Prefab und Siretul Paşcani entzücken an einem sonst ruhigen Markt

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Der Börsenbetrieb wurde in der vergangenen Woche durch den 1. Mai gekennzeichnet. Der Feiertag belastete sowohl den Umsatz, der im Durchschnitt bei umgerechnet 5,3 Millionen Euro und somit auf einem niedrigen Niveau lag, als auch die Aktienkurse. Sinkende Kurse waren nämlich für die leicht rückgängige Marktkapitalisierung verantwortlich. Die ging von umgerechnet 23,67 Milliarden Euro auf 23,33 Milliarden Euro zurück. Das entspricht einem Rückgang von 1,5 Prozent. Auch der Handel mit Anleihen hatte unter dem Mangel an Interesse seitens der Anleger zu leiden. Auch diese Handelswoche verspricht kein Kursfeuerwerk, da sie mit einem weiteren freien Tag beginnt: Dem orthodoxen Ostermontag.

Aktien und Indizes

Der allgemeine Index, BET-C, der die Entwicklung aller am Markt gehandelter Aktien widerspiegelt, außer den fünf Investmentfonds SIF, verlor in der vergangenen Woche 0,26 Prozent. Die meisten der gehandelten Aktien schlossen aufgrund mangelnden Interesses seitens der Anleger im Minus. Es gab jedoch auch ein paar Ausnahmen. Es handelt sich dabei um das Bauunternehmen Prefab SA (PREH, 2,1 Lei, ISIN ROPTRMACNOR5) und das Textilunternehmen Siretul Paşcani SA (SRT, 0,0083 Lei, ISIN ROSRTPACNOR2). Beide Emittenten legten einen Kurssprung von über 10 Prozent hin. Möglicherweise spielte bei PREH eine Rolle, dass ein neue Generaldirektor eine Übernahme des Unternehmens auf dem sich konsolidierenden Markt verhindern soll. Bei SRT hingegen locken satte Dividendenauszahlungen.

Der Finanzwerte-Index BET-FI musste unter dem Druck der höheren Verluste zweier der fünf SIF-Investmentgesellschaften nachgeben. Er verlor auf Wochensicht mit 4,8 Prozent am meisten unter den Aktienindizes. SIF Banat Crişana SA (SIF1, 1,007 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) und SIF Transilvania SA (SIF3, 0,6445 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) verloren jeweils mehr als drei Prozent, eine weitere Investmentgesellschaft und die Aktien des Fonds Proprietatea (FP, 0,66 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) schlossen unverändert. Letztere blieben immerhin nahe dem 52-Wochen-Hoch von 0,673 Lei je Aktie.

Auch der zusammen mit der Wiener Börse berechnete Index ROTX musste einen Kursverlust von 0,22 Prozent hinnehmen. Schuld daran war vor allem ein Kursrutsch um 4,5 Prozent bei Dafora (DAFR, 0,0318 Lei, ISIN RODAFRACNOR5), einem Dienstleister für die Rohstoffbranche. Auch der Rückgang um 2,1 Prozent beim Schwergewicht Transelectrica (TEL, 12,5 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) wird den Index belastet haben. Zuwächse gab es nur für Transgaz (TGN, 198 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8), Condmag (COMI, 0,0968 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3), Petrom (SNP, 0,458 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) und Banca Transilvania (TLV, 1,265 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) – doch sie konnten die Verluste der übrigen Aktien, die im ROTX-Index zusammengefasst werden, nicht wettmachen.

Einzig der Energiewerte-Index konnte die vergangene Handelswoche mit einem leichten Plus beenden. Das lag zwar bei bescheidenen 0,3 Prozent, doch so näherte sich dieser Index erneut eine psychologischen Grenze von 650 Punkten. Dafür waren neben den auch im ROTX abgebildeten Aktien noch jene des Erdölunternehmens Rompetrol Rafinare (RRC, 0,0445 Lei, ISIN ROPTRMACNOR5) verantwortlich, sie stiegen um zwei Prozent.

Rasdaq

Der Handel am Sekundärmarkt wurde in der vergangenen Woche nur von einem Sonderdeal mit Aktien des Hotelinhabers Compania Hotelier² Intercontinental România SA (RCHI, 0,0698 Lei, ISIN ROCHIOACNOR3) wachgerüttelt. Neunzehn Millionen Aktien wechselten am Freitag den Besitzer, und zwar mit einem Abschlag von 40 Prozent auf den üblichen Marktpreis. Das Unternehmen hatte bekannt gegeben, das vergangene Jahr mit einem Verlust von 0,71 Millionen Lei abgeschlossen zu haben. Ansonsten verlief der Handel am Rasdaq-Markt gewohnt ruhig, der durchschnittliche Tagesumsatz lag bei umgerechnet knapp 81.000 Euro. Der Hauptindex Rasdaq-C verlor auf Wochensicht 2,6 Prozent.

Devisen

Der rumänische Leu setzte seine Konsolidierung gegenüber Euro und US-Dollar auch in der kurzen vergangenen Handelswoche fort. Gegenüber dem Euro legte der Leu 1,35 Prozent zu und erreiche so den Höchststand seit 2011, bei einem Tauschkurs von 4,3072 Lei für einen Euro. Gegenüber der amerikanischen Währung legte der Leu 1,6 Prozent zu und schloss die Handelswoche bei einem Kurs von 3,2816 Lei. Analysten führen den jüngsten Kursanstieg zum Teil auf die angekündigte Leitzinssenkung im Sommer zurück.

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