Rumänien: EU-Rang eins bei kurzfristiger Verschuldung

Darlehen sollen internationale Finanzspritzen ersetzen

Bukarest (ADZ) - Der rumänische Staat wird in diesem Jahr mittel- und langfristige Staatsanleihen in Höhe von 6,4 Milliarden Euro emittieren (2010; 3,9 Milliarden Euro). Das wären 64 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, stellte die Ratingagentur Standard&Poor’s (S&P) in einem Bericht fest. Die 2009 und 2010 von dem Internationalen Währungsfonds und den EU-Institutionen erhaltenen Finanzierungen sollen durch Darlehen von den Finanzmärkten ersetzt werden.

Die kurz-, mittel-, und langfristige Handelsverschuldung des rumänischen Staates werde in diesem Jahr auf 35,2 Milliarden Euro steigen, nach 31,2 Milliarden Euro 2010 und 24,3 Milliarden Euro 2009. 

Im vergangenen Jahr betrug die kurzfristige Verschuldung Rumäniens 37,7 Prozent der Gesamtverschuldung (davon waren 51,5 Prozent Schulden in Devisen). Damit lag Rumänien auf Rang eins in der Europäischen Union, gefolgt von den Niederlanden (18,5 Prozent) und Portugal (17 Prozent). Der Anteil der langfristigen Schulden Rumäniens mit einem festen Zinssatz machen nur 51,4 Prozent der Gesamtverschuldung aus, der niedrigste Wert in der EU, nach Estland.

Die in diesem Jahr fälligen langfristigen öffentlichen Schulden des rumänischen Staates plus kurzfristige Darlehen aus dem vergangenen Jahr erreichen, laut S&P, etwa 35,6 Prozent der Gesamtverschuldung - der höchste Anteil in der EU (doppelt so hoch wie der EU-Durchschnitt von 17,5 Prozent).