Markt schließt den März freundlich, Anleger hoffen auf weitere Dividendenausschüttungen

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Der März klang an der Bukarester Börse positiv aus, sämtliche Indizes schlossen die letzte Handelswoche mit Kursgewinnen ab. Der allgemeine Marktindex BET schaffte es sogar, seine Position jenseits der 8000-Punkte-Marke zu festigen. Der BET-Index schloss die Woche bei 8069,34 Punkten, um 88,3 Punkte über dem Vorwochenstand. Der Energiewerte-Index BET-NG schloss knapp unterhalb der 700-Punkte-Grenze, bei 698,02 Punkten, mit einem Wochenplus von zwei Prozent. Den niedrigsten Zuwachs erzielte der Finanzwerte-Index BET-FI, der auf Wochensicht nur um 0,02 Prozent anstieg.

Stark rückläufiger Wochenumsatz

Der im Vergleich zur Vorwoche um mehr als 52 Prozent niedrigere Wochenumsatz in Höhe von knapp 495 Millionen Lei teilte sich hauptsächlich auf Erdgas- und Finanzwerte auf. Der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 30,5 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) brachte es über die Woche auf ein Handelsvolumen von fast 60 Millionen Lei, der Versorger Transgaz (TGN, 379 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8) auf 21,3 Millionen Lei. Der Fonds Proprietatea (FP, 0,888 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) schaffte es mit einem Wochenumsatz von 39,15 Millionen Lei auf Platz zwei in der Rangliste, das Investmentunternehmen SIF Banat-Crisana (SIF1, 1,926 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) folgte mit einem Umsatz von knapp 28 Millionen Lei.

Banca Transilvania (TLV, 2,66 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) brachte es auf ein Wochenvolumen von 26 Millionen Lei. Die Marktkapitalisierung, der Wert aller an der Bukarester Börse gehandelten Aktien, stieg in der vergangenen Handelswoche um 1,1 Prozent auf 36,7 Milliarden Lei. Von den 83 gelisteten Aktien verzeichneten 36 Kurszuwächse, während 28 Verluste einfuhren.

Gewinner und Verlierer der Woche

Den höchsten Kursgewinn verzeichnete der Kunststofferzeuger Prodplast (PPL, 2,98 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7), dessen Aktien auf Wochensicht 15,5 Prozent zulegten. Die Investment-Holding Natura Quattuor Energia (SCPS, 57,4 Lei, ISIN ROSCPSACNOR6) erzielte ein Kursplus von 14,8 Prozent. Der Erdölhändler Petrolexportimport (PEI, 5 Lei, ISIN ROPEIMACNOR6) schaffte 10,13 Prozent. Am anderen Ende der Skala standen der Maschinenbauer Turbomecanica (TBM, 0,13 Lei, ISIN ROTBMBACNOR9) mit einem Wochenverlust von 10,6 Prozent, gefolgt vom Armaturenhersteller Armatura (ARM, 0,0604 Lei, ISIN ROARMAACNOR7) mit einem Minus von 9,6 Prozent.

Geldsegen erwartet – vom Staat

Ein wahrer Geldsegen wird vom Staat erwartet. Die Aussage ist gewollt zweideutig, denn eine geplante Gesetzesänderung bezüglich der Auszahlung von Dividenden aus Rücklagen staatlicher Unternehmen weckt Erwartungen seitens der Anleger und widerspiegelt gleichzeitig die Erwartung des Staates bezüglich höherer Einnahmen in diesem Jahr. Zuvor hatte schon die Nachricht die Runde gemacht, dass nunmehr 90 Prozent des Vorjahresgewinns mehrheitlich staatlich gehaltener Unternehmen als Dividenden ausgezahlt werden sollen, statt wie bisher 75 Prozent. Nun sollen auch Rücklagen aus in der Vergangenheit nicht ausbezahlten Dividenden für den Geldhunger des Staates herhalten. Vor allem Unternehmen wie Romgaz, Nuclearelectrica (SNN, 6,7 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8), Transelectrica (TEL, 33 Lei, ISIN ROTSELACNOR9), Transgaz oder Conpet (COTE, 112 Lei, ISIN ROCOTEACNOR7) sitzen auf hohen Geldreserven.

Allerdings warnen Analysten davor, die Investitionsmöglichkeiten solcher Unternehmen derart zu beschneiden. Gerade die aufgeführten Unternehmen haben einen hohen Modernisierungs- und damit Investitionsbedarf, der in der Vergangenheit immer wieder vor sich hergeschoben wurde. Ein Beispiel in dieser Hinsicht wäre der Stromversorger Transelectrica, der ein Investitionsaufkommen von etwa 500 Millionen Euro für die dringend benötigte Modernisierung des rumänischen Stromnetzes aufweist und gleichzeitig auf einem Schuldenberg von zuletzt einer Milliarde Lei sitzt. Zudem sind die mehrheitlich vom Staat gehaltenen gelisteten Unternehmen nicht selten von strategischer Bedeutung für das Land.

Devisen

Der rumänische Leu konnte sich in den vergangenen Tagen gegen die europäische Gemeinschaftswährung behaupten. Der Euro verlor auf Wochensicht mit 0,09 Prozent zwar nur so viel, dass man von einer Seitwärtsbewegung der rumänischen Währung sprechen müsste. Doch angesichts der Entwicklung seit Jahresbeginn ist auch das als Erfolg zu werten. Der US-Dollar konnte die Vorwoche für sich wieder vergessen machen, die amerikanische Währung holte kräftig auf und legte auf Wochensicht 1,1 Prozent zu. Am gestrigen Montag kostete ein Euro 4,5511 Lei, der US-Dollar war bei 4,2615 Lei bewertet.

 

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