Die beste Lebensversicherung

Wort zum Sonntag

Es gibt viele Versicherungsgesellschaften, die uns helfen wollen. Sie versichern unser Leben und Auto gegen Unfälle, unser Eigentum gegen die Unbilden und Katastrophen der Natur. Dafür müssen wir eine vereinbarte Geldsumme entrichten. Können diese Versicherungen uns vor Unglücksfällen bewahren? Sie können es nicht. Sie können nur nach eingetretenen Katastrophen Schadensbegrenzungen leisten. Am besten ist es, wenn solche Fälle, die ihre Hilfe beanspruchen, gar nicht eintreten, und die Versicherungssumme unangetastet bleibt. Wer eine Lebensversicherung abgeschlossen hat, kann seines Lebens nicht sicher sein. Verliert er es durch ein Unglück, kommt die Versicherung nur seiner Familie zugute.

Zur Erläuterung: Zwei Paschas hatten miteinander Streit. Um über Krieg und Frieden ins Reine zu kommen, beschloss der eine Pascha, dem andern einen Gesandten zu schicken. Der ernannte Gesandte hatte für seine Mission ernste Bedenken. Der Pascha sprach den Ernannten Mut zu und sagte: „Wenn er dich umbringt, lasse ich tausend Untertanen meines Feindes den Kopf abschlagen!“ „Schon gut“, antwortete der Zaudernde, „aber von den tausend Köpfen passt leider keiner so gut auf meinen Hals wie der meine!“ Nun begriff der Pascha, was dieser Mann sagen wollte: Dass er nur einen Kopf hatte und diesen behalten wollte. Seine Versicherung konnte den Kopf des Gesandten nicht schützen. Auch die höchsten Lebensversicherungen können unser Leben gegen den Tod nicht versichern.

Wer kann uns helfen? Doch nur einer, der die Macht nicht nur über das Leben, sondern auch über den Tod hat. Dieser eine ist Gott. Gläubige Menschen wenden sich in entscheidenden Situationen an Ihn. Handeln auch wir so. Tun wir es nicht, gleichen wir dem Maulwurf in der Parabel. Er sagte: „Gott, der Du angeblich im Licht wohnst, ich sage Dir: Im Dunkeln fühle ich mich wohler. Ich grabe Stollen, fresse, was mir ins Maul kommt, fürchte mich vor dem Fuchs, vor Jagdhund und Igel und halte das Nest für meine Jungen warm. Mit Erstaunen höre ich, dass jenseits des Ackers dein Plan nicht endet, dass dort eine Stadt steht, mit Brücken, Autos, Häusern und Menschen, dahinter noch Länder mit tausenden Städten. Ist so etwas denkbar? Sollte es wirklich so sein, dass es Speisen gibt, die wohlschmeckender als Engerlinge sind, Berge höher als Maulwurfshügel und am Ende es sogar Dich, Gott, gibt? Das kann ich nicht glauben!“
Lassen wir uns von der „Maulwurfsphilpsophie“ der „Diesseitsmenschen“ nicht bestricken. Seien wir vielmehr davon überzeugt: „Über den Wolken wird es einst tagen, da wird dein Wünschen und Hoffen erfüllt! Was du erlitten, was du getragen, einst ein allmächtiger Vater vergilt!“ Versichern wir unsere Existenz bei Gott. Welche Versicherungssumme müssen wir entrichten? Kein Geld, kein materielles Gut. Falten wir täglich die Hände zum Gebet. Christus gibt uns die Versicherung, dass Gott williger unser Gebet erhört als ein Freund unsere Wünsche. Wir müssen aber im Beten beständig sein. Ein Mann sagte zu einem Weisen: „Ich bete nur, wenn ich dazu Lust habe!“ Der Weise antwortete: „Atmest du auch nur, wenn du Lust dazu hast? Beten ist wie ein Atemholen; es ist nötig Tag und Nacht; es ist nötig jeden Tag im Leben!“

Ein Sprichwort, geboren aus der Lebenserfahrung, lautet: „Not lehrt beten!“ Leider sind wir Menschen so: Erst, wenn alle Bemühungen scheitern, erst, wenn alle Stricke reißen, dann falten wir die Hände zum Gebet und rufen Gott um Hilfe an. Dadurch aber degradieren wir Gott zum „Lückenbüßer“. Viele erwachsene Menschen denken und handeln wie einst ein Kind. Es wurde gefragt: „Betest du jeden Abend?“ „Natürlich“, war die Antwort. „Betest du auch jeden Morgen?“ „Nein“, war die Antwort, „am Tag hab ich ja keine Angst!“ Rufen wir Gott nur dann an, wenn wir zu Angsthasen geworden sind? Es gibt Leute, die sich damit ausreden: „Zum Beten habe ich keine Zeit!“ Sie gleichen dem Holzfäller, der mit einer stumpfen Axt sich abmühte, einen Baum zu fällen. Auf die Frage, warum er seine Axt nicht schärfe, gab er zur Antwort: „Ich habe keine Zeit dazu!“

Das Gebet ist die beste Lebensversicherung. Diese kommt uns sowohl in der Zeit als auch in der Ewigkeit zugute.