Generation Ungebunden

GfK-Studie: Junge Arbeitnehmer identifizieren sich kaum mit ihren Arbeitgebern

Bukarest - Weltweit mangelt es jungen Arbeitnehmern an Identifikation mit ihren Arbeitgebern. Das führt zu Generationskonflikten und schwer kalkulierbarer Personalentwicklung in den Unternehmen. Eine neue Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) unter 30.000 Arbeitnehmern in 29 Ländern weltweit, stellt eine abnehmende Bindung zwischen jungen Beschäftigten und ihren Arbeitgebern fest.

Nur 21 Prozent der 18 bis 29-Jährigen fühlen sich ihrem Arbeitgeber stark verpflichtet. Bei den über 60-jährigen Arbeitnehmern sind es immerhin noch 31 Prozent. Sechs von Zehn jungen Arbeitnehmern sind aktiv auf der Suche nach einem anderen Job oder planen es in den kommenden sechs Monaten. 61 Prozent glauben, dass sie gute Karrierechancen haben. Dafür sind viele von ihnen bereit, den Arbeitgeber zu wechseln oder sogar ins Ausland zu gehen.

Gerade jüngere Mitarbeiter fühlen sich „oft” beziehungsweise „fast immer” eingeschränkt hinsichtlich Work-Life-Balance, längerer Arbeitszeit oder auch persönlicher Gesundheit. Dies könnte zu einem generationsinternen Konfilkt innerhalb der Unternehmen führen, denn die altgediente Generation verliert das Vertrauen in die jungen Nachwuchskräfte, teilt die Studie mit. „In schweren Zeiten, sind engagierte Arbeitskräfte eine Notwendigkeit und kein Luxus.” sagt Sukhi Ghataore, Direktor der GfK Großbritannien. Ein weiterer Grund für die abnehmende Bindung sind schwierige Beschäftigungsverhältnisse während der Wirtschaftskrise. Mehr als ein Drittel der jungen Arbeitnehmer musste aufgrund des ökonomischen Drucks Jobs annehmen, mit denen sie unzufrieden waren.

Laut Umfrage glauben 39 Prozent, dass die Arbeitgeber die Rezession nutzen, um mehr Leistung für das gebotene Geld zu verlangen.

In Mazedonien (36 Prozent), Frankreich (32 Prozent) und der Türkei (32 Prozent) fühlen sich etwa ein Drittel der 18 bis 29-jährigen Arbeitskräfte stark verbunden mit ihrem Arbeitgeber. Dies ist ein wesentlicher Indikator für eine relativ stabile Ausgangssituation der Unternehmen. Ungarn und Tschechien (beide sechs Prozent) sowie Serbien und Portugal (beide 7 Prozent) rangieren am Tabellenende.

Rumänien befindet sich mit 12 Prozent deutlich in der unteren Hälfte. Für diese Staaten könnte das Halten junger Talente problematisch werden, da sich die Wirtschaft im Aufschwung befindet und sich neue Jobmöglichkeiten für die Arbeitnehmer eröffnen, so die Autoren der Studie.