Verlust-Woche an der Börse und Konfusion unter den Energiewerten

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Bukarester Börse hat eine rote Woche abgeschlossen. Dennoch hielten sich die Verluste sehr in Grenzen, sodass man fast von einer Seitwärtsbewegung des Marktes sprechen kann. Der Hauptindex BET verlor auf Wochensicht 0,44 Prozent. Mit einem Minus von 0,39 Prozent folgte ihm der BETPlus-Index. Ein Wochenverlust von 0,6 Prozent setzte den Finanzwerte-Index an die Spitze der verlustreichen Indizes, das Minus von 0,56 Prozent im Fall des ROTX-Index war nur geringfügig niedriger. Das Schlusslicht bildete der Energiewerte-Index BET-NG mit einem Verlust von 1,36 Prozent.

Druck auf Energie-Aktien

Die Entwicklung des BET-NG stand für den hohen Druck, welcher derzeit auf Energie-Aktien lastet. Die Regierung plante, Medienberichten vom vergangenen Mittwoch zufolge, die Senkung und anschließende Deckelung der Erdgaspreise. Die Preise der Aktien der beiden Haupterzeuger von Erdgas, Romgaz (SNG, 31,1 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und OMV Petrom (SNP, 0,315 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9), verloren auf Wochensicht 4,9 beziehungsweise 3,1 Prozent, auch wenn die Regierung mittlerweile vom Plan abgekommen zu sein scheint. Jedenfalls wurde das Vorhaben nicht in der Sitzung vom Donnerstag besprochen, wie vorausgesagt. Mehr noch, die Regulierungsbehörde ANRE erhöhte den Preis für Erdgas. Gut möglich, dass die Aktien sich in dieser Woche wieder etwas erholen. Doch Anleger dürften mittelfristig stark verunsichert sein, was sich auch im Energiewerte-Index widerspiegeln wird.

Konstanter Markt

Der rumänische Aktienmarkt entwickelte sich geradlinig. Der Umsatz der vergangenen Woche lag um schlappe drei Prozent höher als in der Woche zuvor. 143 Millionen Lei wurden mit Aktien umgesetzt (30,7 Millionen Euro), der tägliche Durchschnitt belief sich somit auf 28,6 Millionen Lei (oder 6,14 Millionen Euro). Mehr als ein Drittel (38,6 Prozent) wurde mit SNG-Papieren erzielt, 11 Prozent gingen auf den Handel mit SNP-Aktien zurück. 12,9 Prozent des Aktienhandels machten Transaktionen mit BRD-Papieren aus (BRD, 13,2 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2).

29 Emittenten verzeichneten Kursverluste, der Erdöl-Händler Petrolexportimport (PEI, 2,42 Lei, ISIN ROPEIMACNOR6) satte 27,11 Prozent, das Textilunternehmen Conted (CNTE, 20 Lei, ISIN ROCNTEACNOR9) 9,1 Prozent und der Pipeline-Betreiber Dafora (DAFR, 0,0154 Lei, ISIN RODAFRACNOR5) 7,23 Prozent. Am oberen Ende der Skala standen Ende der vergangenen Woche die Maschinenbauer Altur (ALT, 0,045 Lei, ISIN ROALTCACNOR1) mit einem Kurszuwachs von 13,92 Prozent und UAMT (UAM, 1,44 Lei, ISIN ROUAMTACNOR1) mit einem Plus von 11,63 Prozent. Das Chemiewerk Carbochim (CBC, 13,3 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3) erzielte ein Kursplus von 10,83 Prozent.

Schwaches Interesse für Alro-Aktien

Das sekundäre Angebot für Aktien des Aluminiumriesen Alro (ALR, 3,5 Lei, ISIN ROALROACNOR0) ist in der vergangenen Woche zu Ende gegangen. Von den 383.791.140 angebotenen Aktien waren 15 Prozent für Privatanleger bestimmt. Für sie galt ein Rabatt von sieben Prozent auf den Ausgabepreis. Dennoch wurden nur 16,4 Prozent der hier angebotenen Aktien gezeichnet. Der Aluminiumerzeuger hatte die Anleger mit mehreren Änderungen des Verkaufsprospekts überrascht. So wurde das Angebot verlängert und der Höchstpreis herabgesetzt, ebenso eine Preisspanne eingeführt, zu der die angebotenen Aktien gezeichnet werden konnten. Das hatte zur Folge, dass zahlreiche Kleinanleger ihre Zeichnungen am Freitag vorvergangener Woche zurückgezogen hatten. Der gesamte gezeichnete Betrag hatte sich auf etwa 19 Millionen Lei fast halbiert.

Devisen

Der rumänische Leu scheint Schützenhilfe erhalten zu haben, beide Leitwährungen verloren im Verhältnis zur rumänischen Währung an Wert. Das Verhältnis zur europäischen Gemeinschaftswährung veränderte sich nur geringfügig, der Euro verlor 0,05 Prozent und lag am gestrigen Montag bei 4,6562 Lei, um 0,0027 Lei unter dem Stand vor einer Woche. Der US-Dollar ging in derselben Zeitspanne um 0,27 Prozent zurück (oder 0,011 Lei) auf 3,9954 Lei und damit erneut unter die 4-Lei-Grenze, die die nordamerikanische Währung am vergangenen Mittwoch überschritten hatte.

 

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