Konjunktur und Beschäftigung brechen in der EU und Rumänien ein

Luxemburg (dpa/ADZ) - In der Europäischen Union und der Eurozone sind die Konjunktur und die Beschäftigung inmitten der Corona-Krise eingebrochen. Der Konjunkturrückgang fällt jedoch etwas schwächer aus als bisher bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal in der EU um 11,4 Prozent und in der Eurozone um 11,8 Prozent geschrumpft, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995. In einer vorherigen Schätzung war ein noch etwas stärkerer Einbruch um 11,9 Prozent in der EU bzw. 12,1 Prozent im Euroraum ermittelt worden. Gegenüber dem Vorjahresquartal sank das BIP um 13,9 Prozent in der EU und 14,7 Prozent in der Eurozone. Bisher war von einem Einbruch um 14,4 Prozent bzw. 15,0 Prozent ausgegangen worden.

Der Rückgang der Wirtschaftsleistung in Rumänien lag mit 12,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal leicht höher als der EU-Schnitt, gegenüber dem gleichen Quartal im Vorjahr stand Rumänien mit einem Minus von 10,5 Prozent vergleichsweise weniger schlecht da. Im ersten Quartal 2020 war die Wirtschaftsleistung in der gesamten EU jedoch bereits rückläufig, Rumänien konnte bis Ende März laufenden Jahres noch ein leichtes Wachstum verzeichnen. 

Alle relevanten Wirtschaftsgrößen brachen von Anfang April bis Ende Juni zweistellig ein: Der Konsum schrumpfte zum Vorquartal in der EU um 12,0 Prozent und in der Eurozone um 12,4 Prozent, die Unternehmensinvestitionen um 15,4 Prozent bzw. 17,0 Prozent. Die Ausfuhren sackten in EU und Euroraum um 18,8 Prozent, die Einfuhren um 17,8 Prozent bzw. 18,0 Prozent ab.

Im Ländervergleich mussten die heftigsten Einbrüche Spanien, Kroatien, Ungarn, Griechenland, Portugal, Frankreich, Italien und Rumänien hinnehmen. Deutschland liegt im Mittelfeld, während Finnland, Litauen, Estland und Irland die geringsten Einbrüche verbuchten.

Die Beschäftigung brach eben-falls ein, wie Eurostat bekanntgab. Vom ersten auf das zweite Quartal sank die Zahl der Beschäftigten in der EU um 2,7 Prozent und in der Eurozone um 2,9 Prozent. Auch das ist ein Rekordrückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995. In Rumänien ging die Beschäftigung um 1,9 Prozent zurück.