Jeffrey Franks: Eurobeitritt nicht übereilen, es gibt noch viel zu tun

Osteuropäische Staaten sollen erst Strukturreformen weiter vorantreiben

Bukarest(ADZ) - Länder mit flexiblen Wechselkurssystem, darunter auch Rumänien, sollten nicht zu schnell dem Euro beitreten, sondern noch besser die Möglichkeiten ihrer eigenen Geldpolitik nutzen, sagte am Dienstag der Leiter der IWF-Mission in Bukarest Jeffrey Franks beim Euromoney Central & Eastern European Forum in Wien. 

Franks sagte weiterhin, dass trotz wichtiger in den Ländern angestoßener Maßnahmen im Bereich der Strukturreformen noch viel mehr getan werden muss: „Es gibt noch viel zu tun in der Region. Die Messlatte ist jetzt höher, und die Wettbewerbsfähigkeit ist gering. Es erfordert mehr Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit als wir ursprünglich erwartet haben“, sagte Franks. 

Vor Eintritt in die Eurozone, müssen die vier EU-Konvergenzkriterien zur Einführung des Euro erfüllt werden, die im Maastrichtvertrag festgelegt worden sind. Das ist zum einen die Preisstabilität, die Inflationsrate darf nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte über derjenigen der drei preisstabilsten Mitgliedstaaten liegen.

Ein weiteres Kriterium ist die Stabilität der öffentlichen Haushalte. Der staatliche Schuldenstand darf nicht mehr als 60 Prozent, die jährliche Nettoneuverschuldung nicht mehr als drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen.

Außerdem schreibt der Maas-tricht-Vertrag die Wechselkursstabilität der nationalen Währung vor. Rumänien muss mindestens zwei Jahre lang ohne Abwertung am Wechselkursmechanismus II teilgenommen haben. Dabei darf die Währung des Landes nur in einer bestimmten Wechselkursbandbreite, plus minus 15 Prozent, vom Eurokurs abweichen, bei größeren Abweichungen muss die Zentralbank des Landes intervenieren.

Der letzte zu erfüllende Punkt betrifft die Zinssätze. Der Zinssatz langfristiger Staatsanleihen darf nicht mehr als zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt der drei preisstabilsten Mitgliedstaaten liegen.
Im Dezember des vergangenen Jahres, sagte Präsident Traian B²sescu der Financial Times, dass Rumänien in der ersten Hälfte des Jahres 2011 soweit stabilisiert sei, dass es 2015 reif sei für den Eintritt in die Euro-Zone