Stauseen im Bergland an Australier

CEZ hat Transaktion, auch von TMK Hydroenergy Power, abgeschlossen

Reschitza - Die Australier von Macquarie Infrastructure and Real Assets (MIRA) haben die rumänischen Aktiva des tschechischen Energiekonzerns CEZ Group gekauft. Damit gehen u.a. sowohl der große Windkraftkomplex am Schwarzen Meer, als auch die im Banater Bergland funktionierenden hydronergetischen Anlagen sowie die sie versorgenden Stauseen vom Bergstock des Semenik in (hauptsächlich) australischen Besitz über.

Das Geschäft ist am 31. März finalisiert worden, wobei der tschechische Energiekonzern praktisch an einen australischen Fondsmanager und Infrastrukturverwalter verkauft hat. Insgesamt haben die Australier sieben rumänische Kompanien gekauft und mit ihnen des Distributionsnetz für Elektroenergie sowie den größten Festland-Windkraftpark Europas (Fântânele-Cogealac an der Schwarzmeerküste). Der Kaufvertrag wurde bereits im vergangenen Jahr unterzeichnet, bis jetzt sind die protokollierten Übergaben gelaufen. Die Transaktion war vorher sowohl von der EU-Kommission wie auch von der rumänischen Generaldirektion für Wettbewerb und vom Obersten Verteidigungsrat Rumäniens genehmigt worden.

Vor genau 18 Monaten hatten die Tschechen ihre Absicht kundgetan, ihre rumänischen Aktiva zu verkaufen, was bei den Investoren auf größtes Interesse gestoßen war. Die sieben Kompanien, die den Besitzer gewechselt haben, sind: Distribu]ie Energie Oltenia, Ovidiu Development, Tomis Team, Team Invest, CEZ Vânzare, CEZ Romania und TMK Hydroenergy Power.

Letztere wurde 2010 durch CEZ von den russischen Besitzern TMK des Reschitzaer Elektrostahlwerks (zum Preis von 19,8 Millionen Euro) gekauft. Es handelt sich dabei um die noch zu k. u. k. Zeiten begonnenen Wasserkraftwerksanlagen, die in der Zwischenkriegszeit und nach dem Ende des zweiten Weltkriegs ihre heutige Form von vier untereinander verbundenen Stauseen und vier Wasserkraftwerken erhielten. Letztere hat CEZ nach dem Kauf modernisiert und leistungsmäßig hochgetrimmt, so dass sie jetzt eine Leistung von fast 40 MW haben.
Der rumänische Staat, der mittels des Zweckverbunds von Electrica, Hidroelectrica und SAPE ebenfalls mitgesteigert hat für den Ankauf der CEZ-Aktiva in Rumänien, ging leer aus. 750 Millionen Euro, die die Australier letztendlich geboten haben, überstieg die Möglichkeiten und Grenzen des rumänischen Kaufinteressenten.

MIRA ist im Top 10 australischer Großunternehmen zu finden und gilt als größter internationaler Verwaltungskonzern für Infrastruktur. MIRA verzeichnet in seinem Portefeuille Investitionen von 12,5 Gigawatt regenerierbare Energie und 200.000 Kilometer Stromleitungen in Australien, Finnland, Österreich, Spanien und den USA, nunmehr auch in Rumänien.

Leigh Harrison, Direktor von MIRA EMEA, der am 31. März in Rumänien war, erklärte: „Die energetische Infrastruktur Rumäniens muss gestärkt und nachhaltiger ausgerichtet werden, um die zunehmende Elektrifizierung Rumäniens effizient zu unterstützen und um einen Beitrag zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen zu liefern. Das Geschäft im Bereich der essenziellen Infrastruktur, das wir gerade abgewickelt haben, wird eine entscheidende Rolle spielen in der Umwandlung des Energiesystems Rumäniens. Wir stehen bereit, uns in diesem Prozess weiter einzubringen.“