Verluste an der BVB vertiefen sich, Umsätze ziehen an dank Sonderdeals

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Bukarester Wertpapierbörse setzte den Abwärtstrend der Vorwoche fort, obwohl sich die ausländischen Märkte positiv entwickelten. In Bukarest aber fehlte der Optimismus angesichts des Hypothekengesetzes und des Starts des Wahlkampfes für die Lokalwahlen Anfang Juni. Die Kursverluste lagen zwischen 0,9 Prozent für den ROTX-Index und 2,6 Prozent für den Energiewerte-Index. Dafür aber wurde der Umsatz von Sonderdeals gestützt, wie von den Analysten in der Vorwoche erwartet. Insgesamt belief sich der Umsatz mit Aktien in der vergangenen Woche auf 677,6 Millionen Lei (151,26 Millionen Euro), dem mehr als Dreifachen im Vergleich zur Vorwoche. Die Spitze bildete der Donnerstag mit einem Tagesumsatz von umgerechnet 121 Millionen Euro, als der Fonds Pro-prietatea seine Romgaz-Beteiligung abstieß. Mehr dazu weiter unten.

Der durchschnittliche Tagesumsatz lag somit bei 135,5 Millionen Lei oder 30,25 Millionen Euro. 23 Emittenten schlossen die Woche mit Kursgewinnen, nur zwei unter ihnen schafften einen zweistelligen Gewinnsprung. Es handelt sich um den Maschinenhersteller Turbomecanica (TBM, 0,0534 Lei, ISIN ROTBMBACNOR9) und den Großbäcker Boromir (SPCU, 0,21 Lei, ISIN ROSPCUACNOR2), die 14,6 beziehungsweise 12,9 Prozent zulegten. Am anderen Ende der Skala wies nur Petrolexportimport (PEI, 4,08 Lei, ISIN ROPEIMACNOR6) ein zweistelliges Wochenminus von 18,4 Prozent aus, unter 37 anderen Emittenten mit Kursverlusten.

FP versilbert SNG-Beteiligung

Die Annahme der Analysten aus der Vorwoche bewahrheitete sich: Der Fonds Proprietatea (FP, 0,759 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) trennte sich von seiner Beteiligung am Erdgasversorger Romgaz (SNG, 24,6 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) zu einem Stückpreis von 24 Lei für die 22,54 Millionen SNG-Aktien. Die Aktion hatte einen Rückgang des Aktienpreises von 6,8 Prozent zur Folge. Das wirkte sich auch auf den BET-Index aus, in dem die Erdgasaktien eine Gewichtung von 10,99 Prozent haben und der dadurch ein Wochenminus von 1,53 Prozent verbuchen musste. Noch stärker wurde der Energiewerte-Index BET-NG belastet, in dem SNG-Aktien eine Gewichtung von 23,69 Prozent haben. Der BET-NG verlor auf Wochensicht 2,6 Prozent. Leicht angeschlagen von diesem Zwangsverkauf waren auch die Aktien des Fonds Proprietatea. Sie verloren auf Wochensicht 0,26 Prozent. Der Fonds musste diese Beteiligung in bares Geld verwandeln, nachdem ein geplanter Verkauf mehrerer Beteiligungen an Tochterunternehmen des Stromerzeugers Electrica (EL, 12,28 Lei, ISIN ROELECACNOR5) geplatzt war.

BVB freut sich auf Neuzugang

Die Bukarester Wertpapierbörse freut sich in dieser Woche auf einen Neuzugang. Das Bauunternehmen Napoca SA (NAPO) wird am 27. April zum Handel am Hauptmarkt zugelassen. Das Unternehmen wurde früher schon einmal am Rasdaq-Markt bis zu dessen Auflösung gehandelt. Das Unternehmen war der erste Rasdaq-Emittent, der im Januar 2015 den Sprung zum Hauptmarkt BVB beschloss. 2015 verbuchte es einen Umsatz von 40,05 Millionen Lei, im ersten Quartal dieses Jahres stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 60 Prozent. Allerdings lag der Umsatz unter dem des Vorjahres. 2014 hatte das Unternehmen bei einem Umsatz von 44,5 Millionen Lei einen Gewinn von 8,5 Millionen Lei erwirtschaftet.

Ausblick

Interessant wird die künftige Entwicklung der Romgaz-Aktien sein, nach dem Ausstieg von FP, ebenso wie die Entwicklung der Aktien des Erdölkonzerns OMV Petrom (SNP, 0,233 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9). Der Konzern hat den Rechtsstreit mit dem rumänischen Wettbewerbsamt um eine Strafzahlung von 297,8 Millionen Lei endgültig verloren. Auch die Erste Bank Group (EBS, 115 Lei, ISIN AT0000652011) wird wohl einige Kursschwankungen erfahren. Die Bank wurde von der rumänischen Finanzaufsicht ASF dazu verdonnert, einen Teil der Beteiligung an SIF Banat-Crisana (SIF1, 1,52 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) abzustoßen, um die gesetzliche Beteiligungsgrenze einzuhalten. Der Zwangsdeal wird auf 11 Millionen Lei beziffert.

Devisen

Der Devisenmarkt gab ein uneinheitliches Bild ab in der vergangenen Woche. Angesichts der geringen Kursvariationen aber kann getrost von Seitwärtsbewegungen der rumänischen Landeswährung gegenüber den beiden Hauptdevisen Euro und US-Dollar gesprochen werden. Die europäische Gemeinschaftswährung legte nur 0,087 Prozent zu und festigte somit seine Position über 4,47 Lei (Stand gestern: 4,4770 Lei). Der US-Dollar gab kaum merklich nach (minus 0,04 Prozent) und blieb somit unter 4 Lei bei einem Stand von 3,9704 Lei am gestrigen Montag.

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