Rumänische Börse schließt im Einklang mit ausländischen Märkten mit Verlusten

Auf Wochensicht folgte die rumänische Börse zwar den internationalen Märkten und schloss mit deutlicheren Abschlägen als in der Woche zuvor, ein näherer Blick aber zeigt, dass die Börse in Bukarest nicht sehr eng mit den internationalen Börsen verbunden ist. Während vor allem der US-Aktienmarkt auf die Rede des Notenbankchefs vom vergangenen Freitag bereits im Vorfeld negativ reagierte und dies auch auf die europäischen Märkte abfärbte, legte die Börse in Bukarest nach einer fast schon abwartenden Woche leicht zu (plus 0,15 Prozent). Diese hatte am Montag mit einem Rückgang von 1,32 Prozent begonnen, der Abwärtstrend flachte sich im Laufe der Woche immer weiter ab, bis er am Donnerstag bei 0,09 Prozent lag. Auf Wochensicht aber verloren die Bukarester Hauptindizes 2,07 Prozent, mit einem Hauptindex BET, der den Durchschnitt mit 2,46 Prozent deutlich übertraf. Schlechter schnitt in der vergangenen Woche nur der ROTX-Index ab mit einem Rückgang von 2,49 Prozent. Hier konnte der Fondul Proprietatea (FP, 1,978 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) als einziger gewinnbringender Emittent der Woche in diesem Index nicht die Verluste von Schwergewichten wie Erste Group Bank AG (EBS, 106,6 Lei, ISIN AT0000652011) mit minus 6,45 Prozent oder Banca Transilvania (TLV, 20,25 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit minus 6,9 Prozent ausgleichen. Der Energiewerte-Index BET-NG verlor auf Wochensicht 2,34 Prozent. Am besten schnitt noch der Finanzwerte-Index BET-FI mit einem Wochenrückgang von 0,7 Prozent. Hier kam die Wochenperformance des Fonds Proprietatea zur Geltung, weil der Emittent in diesem Index eine Gewichtung von 30,26 Prozent hat.

Die Aktienumsätze der vergangenen Woche sind als „bescheiden“ zur bezeichnen. Nicht nur lagen sie 1,5 Prozent unter denen der Vorwoche – diese war auch um einen Feiertag verkürzt, sodass sich die 87,16 Millionen Lei auf fünf Handelstage verteilen. An der Umsatzliste änderte sich indes wenig, an der Reihenfolge der umsatzstärksten Emittenten hingegen mehr. An erster Stelle stand, wie so oft, die Banca Transilvania mit einem Volumen in Höhe von 18,4 Millionen Lei und einem Anteil von 21,1 Prozent am Wochenumsatz, ein Aufstieg von Platz drei in der Vorwoche. An zweiter Stelle stand der Platzhirsch der Vorwoche, der Fonds Proprietatea, mit einem Umsatzanteil von 18,2 Prozent und einem Volumen in Höhe von 15,9 Millionen Lei. Auf den dritten Platz fiel der Mineralölkonzern OMV Petrom (SNP, 0,478 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) mit einem Volumen von 13,3 Millionen Lei und einem Anteil von 15,3 Prozent am Gesamtumsatz. Auch diese Aktien gaben auf Wochensicht nach, und zwar um 1,75 Prozent. 

Insgesamt 42 Emittenten zählte die Liste der Wochenverlierer, darunter 21 aus dem Premium-Segment. Hier waren nebst der erwähnten Banca Transilvania noch der AKW-Betreiber Nuclearelectrica (SNN, 46,1 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) mit einem Wochenrückgang von 6,3 Prozent mit von der Verlierer-Partie und der Arzneimittelhersteller Biofarm (BIO, 0,61 Lei, ISIN ROBIOFACNOR9) mit minus 5,6 Prozent. Ansonsten wiesen der Maschinenhersteller ALTUR (ALT, Lei, ISIN ROALTCACNOR1) und der Metallverarbeiter COS Târgoviște (COS, Lei, ISIN ROCOSUACNOR5) ähnliche Rückgangsraten aus. Am stärksten traf es aber das Chemiewerk Carbochim (CBC, Lei, ISIN ROCBCHACNOR3), dessen Aktien um 11,77 Prozent nachgaben.

Am anderen Ende der Skala mit 24 Emittenten stand nebst dem bereits erwähnten Fonds Proprietatea auch der Börsenbetreiber Bursa de Valori București (BVB, 29,8 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) mit einem Wochenplus von 3,47 Prozent. Anscheinend griffen endlich die guten Halbjahresergebnisse: Die Erlöse waren im ersten Halbjahr 2022 um 46 Prozent auf 30,5 Millionen Lei gestiegen, der Gewinn um sagenhafte 241 Prozent auf 2,6 Millionen Lei.

Devisen

Uneinheitliches Bild am rumänischen Devisenmarkt: Der Euro stand unter Druck, nachdem er in der vergangenen Woche an den internationalen Märkten leicht unter die Paritätsmarke zum US-Dollar gerutscht war. Das war auch in Bukarest am Dienstag und am Mittwoch zu sehen. Seit Donnerstag ist er nur geringfügig wieder teurer als der US-Dollar. Der Euro verlor auf Wochensicht zum Leu fast 0,15 Prozent. Der US-Dollar hingegen legte leicht zu und verteuerte sich um 0,0292 Lei oder 0,6 Prozent. Am gestrigen Montag startete der Euro bei einem Stand von 4,8734 Lei in die letzten August-Tage, während der US-Dollar bei 4,8739 Lei lag.


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