Gericht entschied auf Wettbewerbsverzerrung

Fokus auf WizzAir und Temeswarer Flughafen

Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Das Temeswarer Gericht hat erst einmal entschieden, dass der Flughafen in Temeswar/Timişoara Vorzugsbedingungen für den Billigflieger Wizz Air gewährleistet hat, doch die Flughafengesellschaft legte Berufung ein.

Die konkurrierende Fluggesellschaft Carpatair hatte gegen den Airport geklagt und per Gerichtsbeschluss sollte entschieden werden, ob die Flughafenverwaltung in Temeswar Tarifsenkungen speziell für den großen Billigflieger Wizz Air vorgenommen hat. Die Ermäßigungen dem Billigflieger gegenüber kämen unbegründeter Unterstützung und Wettbewerbsverzerrung gleich, so entschied nun das Tribunal in Temeswar.

Bereits vor Monaten hatte auch der Vizepräsident der EU-Kommission, Joaquin Almunia, zuständig für die Wettbewerbsaufsicht innerhalb der Europäischen Union, auf diese punktuellen Vorzüge hingewiesen. Die rumänische Verkehrsministerin Anca Boagiu hatte ihrerseits gesagt, dass das von ihr geleitete Ministerium die Initiativen der Europäischen Kommission unterstütze.

Flughafengebühren in Höhe von 2,6 Millionen Euro und Tarifnachlässe von bis zu 85 Prozent auf alle Flughafengebühren für Großraumflugzeuge habe Wizz Air auf dem Temeswarer Flughafen genossen – dies die ungefähre Größenordnung, in der sich die Debatte bewegt.

Ein grundsätzlicher Aspekt bei der Untersuchung ging in Richtung Effizienz der Flughäfen. Die regionalen Airports in Rumänien würden Verluste schreiben und diese würden dann vom Staat gedeckt, was regelwidrig sei, heißt es in der Europäischen Kommission. Der Direktor des Temeswarer Flughafens, Cornel Sămărtinean, hatte seinerseits behauptet, dass keine der Fluggesellschaften auf dem westrumänischen Airport Sonderbedingungen genieße.     

Wizz Air wies nun in einer Pressemitteilung darauf hin, dass das Gericht scheinbar nicht alle Aspekte berücksichtigt habe, um eine solche Entscheidung zu treffen. Dabei seien vor allem die finanziellen Vorteile des Flughafens in Temeswar nicht berücksichtigt worden.

WizzAir nennt konkret das bestehende Tarifschema, aber auch die zusätzlichen Gewinne aus bezahlten Parkplätzen durch den Anstieg der Zahl der Passagiere. Außerdem sei der Traian-Vuia-Airport ein profitables Unternehmen, zu dessen Erfolg auch Wizz Air wesentlich beigetragen habe. Der Anstieg der Passagiere auf etwa 1,2 Millionen pro Jahr sei vor allem Wizz Air zu verdanken, schreibt das Unternehmen. Nicht zuletzt würden auch Binnenfliegern Vorteile eingeräumt.