Bechtel-Autobahn in Gefahr: 800 Entlassungen

Regierung schuldet US-Konzern das Geld für 2010

Bukarest (ADZ) - Der US-Konzern Bechtel, der die Transsilvanien-Autobahn baut, will im Februar schrittweise rund 830 Leute entlassen. Bechtel greife zu der Maßnahme der kollektiven Entlassung, weil die Regierung in Bukarest das Geld für die 2010 verrichteten Arbeiten nicht überwiesen und auch keine Finanzierung für die Weiterführung der Bauarbeiten gefunden habe, teilte das Unternehmen mit. Bechtel habe bereits im November 2010 die Gewerkschaft über die bevorstehenden Entlassungen informiert.

Die Gewerkschaftskonföderation Kartell Alfa will gegen Bechtel vor Gericht gehen und die kollektiven Entlassungen für illegal erklären lassen. Kartell Alfa argumentiert, dass von den Entlassungen auch Gewerkschaftsführer und soziale Problemfälle betroffen seien.

Premierminister Emil Boc hatte am 4. Dezember 2010 in Klausenburg/Cluj-Napoca erklärt, die Bauarbeiten an der Autobahn würden auch 2011 weitergehen, selbst wenn in diesem Fall die ganze Finanzierung aus dem Staatshaushalt kommen müsste. Boc sagte andererseits, man suche auch alternative Finanzierungsquellen.

Der Bau der Autobahn quer durch Siebenbürgen zwischen Kronstadt/Brasov und Bors (Länge 415 Kilometer) hat 2004 begonnen und sollte 2,2 Milliarden Euro kosten. Der Auftrag wurde von den damals regierenden Sozialisten (PSD) ohne Ausschreibung an den US-Konzern Bechtel vergeben.