Bauboom geht weiter

Nach Bukarest belegt Kronstadt den zweiten Platz bezüglich der Stadtexpansion

Wuchsen vor der Wende von 1989 in vielen Städten des Landes Neubauviertel wie Pilze aus dem Boden, so dass man satt war von den vielen Plattenbauten, ist dieser Trend einige Jahre nach 1989 wieder aufgenommen worden. Allerdings nicht in allen Städten, sondern nur in denen, die durch verschiedenen Entwicklungen zu großen Anziehungspunkten wurden.

Gefördert wurde dies durch die Investitionen ausländischer Firmen, die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen durch die Eröffnung großer Einkaufszen-tren, oder die Entwicklung des Tourismus besonders durch die Voucher, die zusätzlich von Unternehmen verteilt werden. Und diese Aufzählung kann fortgeführt werden. Ein neuer Trend kam in den letzten drei bis vier Jahren hinzu: Der Ankauf von Immobilien, die vermietet werden und eine zusätzliche Einnahmequelle sichern. Somit ist da auch der Lebensstandard gestiegen, die größeren Einkommen in diesen Ballungszentren führen zu höheren Ansprüchen.

Bestes Beispiel diesbezüglich ist die Stadt unter der Zinne. In den Jahren 1993 bis 2021 wurde das bebaute Gelände von 3506 Hektar auf 11.056 erweitert. Somit belegt Kronstadt/Bra{ov den zweiten Platz auf Landesebene nach Bukarest, wo das bebaute Gelände von 15.250 ha auf 23.975 ha Fläche angestiegen ist. Diesem Trend folgt Klausenburg/Cluj Napoca auf Platz drei. Diese ist zu einer besonderen dynamischen Großstadt geworden, auch wenn anfangs die Bevölkerungszahl im Sinken begriffen war, wegen des Wegfalls der ehemaligen sozialistischen Großbetriebe. Diese wurden inzwischen abgetragen, die Flächen zu Baugelände umgewidmet. Doch die Bauflächen stiegen im Preis, was auch zu einem Anstieg der Wohnungspreise führte. Trotzdem ist die Nachfrage immer größer. Bestes Beispiel in Kronstadt ist das Gelände des ehemaligen Traktorenwerks, wo das neueste Neubauviertel entsteht und sich weiter entwickelt. Hier wurde auch die größte Mall der Stadt errichtet, die Kunden auch aus den Nachbar-kreisen anzieht. 

Zurückzuführen ist der Anstieg der Stadtbewohnerzahlen vor allem aber durch die Ansiedlung im Umfeld von zahlreichen ausländischen Firmen, die tausende Arbeitsplätze geschaffen haben. Dadurch sind auch einige Ortschaften in unmittelbarer Nähe wie Honigberg/Hărman, Petersberg/Sânperu, Städte wie Weidenbach/Ghimbav, Rosenau/Râșnov oder Săcele gewachsen, die besonders durch den Immobilienmarkt anziehen, um der Großstadt zu entweichen. Ist die Bevölkerung von Kronstadt seit einigen Jahren gleich groß geblieben, bei etwa 280.000 Einwohnern, ist sie in den genannten Ortschaften stark angestiegen. 

Das führte aber auch zu Problemen, ganz besonders was den Transport betrifft, die Erweiterung von Zufahrts- und Anlegung von Umgehungsstraßen liegen an erster Stelle. Anderseits befindet sich die Bevölkerungszahl von Städten wie Fogarasch/Făgăraș, Reps/Rupea, Predeal, Zărnești, Zeiden/Codlea, Viktoria/Victoria im freien Fall aufgrund mangelnder Investitionen und daraus resultierender Abwanderung.