Marquardt stellt in Hermannstadt die automobile Zukunft vor

Zukunft wird Gegenwart: Eine hochwertige 3D-Glas-Mittelkonsole aus Echtglas vereint Funktionalität und Eleganz. Foto: Vlad Popa

mm. Hermannstadt - Die Firma Marquardt Schaltsysteme SCS hat am Donnerstag den Ausbau ihres Forschungs- und Entwicklungszentrums angekündigt, welches ab 2022 weitere 300 Mitarbeiter beschäftigen soll. Bereits im Januar hatte Dr. Harald Marquardt, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Marquardt-Gruppe, einen Ausbau der Aktivitäten in Hermannstadt/Sibiu angekündigt. „Wir planen in Zukunft stärker unser enormes Potential als innovativer Mechatronik-Experte auszuschöpfen und unseren Kunden ganzheitliche Lösungen anzubieten. Wir werden weiterhin in Initiativen investieren, die das Wachstum und die Weiterentwicklung unserer Innovationsfähigkeit beschleunigen.“

Während einer Pressekonferenz im Ramada-Hotel erklärte Mourad Halilou, der Geschäftsführer der Hermannstädter Niederlassung, dass die erste Expansionsphase mit der Anwerbung von weiteren Softwareentwicklern bereits begonnen habe. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen auch neue Büroräume im Stadtzentrum angemietet, mit deren Eröffnung den anwesenden Pressevertretern auch ein Demo-Auto der Zukunft präsentiert wurde, welches mit von Marquardt entwickelten Technologien ausgestattet ist.

Das Automobil der Zukunft sei eine Kombination aus Design, Komfort und Sicherheit und „begegnet dem Trend zu digitalen und autonomen Fahrzeugen mit integrierten Lösungen, die modern und komfortabel, aber gleichzeitig intelligent und sicher sind“, heißt es von Marquardt. Das in der Hotel-Lobby aufgebaute Armaturenbrett erinnerte dabei stark an Science-Fiction-Filme – mehr futuristische Kommandozentrale als Auto-Cockpit. „Wir schaffen eine echte Interaktion zwischen dem HMI-Modul (Mensch-Maschine-Modul) und dem Fahrer und verhindern so Bedienfehler“, erklärte Dr. Frank Stier, Leiter der Innovationsabteilung, die Touchscreen-Systeme. Das Panel zeichnet die Berührung auf und signalisiert mit einem Impuls die richtige Position des Fingers. Durch leichtes Berühren wird die gewünschte Funktion aktiviert. „Diese neuen Reaktionstechnologien imitieren nicht den passiven Betrieb der mechanischen Schalter, sondern senden ein Antwortsignal an den Benutzer.“

Knapp 900 Millionen Lei hat die Marquardt-Gruppe in den vergangenen 13 Jahren in die Hermannstädter Niederlassung investiert. Rund 2800 Mitarbeiter sind in der Produktion und Entwicklung von mechatronischen Schalt- und Bediensystemen tätig, die insbesondere in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen. Im vergangenen Jahr verzeichnete Marquardt Schaltsysteme SCS einen Umsatz von 1,568 Milliarden Lei. Das Familienunternehmen aus Rietheim-Weilheim in Baden-Württemberg ist in insgesamt 14 Ländern tätig.