Oktober endet im Minus an der Börse, Berichtssaison ist gestartet

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die letzte volle Handelswoche im Oktober war größtenteils verlustreich, die meisten Indizes schlossen im Minus. Der Hauptindex BET verlor 0,48 Prozent, die 7000-Punkte-Marke ist weiterhin recht weit entfernt. Heftiger erwischte es auch den BETPlus-Index, der auf Wochensicht 0,56 Prozent verlor und damit den höchsten Verlust unter den Indizes auswies. Finanzwerte-Index und Energiewerte-Index verloren jeweils nur 0,2 Prozent. Nur der ROTX-Index legte zu. Die gute Wochenperformance der EBS-Aktien verhalf dem Index zu einem Wochenplus von 0,4 Prozent. Insgesamt wird der Oktober ein verlustreicher Börsenmonat sein, der BET-Index schloss die dritte Woche in Folge mit Kursverlusten. Dafür glänzte der Monat in puncto Umsatz.

Die Marktkapitalisierung, also der Wert aller an der Börse notierten Aktien, erhöhte sich leicht auf Wochensicht: 0,15 Prozent betrug das Plus, wobei der Wert am Freitag zum Vortag wieder rückläufig war. Das widerspiegelte das Marktgeschehen, denn auch die Indizes schlossen am Freitag erneut im Minus, nachdem sie am Tag zuvor zugelegt hatten. Die Umsätze kehrten zu alten Werten zurück. Der durchschnittliche Tagesumsatz lag bei umgerechnet 5,35 Millionen Euro, der Gesamtumsatz betrug – ohne die Sonderdeals und Aufkäufe der Vorwochen – umgerechnet 26,7 Millionen Euro. Die höchsten Wochengewinne heimsten die Industrie-Aktien VES (VESY, 0,7 Lei, ISIN ROVESYACNOR8), Retrasib (RTRA, 0,307 Lei, ISIN RORTRAACNOR6) und (TBM, 0,0736 Lei, ISIN ROTBMBACNOR9) mit Zuwächsen von 10,4, 9,6 beziehungsweise 7,9 Prozent. Die größten Verlierer waren ebenfalls Industrie-Aktien, vertreten von Electroputere (EPT, 0,0374 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) und TMK-Artrom (ART, 2,19 Lei, ISIN ROARTFACNOR1), die 14,2 und 6,8 Prozent verloren. Dazwischen stand noch das Pharmaunternehmen Ropharma (RPH, 0,269 Lei, ISIN ROIAFRACNOR4) mit einem Minus von 9,12 Prozent.

Berichtssaison zum dritten Quartal begonnen

Die neue Berichtssaison startete die Banca Comerciala Româna (BCC, 0,0924 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) mit einer schlechten Bilanz. Die Bank hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres Verluste in Höhe von 37 Millionen Lei eingefahren und damit das Vorjahresergebnis unterboten. Die aktuellen Verluste sind um 10,7 Millionen Lei höher als die des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Schuld an der Verschlechterung des Geschäftsergebnisses sind höhere Rücklagen für faule Kredite. Zwar erreichte die Bank die selbst gesteckten Ertragsziele, auch wenn diese um 14 Prozent unter jenen des Vorjahreszeitraums liegen. Allerdings konnte die Bank in dieser Zeit auch die Betriebskosten um 11 Prozent drücken. Auch dabei konnte das Geldinstitut das eigene Budget einhalten. Für die Aktie kamen diese Zahlen zu spät, BCC-Papiere verloren auf Wochensicht trotz höherer Verluste nur 1,7 Prozent. Gut möglich, dass die Aktien in der laufenden Woche weiter an Wert verlieren.

Unklar ist, warum in der vergangenen Woche die Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,31 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) an Wert verloren. Auf Wochensicht gab es ein Minus von 2,7 Prozent, doch die TLV-Aktien verloren an nur einem Handelstag 3 Prozent. Analysten zeigten sich ratlos und versuchten den Einbruch mit der Entscheidung des Verfassungsgerichts zu erklären, welches das neue Immobilienkreditgesetz in Teilen für verfassungswidrig erklärte. BRD-Aktien zeigten sich von dieser Entscheidung unbeeindruckt.

Kleiner Ausblick auf die kommende Woche

Am kommenden Donnerstag wird mit der SocGen-Tochter BRD (BRD, 11,06 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) eine weitere Bank ihren Quartalsbericht vorstellen. Die Aktien legten in der vergangenen Woche mit 1,8 Prozent leicht zu. Seit Jahresbeginn aber haben die Aktien etwa 10 Prozent verloren. Am selben Tag veröffentlicht der Maschinenbauer Turbomecanica seinen Quartalsbericht. Die Aktien des Unternehmens haben sich seit Jahresbeginn im Wert verdoppelt, allein in der vergangenen Woche legten sie 7,9 Prozent zu. Die Handelswoche wird mit dem Quartalsbericht der Ersten Group Bank (EBS, 130,5 Lei, ISIN AT0000652011) abgeschlossen. EBS-Papiere legten auf Wochensicht in Erwartung guter Zahlen schon einmal 4,4 Prozent zu.

Devisen

Der rumänische Leu bäumte sich in der letzten Oktoberwoche noch einmal kurz auf gegen den Euro und den US-Dollar. Allerdings reichte diese Entwicklung nur im Kursverhältnis zur europäischen Gemeinschaftswährung, um unter eine psychologische Marke zu rutschen. Der Euro lag am gestrigen Montag nach einem Wochenminus von 0,19 Prozent oder 0,009 Lei bei 4,4978 Lei und damit unter der psychologisch wichtigen Marke von 4,5 Lei. Der US-Dollar spielte seine momentane internationale Stärke auch gegen den Leu aus. Zwar betrug der Kursverlust 0,25 Prozent (0,01 Lei), doch das drückte die amerikanische Währung nur unscheinbar in Richtung 4 Lei. Am Montag kostete ein Greenback 4,1238 Lei.


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