Zögerlicher Handelsstart in Bukarest, Hauptmarkt wird weiteren Emittenten willkommen heißen

Bukarests Aktienmarkt startet ohne klare Richtung ins neue Börsenjahr. Überhaupt startete der Markt zögerlich, im Durchschnitt legten die rumänischen Indizes in der ersten Handelswoche 0,2 Prozent zu. Damit ist schon klar, Ängste wie Inflation oder die angespannte geopolitische Lage in der Region gewannen nicht die Oberhand – aber viel Platz für Optimismus war auch nicht drin. Während Hauptindex BET und sein Schatten, der BETPlus, jeweils 0,73 Prozent zulegten (und der BET somit bei 13.187,28 Punkten am vergangenen Mittwoch ein neues Allzeithoch erreichte), verloren der Finanzwerte-Index BET-FI und der Energiewerte-Index BET-NG an Wert: Ersterer ging um 0,14 Prozent zurück, Letzterer war deutlich nachgiebiger mit seinem Minus von 0,4 Prozent. Der ROTX legte auf Wochensicht mit 0,14 Prozent leicht zu und schaffte es somit, die 28.000-Punkte-Marke zu knacken.

Zögerlicher Handelsstart

Zögerlich war der Start ins neue Jahr auch aus Umsatz-Sicht. Knapp 130 Millionen Lei wurden in der ersten Handelswoche dieses Jahres mit Aktien umgesetzt – 13,1 Prozent weniger als in der um einen Handelstag verkürzten Vorwoche. Die Umsatzliste wies indes kaum Überraschungen auf, an erster Stelle stand erneut die Banca Transilvania (TLV, 2,615 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit fast einem Viertel des Gesamtumsatzes (22 Prozent). Teraplast (TRP, 1,078 Lei, ISIN ROTRPLACNOR7) folgte auf Platz zwei mit einem Umsatz von 11,4 Millionen Lei (8,8 Prozent). Dritter Umsatzbringer im Bunde war in der ersten Handelswoche des Jahres 2022 der AKW-Betreiber Nuclearelectrica (SNN, 46,95 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) mit einem Umsatz von 10,1 Millionen Lei (7,8 Prozent vom Gesamtumsatz). 
Von den drei genannten Emittenten tat sich besonders Teraplast mit einem Kursgewinn von 9,55 Prozent hervor, er gehört, nebst Banca Transilvania (plus 1,36 Prozent) zu den 44 Gewinnern der Woche, war aber eher Mittelfeld. Ganze neun Emittenten verzeichneten zweistellige Kursgewinne zu ihren letzten Schlusskursen. Allen voran sind hier der Kunststofferzeuger Promateris (PPL, 12,5 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7) mit einem Plus von 25 Prozent und das Chemiewerk Carbochim (CBC, 25,2 Lei, ISIN ROCBCHACNOR3) mit plus 47,4 Prozent zu erwähnen. Von den 22 Verlierern der ersten Handelswoche des neuen Jahres ist der Elektrogeräte-Hersteller Grupul Industrial Electrocontact (ECT, 0,032 Lei, ISIN ROELBOACNOR6) zu erwähnen – dessen Aktien verloren als einzige zweistellig (minus 13,5 Prozent).

Ausblick: „Neuer“ Emittent am Hauptmarkt

Mit dem Chemiewerk Chimcomplex Borzești (CHOB, 24,6 Lei, ISIN ROCHOBACNOR8) kommt am kommenden Montag ein neuer Emittent auf den Hauptmarkt. Ganz neu gelistet ist das Unternehmen nicht, an die Börse ging es 1996, blieb aber im weniger regulierten Sekundärmarkt und firmierte zuletzt auf dem AeRO-Segment unter dem Kürzel CHOB. Ab kommendem Montag wird die Aktie unter „CRC“ zu finden sein. Dies ist der zweite Wechsel vom Sekundär- in den Hauptmarkt. Zuletzt schaffte dies Bittnet Systems (BNET, 0,3755 Lei, ISIN ROBNETACNOR1). Chimcomplex verleibte sich erfolgreich Aktivitäten des maroden Oltchim-Betriebs ein und schaffte in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres ein Umsatzplus von 221 Prozent auf 1,8 Milliarden Lei gegenüber dem Vorjahr (816 Millionen Lei). Außerdem schaffte es das Unternehmen, aus den roten Zahlen (minus 39 Millionen Lei) in die Gewinnzone (plus 422 Millionen Lei) zu wechseln. Das widerspiegelte sich in der wohl besten Jahresperformance eines rumänischen Emittenten, dessen Aktien auf Jahressicht 1200 Prozent an Wert zulegten.

Devisen

Auch der Devisenmarkt zeigte sich, wie die Börse, von der unentschlossenen Seite. Der Euro und der US-Dollar entwickelten sich in der ersten Januarwoche uneinheitlich zu einander. Die europäische Gemeinschaftswährung gab zum rumänischen Leu weiter nach, der US-Dollar setzte sich hingegen durch. Mit einem Minus von nur 0,0045 Lei oder 0,091 Prozent war der Euro aber weiterhin stabil auf hohem Niveau. Die nordamerikanische Leitwährung hingegen machte einen weiteren sehr kleinen Schritt (plus 0,03 Prozent) in Richtung 4,38 Lei. Gestern startete der Devisenhandel mit einem Euro bei 4,9436 Lei und einem US-Dollar bei 4,372 Lei.


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