Düngerbergung hat begonnen

Erste Anzeichen einer Chemikalienverseuchung im Donaustausee

Neumoldowa – Samstag am späten Nachmittag hat die Bergung der Düngemittel aus dem gekenterten Schleppkahn bei Neumoldowa/Moldova Nouă mittels Schwimmkränen begonnen. Zur gleichen Zeit wurden unterhalb des Standorts des auf dem Grund des Donaustausees beim Eisernen Tor I im rund 15 Meter Wassertiefe liegenden Kahns der Donau Wasserproben entnommen. Und erstmals in den drei Wochen seit dem Kentern sind überhöhte Werte an Kalium, Phosphor und Stickstoff registriert worden, ein Zeichen, dass die bis zu 500 Kilo schweren Säcke der Ladung leck werden. Die Stromverwaltung „Administraţia Fluvială“ der Donau, der Katastrophenschutz ISU „Semenic“ und die Agentur für Umweltschutz Karasch-Severin, die jetzt alle drei Stunden an drei verschiedeen Stellen Wasserproben entnehmen und analysieren, fordern von der Bergungsgesellschaft und dem Taucherteam, die Arbeiten zu beschleunigen und Tag und Nacht ohne Unterbrechung durchzuführen, um eine Verseuchung der Donau durch chemische Überdüngung zu vermeiden.

Andrerseits muss allen drei plötzlich wieder sehr aktiv gewordenen Institutionen ihre dreiwöchige Lethargie vorgeworfen werden, als sie weder auf die Versicherungsgesellschaft, noch auf die Reederei, noch auf die Regierung ernsthaft Druck ausgeübt haben, um Geld für die Bergungsarbeiten und die anschließende Hebung des Schleppkahns zur Verfügung zu bekommen. Inzwischen ist der Öffentlichkeit immer noch kein Schuldiger für das plötzliche Absacken des mit 847,5 Tonnen chemischem Komplexdünger beladenen Schleppkahns etwa 300 Meter vor dem Hafen von Altmoldowa/Moldova Veche genannt worden und auch war bisher nicht herauszukriegen, wer letztendlich die Bergungs- und Hebungsarbeiten bezahlt, deren Beginn genau wegen der Ungewissheit der Kostenübernahme drei Wochen lang hinausgezögert worden war. Momentan kann die Stromverwaltung der Donau bei konstant überhöhten Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumwerten im Donauwasser jederzeit für alle Ortschaften stromab der Unfallstelle Katastrophenalarm auslösen, weil alle größeren Ortschaften an der Unteren Donau ihr Trinkwasser aus der Donau filtern.