, wie etwa Zinsen und Löhne, aber auch laufende Übertragungen, für die keine Gegenleistung erfolgt bzw. durch die keine Forderungen oder Verbindlichkeiten entstehen, wie etwa Heimatüberweisungen von Migranten oder Entwicklungshilfe. Insgesamt verzeichnete den BNR-Daten zufolge Rumänien in den ersten sieben Monaten Zahlungseingänge von 57,289 Milliarden Euro, während die Ausgänge 63,314 Milliarden Euro betrugen. Der Warenhandel machte dabei den größten Anteil aus, die Exporte beliefen sich auf 37,146 Milliarden Euro, während die Importe bei 46,592 Milliarden Euro lagen.

Weiter gab die Zentralbank bekannt, dass die Auslandsverschuldung des Landes von 99,417 Milliarden Euro Ende Dezember 2018 auf 107,611 Milliarden Euro Ende Juli 2019 (plus 8,194 Milliarden Euro) gestiegen ist. Die ausländischen Direktinvestitionen erreichten in den ersten sieben Monaten des Jahres 2,916 Milliarden Euro (2,384 Milliarden Euro vor einem Jahr).