Kräftiger Dämpfer an der Börse nach einem zaghaften Comeback, Umsätze steigen wieder leicht

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

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Es war keine gute Woche für die Bukarester Wertpapierbörse, nach dem zaghaften Comeback der Vorwoche. Die Börse verlor auf Wochensicht im Durchschnitt satte 2,4 Prozent, deutlich mehr als die 0,4 Prozent Gewinn der Vorwoche. Der Hauptindex BET verlor 2,6 Prozent und lag damit sogar über dem Durchschnitt. Gefährlich im Sinne der Schwellwerte wurde es nur für den Finanzwerte-Index, dessen Wochenverlust 3,6 Prozent betrug – dem höchsten unter den Indizes – und der dadurch unter die 42.000-Punkte-Marke fiel. Dabei lag der Finanzwerte-Index nur 84 Punkte von der 43.000-Punkte-Marke entfernt. Der ROTX lag mit seinem Minus von 2,6 Prozent ebenfalls leicht über dem Durchschnitt, dafür verlor der Energiewerte-Index BET-NG nur 0,6 Prozent.

Umsatz steigt wieder ein wenig

Dafür entwickelte sich der Umsatz erfreulich zur Vorwoche. Regeres Interesse für Banca Transilvania Aktien (TLV, 2,1 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), SIF Banat Crișana (SIF1, 2,18 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) oder Romgaz (SNG, 30,1 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) ließ den Gesamtumsatz um knapp 40 Prozent auf 111,8 Millionen Lei gegenüber der Vorwoche steigen. Die genannten Emittenten belegten die ersten drei Plätze: Banca Transilvania brachte es auf 28,2 Millionen Lei, SIF1 auf 21,3 Millionen Lei und Romgaz auf 9,6 Millionen Lei Umsatz.

Marktkenner erklärten gegenüber der Wirtschafts-Tageszeitung „Ziarul Financiar“, dass institutionelle Anleger sich derzeit vom Handel weitgehend zurückhalten. Aktiv seien hauptsächlich private Anleger. Das dürfte sich mit Erkenntnissen aus anderen, weit größeren und wichtigeren Märkten decken. Private Kleinanleger würden derzeit vermehrt verteuerte Aktien kaufen, manch ein Analyst sieht gefährliche Parallelen zu vergangenen Krisen. Institutionelle Anleger würden derzeit lieber auf die Quartalsergebnisse warten, die die volle Auswirkung der Coronakrise berücksichtigen werden.

Aktien – eine Auswahl

Zu den Gewinnern der Börsenwoche gehören die zwei wichtigsten börsennotierten Pharmaunternehmen Antibiotice (ATB, 0,535 Lei, ISIN ROATBIACNOR9) und Biofarm (BIO, 0,414 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9), deren Aktienkurs um knapp ein Prozent zulegte im Laufe der vergangenen Woche. Der Arzneihersteller aus dem nordostrumänischen Jassy/Iași hat zwei Ausschreibungen in den USA und in Großbritannien gewonnen und bereits erste Tranchen der Präparate, die zur Behandlung gegen das Coronavirus gebraucht werden, ausgeliefert. Im ersten Quartal 2020 hat das Unternehmen seinen Absatz um 13 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal auf 73,6 Millionen Lei steigern können. Der Gewinn stieg um 25 Prozent auf 4 Millionen Lei. Weit abgeschlagen auf der Rangliste der Wochengewinner steht Electromagnetica (ELMA, 0,137 Lei, ISIN ROELMAACNOR2) mit einem Wochengewinn von 4,6 Prozent. Am anderen Ende der Skala stehen SIF Banat Crișana (SIF1) mit einem Verlust von 3,08 Prozent, Banca Română de Dezvoltare (BRD, 11,5 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) mit einem Kursrückgang von 3,5 Prozent und der Fonds Proprietatea (FP, 1,175 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), dessen Aktien in nur einer Woche 6,75 Prozent an Wert verloren.

Fitch bewertet Transgaz

Die US-amerikanische Ratingagentur Fitch hat den rumänischen Erdgasversorger Transgaz (TGN, 289 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8) bewertet (auf BBB-) und die Aussichten dabei auf „stabil“ gesetzt. Transgaz hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres einen Reingewinn in Höhe von 201,8 Millionen Lei erwirtschaftet, das waren 5 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Dennoch verloren die Aktien seit Jahresbeginn fast 20 Prozent an Wert. In der vergangenen Woche betrug der Wertverlust 0,6 Prozent. Aktuell liegt die Marktkapitalisierung des Unternehmens bei 3,4 Milliarden Lei.

Devisen

Für den rumänischen Leu war es eine starke Woche. Die Landeswährung konnte sich wieder einmal gegenüber beiden Leitdevisen durchsetzen. Der Euro verlor auf Wochensicht mit 0,09 Prozent deutlich weniger als der US-Dollar (minus 0,13 Prozent) und auch die Variation ist – wie beim Euro gewohnt – nicht so deutlich wie beim US-Dollar. Am gestrigen Montag startete die europäische Gemeinschaftswährung bei einem Stand von 4,8378 Lei in die neue Handelswoche. Der US-amerikanische Dollar hingegen lag gestern um 0,0056 Lei unter dem Stand vom Vorfreitag, nämlich bei 4,3085 Lei.


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