Bukarester Ex-Oberbürgermeister zu knapp 11 Jahren Haft verurteilt

Haftantritt verzögert sich – Sorin Oprescu im Ausland abgetaucht

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Bukarest (ADZ) – Der frühere Oberbürgermeister der Hauptstadt, Sorin Oprescu, muss wegen Großkorruption für knapp 11 Jahre hinter Gitter: Eine Instanz des Berufungsgerichts Bukarest verurteilte den ehemaligen PSD-Politiker nach einem sieben Jahre währenden Prozess wegen Bestechungsannahme, Gründung einer kriminellen Vereinigung und Amtsmissbrauchs rechtskräftig zu 10 Jahren und acht Monaten Freiheitsentzug. Die Instanz verdoppelte nicht nur das Strafmaß für Oprescu, den das Landgericht Bukarest erstinstanzlich zu knapp viereinhalb Jahren Haft verurteilt hatte, sondern ordnete auch die Einziehung weiter Vermögensteile, darunter Immobilien und Grundstücke, des Verurteilten an. Neben Oprescu wurden in dem Korruptionsverfahren zudem weitere acht Mitangeklagte, die zu seinem kriminellen Netzwerk gehört hatten, zu Haftstrafen verurteilt.

Der Haftantritt des 70-jährigen ehemals hocheinflussreichen Politikers verzögert sich allerdings: Nachdem die Polizeibeamten ihn bei keinem seiner Wohnsitze auffanden und prompt nach ihm fahnden ließen, stellte sich heraus, dass Oprescu, gegen den kein Ausreiseverbot bestand, sich bereits vor zwei Wochen ins Ausland abgesetzt hatte – und zwar per Pkw über den Grenzübergangspunkt Giurgiu. Unbestätigten Medienberichten zufolge könnte der Verurteilte zunächst in Österreich abgetaucht sein, wo sein Sohn wohnhaft ist. 

Auf der Flucht befindet sich indes auch ein weiterer, im gleichen Verfahren Verurteilter – nämlich Cornel Bogdan Popa, ein früherer Direktor der Stadtverwaltung unter Sorin Oprescu, der wegen Korruption seinerseits zu 11 Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden war. 

Sowohl Oprescu als auch Popa werden zurzeit per nationalem und internationalem Haftbefehl gesucht.