Leichte Gewinne an der Börse, Regierung greift bei Transelectrica (TEL) durch

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Es war eine moderat positive Woche für die Bukarester Wertpapierbörse. Die Indizes legten im Durchschnitt 0,44 Prozent zu, dafür aber herrschte Einigkeit: Alle Indizes schlossen die durch die orthodoxen Pfingsten um einen Handelstag verkürzte Woche im Plus ab. Dabei performte der Hauptindex überdurchschnittlich gut mit einem Wochengewinn von 0,67 Prozent auf den Vorfreitag. Damit geht es in kleinen Schritten weiter in Richtung 12.000 Punkte. Der BETPlus folgte ihm dicht auf den Fersen mit einem Plus von 0,64 Prozent. Deutlich unter dem Durchschnitt lagen der Finanzwerte-Index BET-FI mit einem Plus von nur 0,23 Prozent und der Energiewerte-Index BET-NG mit plus 0,15 Prozent Wochengewinn. Der ROTX hingegen lag mit plus 0,5 Prozent wieder über dem Durchschnitt und schloss so knapp unter der 25.000-Punkte-Marke.

Der Umsatz ging im Vergleich zur Vorwoche leicht zurück, was aber nicht verwundert, da die Anleger nur vier Handelstage zur Verfügung hatten. In dieser Zeit wurden 149,17 Millionen Lei (30,29 Millionen Euro) mit Aktien umgesetzt. Knapp 19 Prozent davon entfielen auf den Handel mit Aktien von OMV Petrom (SNP, 0,429 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9), die in der kurzen Handelswoche auch 3,6 Prozent zulegten. Die Banca Transilvania (TLV, 2,76 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) schaffte es auf Platz zwei mit einem Volumen von 24,3 Millionen Lei (16,3 Prozent vom Gesamtumsatz). Die Aktie verlor 1,07 Prozent. Die Aktien des Fonds Proprietatea (FP, 1,85 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) legten auf Wochensicht kräftig zu (4,6 Prozent) und belegten mit einem Umsatzanteil von 13 Prozent den dritten Platz in der Umsatzrangliste.
Womit wir auch bei den Gewinnern und Verlierern der Woche wären. 31 Emittenten verzeichneten am Ende der vergangenen Handelswoche niedrigere Kurse im Vergleich zur vorangegangenen Transaktion. Ihnen stehen 34 Emittenten gegenüber, deren letzter Aktienkurs höher war als der vorangegangene. Die vorletzten Transaktionen stammen nicht zwingend aus der vergangenen Woche, die Aktien mancher Emittenten werden seit Wochen nicht gehandelt.

Den mit Abstand größten Kursverlust in der vergangenen Woche verzeichnete das Bauunternehmen Societatea de Construcții Napoca (NAPO, 4,02 Lei, ISIN RONAPOACNOR0), dessen Aktien am Ende der Woche um 14,8 Prozent preiswerter zu handeln waren. Der Hotelbetreiber SIF Hoteluri (CAOR, 1,17 Lei, ISIN ROCAORACNOR9) schloss die Woche mit einem Verlust von 13,33 Prozent. Andererseits verteuerten sich die Aktien des Kunststoff-Erzeugers Teraplast (TRP, 0,92 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7) im Vergleich zum vormaligen Kurs zuletzt um 10,9 Prozent. Die Aktien des Feinmechanik-Unternehmens Mecanică Fină (MECE, 25,8 Lei, ISIN ROMECEACNOR3) und die des anderen Kunststoff-Erzeugers Prodplast (PPL, 4,9 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7) waren am Ende der Woche um 11,2 beziehungsweise 11,8 Prozent teurer. Der Kurszuwachs der SNP-Aktien um 3,6 Prozent könnte auf die  Unterzeichnung eines Exklusivabkommens zwischen dem Erdgasförderer Romgaz (SNG, 31,15 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und ExxonMobil über die Übernahme der Exxon-Anteile am Neptun-Projekt im Schwarzen Meer zurückzuführen sein (ADZ berichtete). Petrom würde im Falle einer Übernahme als Betreiber fungieren. Andererseits hat die dem österreichischen OMV-Konzern gehörende rumänische Tochtergesellschaft in der vergangenen Woche bekanntgegeben, in den Markt für Flüssiggas (GPL) einzusteigen, was die Einkommensquellen des Unternehmens diversifiziert.

In der nächsten Zukunft wird auch die Entwicklung der Transelectrica-Aktien (TEL, 25 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) interessant werden. Der Hauptaktionär – die rumänische Regierung mit einer Beteiligung von 58,68 Prozent – hat am vergangenen Freitag auch die operative Führung des Unternehmens erneuert. Zuvor war der alte Aufsichtsrat entlassen worden. Die aktuelle Unternehmensleitung und -aufsicht ist vorerst provisorisch für vier Monate vorgesehen.

Devisen

Und wieder herrschte Uneinigkeit auf dem rumänischen Devisenmarkt. Der Euro bewegte sich in der vergangenen Woche in eine Richtung – wenn auch kaum wahrnehmbar – während der US-Dollar sich in die entgegengesetzte Richtung entwickelte. Konkret machte die europäische Gemeinschaftswährung eine Seitwärtsbewegung durch mit einem leichten Wochenplus von 0,0081 Prozent. Währenddessen musste der amerikanische Greenback einen Verlust von fast 0,24 Prozent hinnehmen. So startete der Euro gestern bei 4,9254 Lei in die neue Woche, während ein US-Dollar für 4,1241 Lei zu haben war.


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