Von Rekord zu Rekord: Hauptindex über 11.000 Punkte, Börse legt auf Monatssicht 10 Prozent zu

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die europäischen Märkte ließen sich von drohenden harten Lockdowns auf dem Kontinent nicht abschrecken, vielmehr reagierten sie auf gute Nachrichten aus Israel und Großbritannien, was das Pandemiegeschehen betrifft – und vor allem aus den USA, was die wirtschaftlichen Perspektiven betrifft. Dort hatte der neue Präsident ein umfassendes Investitionsprogramm für die Infrastruktur vorgestellt. Europäische Börsen schlossen positiv. Vor dem Hintergrund legte auch die rumänische Börse einen Gang höher ein. Im Durchschnitt legten die rumänischen Indizes 2,7 Prozent zu, der Hauptindex BET war mit 3,1 Prozent sogar zweitbester der Woche – und durchbrach erstmals die 11.000-Punkte-Marke, ein Allzeit-Bestwert. Nur der Energiewerte-Index BET-NG übertraf den BET mit einem Wochenplus von 3,3 Prozent. Auch er überstieg seine derzeitige Grenze von 800 Punkten. Der ROTX legte auf Wochensicht 2,3 Prozent zu und festigte seine Position jenseits der 23.000-Punkte-Marke. Für den Finanzwerte-Index reichte das Wochenplus von 1,74 Prozent, um die nächste Marke bei 48.000 Punkten zu überschreiten.

Auch der Umsatz legte zu, wenn auch nur um 18 Prozent auf 181,7 Millionen Lei (36,9 Millionen Euro). Knapp ein Fünftel davon machte der Handel mit Aktien der Banca Transilvania (TLV, 2,42 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) aus, die Aktie legte auf Wochensicht 1,04 Prozent zu. An zweiter Stelle in der Umsatzrangliste stand in der vergangenen Woche der Investmentfonds Evergent (EVER, 1,43 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0) mit einem Anteil von 15 Prozent am Wochenumsatz. Romgaz (SNG, 33,2 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3), der größte rumänische Erdgaserzeuger, brachte es auf 19,2 Millionen Lei Umsatz und somit auf 10,6 Prozent des gesamten Aktienumsatzes an der rumänischen Börse. Der Kurs der Aktien kletterte um 2,9 Prozent.

Damit gehören die Aktien auch zu den Gewinnern der Woche, selbst wenn andere Emittenten auf der Rangliste ganz hoch oben stehen. Da wäre zum einen der Fondul Proprietatea (FP, 1,774 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), dessen Aktien 5,6 Prozent zulegten. Der Atomkraftwerkbetreiber Societatea Națională Nuclearelectrica (SNN, 26,4 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) schaffte ein Plus von 6 Prozent und liegt nur ein Prozent unter dem Allzeithoch von 26,7 Lei. Der Gesundheitsdienstleister MedLife (M, 10,7 Lei, ISIN ROMEDLACNOR6) legte im Vergleich noch einen drauf und damit 7 Prozent auf Wochensicht. Spitzenreiter der Woche war aber der Aktienmakler SSIF BRK Financial Group (BRK, 0,377 Lei, ISIN ROBRKOACNOR0) mit einem Wochengewinn von außergewöhnlichen 19,7 Prozent. Die Liste der Verlierer der Woche wird vom Metallverarbeiter VESY (VESY, 0,129 Lei, ISIN ROVESYACNOR8) mit einem Wochenrückgang von 9,15 Prozent, dem Kunststofferzeuger Prodplast (PPL, 3,8 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7) mit einem Minus von 10,8 Prozent und dem Transformatorenhersteller Retrasib (RTRA, 10,6 Lei, ISIN RORTRAACNOR6) mit einem Verlust von 13,1 Prozent angeführt.

Im April legte die rumänische Börse eine außerordentlich gute Performance hin. Der Hauptindex brach einen Rekord nach dem anderen und legte auf Monatssicht 10,8 Prozent zu. Ähnlich verhielt es sich mit dem ROTX-Index, er legte 10,3 Prozent zu. Etwas bescheidener entwickelte sich der Energiewerte-Index mit seinem Plus von 7 Prozent, das Schlusslicht bildete der Finanzwerte-Index BET-FI mit einer Monatsperformance von 4,6 Prozent. Die Entwicklung auf Quartalssicht war etwas zaghafter. Seit Jahresbeginn haben die Indizes im Durchschnitt 15 Prozent zugelegt. Auch hier war der Finanzwerte-Index das Schlusslicht mit plus 12,9 Prozent, das Feld aber führte der Energiewerte-Index BET-NG mit einem Plus von 17 Prozent seit Jahresbeginn.

Devisen

Nicht nur die rumänischen Indizes brachen Rekorde in der vergangenen Handelswoche. Auch die rumänische Landeswährung machte von sich sprechen, aller-dings mit einem weniger erfreulichen Rekord: Der Euro übertrat erstmals die 4,9-Lei-Schwelle und blieb erst einmal darüber. Am vergangenen Mittwoch kletterte der Euro sogar auf 4,92 Lei. Auf Wochensicht legte die europäische Gemeinschaftswährung 0,49 Prozent zu, keine außergewöhnliche Entwicklung, auch wenn der Euro die Devisenhändler bislang an weitaus niedrigere Schwankungen gewöhnt hatte. Diesmal war die Entwicklung mit jener des US-Dollar vergleichbar. Dieser hat auf Wochensicht 0,51 Prozent zugelegt und näherte sich der 4,2-Lei-Grenze. Der Euro startete bei einem Kurs von 4,9251 Lei in den April und bei 4,9106 in diese Woche. Der US-Dollar lag zeitgleich bei 4,1969 Lei (Monatsbeginn) und 4,1684 zu Beginn dieser Woche.


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