50 Jahre „neue Straße“ in die Schulerau

Macedonschi erinnert an wichtiges Ereignis

Das „Raupe“ getaufte Fahrzeug in den 50er Jahren in der Schulerau. Foto: KR-Archiv

Kronstadt - „Am Freitag, dem 19. Dezember, werden es 50 Jahre sein, seitdem die Stadt die Straße, welche Kronstadt/Braşov mit der Schulerau/Poiana Braşov verbindet, dem öffentlichen Verkehr geöffnet hat“. Mit diesem Satz eröffnete der Stadtrat  des Kronstädter Ortsforums, Christian Macedonschi, seine Pressekonferenz, zu welcher er noch Architekten Gruia Hilohi und Straßenbauingenieur Alexandru Filipescu geladen hatte. „Der erste Ansatz für eine ausgebaute Straße, welche die Stadt und die Schulerau verbinden sollte, wurde dem Stadtrat in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts vorgelegt, als Folge von Überlegungen, wie die Schulerau besser verwertet werden kann. Doch es mussten noch mehr als drei Jahrzehnte vergehen, bis 1964 die neue Straße befahren werden konnte. Es folgte der rasche Ausbau der Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels, es entstanden Gaststätten und die Seilbahn, die erste des Landes. Die Schulerau wurde zu einem Anziehungspunkt für Kronstädter und nicht nur. An Wochenenden verkaufte die städtische Transportgesellschaft bis zu 30.000 Fahrkarten an Besucher, die auch anderthalb Stunden Wartezeit an der Haltestelle in Kauf nahmen, um ins Grüne zu gelangen.

Bei solch einer Vorgeschichte sollten wir uns eigentlich schämen, wie wenig heutzutage die Schulerau verwertet wird“, kommentierte Christian Macedonschi. Architekt Gruia Hilohi ging seinerseits auf die Geschichte des „alten“ Weges in die Schulerau ein, dessen Planung schon 1870 vorhanden war: „Es wurde  stellenweise mit effektivem Einschnitt in den Fels begonnen und ein Weg angelegt, der für Pferdewagen gedacht war, als in der Schulerau selbst nur eine Forsthütte stand. Doch das Konzept eines Luftkurortes gab es schon damals in Europa und es wurde auch nach Kronstadt gebracht.“ Architekt Gruia Hilohi erwähnte ebenso die im Volksmund „Raupen“ (Şenila) genannten, angepassten Zuglaster, die den Personentransport auf dem „alten Weg“ abdeckten. Robuste, offene Fahrzeuge, die aus der Kriegszeit stammten und im Winter mit Ketten, im Sommer mit Gummireifen die Strecke befuhren. Bauingenieur Alexandru Filipescu, heute Rentner, präsentierte seinerseits eine Kurzfassung der Planungs- und Projektabwicklung, die dem Bau der neuen Straße vorausging.