Gemischtes Bild zu Beginn des neuen Handelsmonats, Bittnet geht an den BVB-Start

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bukarests Börse gab in der ersten Handelswoche im Juni ein uneinheitliches Bild ab. Während der Hauptindex BET 1,69 Prozent zulegte und der ROTX 1,76 Prozent – dazu mehr weiter unten – wiesen Finanzwerte-Index BET-FI und der Energiewerte-Index BET-NG Verluste aus: 0,2 beziehungsweise 0,4 Prozent. Zeitweilig war der Hauptindex BET in der verkürzten Handelswoche sogar erneut über die 9000-Punkte-Marke geklettert, fiel jedoch am vergangenen Freitag um 1,9 Prozent zurück. Der gesamte rumänische Markt schloss die Woche mit einer Korrektur, nachdem anfänglich einige Gewinne eingefahren worden waren.

Ganz anders der regionale Kontext. Gestützt vor allem durch Finanzwerte – in Budapest war es die auch in Rumänien tätige OTP Bank – legten die Börsen in Warschau und Budapest 3,13 beziehungsweise 1,95 Prozent zu. In Prag schloss der Leitindex PX mit einem Tagesplus von 2,7 Prozent.
In Bukarest war der Umsatz mit 191,65 Millionen Lei nicht einmal so niedrig. Das entspricht einem Tagesdurchschnitt von 47,8 Millionen Lei. Den Umsatz teilten sich wie schon üblich die Banca Transilvania (TLV, 2,17 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit 24 Prozent, der Fondul Proprietatea (FP, 1,24 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) mit 11,4 Prozent und Romgaz (SNG, 31,1 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) mit 8,6 Prozent am Gesamtumsatz. Die Marktkapitalisierung legte auf Wochensicht beachtliche 4,5 Prozent zu, was auf steigende Aktienkurse deutet. Tatsächliche schlossen 38 Emittenten die Woche mit Gewinnen ab, ihnen standen nur 22 Verlierer gegenüber.

Banken – die Gewinner der Woche

Bank-Aktien waren die eindeutigen Gewinner der vergangenen Handelswoche. Sämtliche an der Bukarester Börse gehandelten Banken legten zu. Sogar die Aktien der wenig beachteten Patria Bank (PBK, 0,082 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) verteuerten sich um 1,23 Prozent. TLV-Papiere legten 6,4 Prozent zu, Aktien der Banca Română de Dezvoltare (BRD, 12,82 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) sogar 7,4 Prozent. Der größte Gewinner aber war die Erste Bank Group (EBS, 118,9 Lei, ISIN AT0000652011), deren Aktien in Bukarest fast 24 Prozent zulegten. Am Stammplatz in Wien war die Erste Tagesgewinner am Freitag mit einem Plus von 8,33 Prozent, was auch fast eine Verdoppelung der üblichen Tagesumsätze nach sich zog. Die Wochenperformance in Wien lag bei 25,63 Prozent und der Kurssprung hat weniger mit dem Geburtstag von EBS-Chef Peter Bosek zu tun, als mit der Kaufempfehlung des Investmenthauses Goldman Sachs, das ein neues Kursziel für die EBS-Aktie von 26 Euro (ehemals 23 Euro) herausgab.

Neuzugang und Premiere an der BVB

Der andere Gewinner der Börse in der vergangenen Woche war das Systemhaus Bittnet Systems (BNET, 1,265 Lei, ISIN ROBNETACNOR1), das den Sprung vom weniger regulierten Markt AeRO in den Hauptmarkt BVB vollzog. BNET-Aktien sind dort seit dem 3. Juni handelbar. Damit feierte die rumänische Börse auch eine Premiere, denn die Aktien des 2007 gegründeten Unternehmens sind die ersten eines IT-Unternehmens, die an der rumänischen Börse gehandelt werden. In fünf Jahren, seit BNET-Aktien am Sekundärmarkt AeRO gehandelt werden konnten, hat sich die Marktkapitalisierung des Unternehmens verfünffacht. 2019 schaffte Bittnet einen Umsatz von 99,75 Millionen Lei (plus 108 Prozent zum Vorjahr), der Reingewinn brauch um 160 Prozent ein, das Unternehmen schrieb 2,6 Millionen Lei Verluste, auch wenn in der zweiten Jahreshälfte sämtliche Tochterunternehmen Gewinne eingefahren haben. Bittnet hatte 2018 zwei Unternehmen aufgekauft. Die Aktie fiel erst einmal am BVB um 8,33 Prozent auf Wochensicht.

Devisen

Im Gegensatz zum Aktienmarkt zeigte der rumänische Devisenmarkt in eine klare Richtung. Für beide Leitwährungen ging es in der ersten Juni-Woche nach unten. Der Euro hielt sich dabei deutlich fester als der US-Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung verlor auf Wochensicht nur 0,07 Prozent und startete gestern bei 4,8393 Lei in die neue Woche – immer noch ein recht hoher Wert, aber noch deutlich entfernt von der gefürchteten 4,9-Lei-Marke. Die US-amerikanische Leitwährung hingegen verlor mit 1,89 Prozent deutlicher. Der Greenback startete am Dienstag bei komfortablen 4,2695 Lei in die neue Woche.


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