Rumänische Börse schließt freundlich im Vorfeld einer neuen Berichtssaison

Der Bukarester Aktienmarkt folgte den internationalen Märkten, die die vergangene Woche im grünen Bereich schlossen. Der rumänische Hauptindex legte auf Wochensicht 196,15 Punkte zu, das entspricht einem Zuwachs von 1,6 Prozent. Damit ist die 12.000-Punkte-Marke vorerst konsolidiert. 

Der Finanzwerte-Index BET-FI legte auf Wochensicht nur 1,11 Prozent zu und bildete daher das Schlusslicht unter den rumänischen Indizes. Immerhin schaffte er noch den Sprung über die 50.000-Punkte-Marke. Der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse betriebene ROTX-Index schaffte es ebenfalls, seine aktuelle Schwelle zu überschreiten. Der Index legte auf Wochensicht 467,22 Punkte, also 1,75 Prozent zu auf 27.139,68 Punkten. Der Energiewerte-Index war wieder einmal der Star unter den Indizes: Plus 16,6 Punkte entspricht einem Zuwachs von 1,8 Prozent, was zu einem Schlussstand von 927,61 Punkten führte.

Der Aktienumsatz ging im Vergleich zur Vorwoche noch einmal um fast 27 Prozent zurück – zum dritten Mal in Folge also. Der Fonds Proprietatea (FP, 2,015 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) sorgte allein für fast 37 Prozent des Wochenumsatzes in Höhe von 158,13 Millionen Lei. Überraschenderweise preschte der Hotelbetreiber Continental (RCHI, 0,149 Lei, ISIN ROCHIOACNOR3), dessen Aktien am Sekundärmarkt AeRO gehandelt werden, umsatzmäßig vor und belegte mit einem Volumen in Höhe von 40,4 Millionen Lei den zweiten Platz auf der Umsatzrangliste. An dritter Stelle stand die Banca Transilvania (TLV, 2,015 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit einem Volumen in Höhe von 20,5 Millionen Lei und einem Anteil von 12,96 Prozent am Gesamtumsatz.

Mehrere Kapitalerhöhungen beeinflussen Markt

Von den 83 am Hauptmarkt handelbaren Emittenten verzeichneten in der vergangenen Handelswoche 26 Kursverluste. Mit minus 31 Prozent führte der Baustoffhersteller Cemacon (CEON, 0,434 Lei, ISIN ROCEONACNOR0), was allerdings das Bild verzerrt: Den Aktien wurde am 19. Juli mit 0,404 Lei ein neuer Referenzpreis festgelegt, infolge einer Kapitalerhöhung. So betrachtet, legten die Aktien sogar noch zu, denn sie schlossen am Freitag bei 0,434 Lei. In einer ähnlichen Lage befand sich auch das Bauunternehmen Impact Developer & Constructor (IMP, 0,471 Lei, ISIN ROIMPCACNOR0): Dessen Aktien verloren auf Wochensicht 22 Prozent infolge der dort umgesetzten Kapitalaufstockung. 

Der Hafendienstleister Socep (SOCP, 0,79 Lei, ISIN ROSOCPACNOR5) verlor 13 Prozent. Beim IT-Unternehmen Bittnet Systems (BNET, 0,302 Lei, ISIN ROBNETACNOR1), welches ebenfalls eine Stammkapitalerhöhung abschloss, lag die Kurskorrektur bei -1,15 Prozent. Die Verluste aller anderen Emittenten lagen im einstelligen Prozentbereich. Für 33 Emittenten war es eine bessere Woche, deren Aktienkurse legten zu. Allen voran stand das Chemiewerk Carbochim (CBC, 38,8 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3), dessen Aktien auf Wochensicht 14,8 Prozent zulegten.

Neue Berichtssaison gestartet

Weit abgeschlagen von diesem Ergebnis stand der Kunststofferzeuger Teraplast (TRP, 0,676 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7), dessen Aktien auf Wochensicht 6,9 Prozent zulegten. Es bleibt nur abzuwarten, ob dieses Ergebnis bereits die Erwartungen an die Halbjahresergebnisse eingepreist hat. Zum Redaktionsschluss war der jüngste Geschäftsbericht – der erste der neuen Berichtssaison, die in dieser Woche begonnen hat – noch nicht erschienen. Die Erwartungen sollten jedoch nicht besonders hochgesteckt sein: Die Aktie wird, im Vergleich zum Beginn dieses Jahres, mit einem Abschlag von 31 Prozent gehandelt. Der Hersteller ist in sehr hohem Maße von der Baubranche abhängig und die hat mit hohem Preisdruck zu kämpfen. 

Nach Teraplast meldet in dieser Woche noch der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,4975 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) sein Halbjahresergebnis. Hier werden vermutlich die hohen Erdölpreise einen besonderen Einfluss ausspielen.

Devisen

Euro und US-Dollar zogen in der vergangenen Woche am gleichen Strang – nämlich dem Verluststrang. Es gelang dem rumänischen Leu, beide Leitwährungen zu drücken. Der Euro verlor ungewohnt deutlich mit minus 0,17 Prozent. Das entspricht einem Minus von 0,0038 Lei. 

Gegenüber dem US-Dollar wurde der rumänische sogar deutlicher: Hier betrug der Zuwachs des Leu 0,0628 Lei oder 1,28 Prozent. Am gestrigen Montag startete der Euro bei einem Stand von 4,9324 Lei in die letzte Handelswoche des Juli, der US-Dollar kostete zur gleichen Zeit 4,8564 Lei


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