Deutsche erkunden Donauland Rumänien

Europäische Kulturhauptstadt war erste Reisestation

Die Reisenden aus Deutschland machten, nach Temeswar, in Großwardein Halt. In die Rolle des Reiseführers schlüpfte der aus Reschitza gebürtige Werner Henn (2.v.l.). Foto: privat

Temeswar – Eine deutsche Delegation unter der Leitung des Vorsitzenden der AG EU-Donauraumstrategie in Baden-Württemberg und Kreisvorsitzenden der Europa-Union Baden-Baden, Werner Henn, unternimmt derzeit eine Rumänien-Reise. Ziel dieser Reise ist es, das EU- und Donauland Rumänien besser kennenzulernen. Nachdem die Reise zu Sommerbeginn 2022 nach Reschitza, Herkulesbad/Băile Herculane, Târgu Jiu, Karlsburg/Alba Iulia und Hermannstadt/Sibiu führte, geht die Reise nun nach Nordwestrumänien. Die Reisenden sind am Samstag in der europäischen Kulturhauptstadt Temeswar angekommen und bereits am Montag Richtung Großwardein/Oradea aufgebrochen. „Es ist eine sehr gemischte Truppe. Journalisten, Menschen aus der Verwaltung, Unternehmer, Architekten, Lehrer, IT-Fachleute, sogar eine Musikerin der Philharmonie Baden-Baden ist dabei“, sagt Werner Henn, der aus Reschitza stammt und bereits vor der Wende nach Deutschland ausgewandert ist.

Die Musikerin heißt Andrea Beck und ist Flötistin bei den Philharmonikern in Baden-Baden. Sie macht nun zum zweiten Mal bei den von Werner Henn organisierten Rumänien-Rundreisen mit. „Ich war sehr gespannt, was sich im Kulturhauptstadtjahr in Temeswar verändert hat. Überall herrscht trotz der vielen Touristen eine gewisse Ruhe und Friedlichkeit, etwas Entspanntes. Man kann sich in Temeswar einfach treiben lassen“, sagt sie. Die Architektur und das Geschichtliche in der Stadt, aber auch die Tatsache, dass die verschiedensten Kirchen und Religionen so nah bei-einander sind, beeindruckten die Musikerin aus Deutschland. Auch bemerkte sie, dass das eine oder andere Gerüst an den historischen Bauten nun, ein Jahr nach ihrem ersten Besuch, verschwunden ist. Für Elke Eggerder, ehemalige Mitarbeiterin des europäischen Parlaments in Brüssel, ist es das erste Mal, dass sie Rumänien besucht. „Ich wollte unbedingt das Land kennenlernen, aus dem mein Partner kommt. Ich hatte in Brüssel viele rumänische Kollegen und überhaupt keine schlechte Erfahrung in Verbindung mit Rumänien gehabt“, sagt sie. Auch Elke Eggerder bewunderte die Architektur Temeswars, dennoch konnte sie den schlechten Zustand einiger Altbauten in der Innenstadt nicht übersehen. „Ich bin wie ein weißes Blatt Papier hierhergekommen, ich habe mich gar nicht auf die Reise vorbereitet, denn ich wollte offen sein für das, was kommt“, sagt sie. Karen Strupp, die Chefin vom Dienst des Arte Journals, hat sich seit geraumer Zeit diese Reise in das osteuropäische EU-Land gewünscht. „Wir sind vom Reisen her sehr europa-orientiert und Rumänien war ein Land, das ich noch nicht kannte“, sagt sie. Erste Erinnerungen an Rumänien stammen aus ihren sehr jungen Jahren. Es war Weihnachten 1989, als das französische Fernsehen in Brüssel live die Aufnahmen des rumänischen Fernsehens übertrug – das war wohl für Karen Strupp der erste Rumänien-Kontakt. Von Großwardein führt die Reise weiter nach Klausenburg/Cluj-Napoca, Frauenbach/Baia Mare, Săpânța, Marmaroschsiget/Sighetu Marmației, nach Neumarkt/Târgu Mureș, Thorenburg/Turda und Hermannstadt.