Rumänien verschiebt Ausbau des AKW Cernavodã

Projektgesellschaft EnergoNuclear sucht neue Investoren

Bukarest (ADZ) - Rumänien verschiebt den Ausbau des Atomkraftwerks in Cernavodã um zwei weitere Reaktoren bis 2019. Das teilte die Projektgesellschaft EnergoNuclear in Bukarest mit. Die Reaktoren 3 und 4 mit einer installierten Leistung von jeweils 720 MW sollten ursprünglich 2015 und 2016 fertig sein. Derzeit funktionieren im AKW Cernavodã an der Donau zwei Reaktoren, die etwa 18 Prozent des Stromverbrauchs des Landes sichern.

Rumänien plant keinen Ausstieg aus der Atomkraft. Aus dem Projekt hatten sich bereits vor der Katastrophe im japanischen Fukushima die meisten Investoren aus strategischen Gründen zurückgezogen, darunter RWE (Deutschland), CEZ (Tschechien), Iberdrola (Spanien) und GDF Suez (Frankreich). Rumänien sei nun auf der Suche nach neuen Investoren, sagte der Generaldirektor von EnergoNuclear, Dragos Popescu. Diese sollen bis März 2012 ausgewählt werden. 

Der Projektgesellschaft gehören außer dem rumänischen staatlichen Betreiber Nuclearelectrica (85,6 Prozent) nur noch Enel (Italien) und ArcelorMittal Romania an. Der rumänische Staat will 40 Prozent Anteile an EnergoNuclear behalten.